Jesus wurde vor ihren Augen verwandelt und seine Kleider wurden strahlend weiß und es erschien vor ihren Augen Elija und mit ihm Mose, und sie redeten mit Jesus. (Mt 17,2f)
Auf dem Berg geschieht mit Jesus etwas Außergewöhnliches, das die Jünger in Angst und Staunen versetzt. Das Aussehen Jesu verändert sich. Er strahlt in einer Klarheit, wie sie für uns Menschen unbeschreiblich ist. Göttliches Licht bricht mit seinem Glanz hinein in unsere Welt.
Zwei Sonnen erblickten dort die Jünger: eine am Himmel, wie gewöhnlich, und noch eine auf ungewöhnliche Weise, eine, die ihnen allein schien, nämlich das Angesicht des Herrn. Seine Kleider aber zeigte er weiß wie Licht, weil aus seinem ganzen Körper die Herrlichkeit seiner Gottheit hervorquoll und sein Licht allen seinen Gliedern entstrahlte; denn nicht wie bei Mose leuchtete nur äußerlich sein Fleisch in hellem Glanze, sondern die Herrlichkeit seiner Gottheit quoll aus ihm hervor. Sein Licht ging auf und blieb in ihm gesammelt, es ging nirgend anderswohin und verließ ihn nicht. Es kam ja auch nicht von anderswoher, um ihn zu verklären; es war ihm nicht etwa zu zeitweiligem Gebrauche geliehen. (Ephräm der Syrer)
Der himmlische Glanz, den die drei Apostel sehen dürfen, soll sie darauf vorbereiten, dass sie nicht an Jesus zweifeln, wenn sie ihn am Kreuz in seiner Niedrigkeit sehen werden. Jesus war vorbereitet auf das, was geschehen sollte. Die Jünger aber brauchten lange, um zu verstehen, warum der Messias leiden muss. Bis heute stehen viele mit Unverständnis vor dem Zeichen des Kreuzes. Und doch war es Gottes Wille, dass Gottes Sohn uns Menschen am Kreuz erlösen soll.
Mose, der Mittler des Gesetzes und Elija, der Prophet, dessen Kommen vor dem Erscheinen des Messias erwartet wird, treten auf und reden mit Jesus. Lukas präzisiert: Sie sprechen mit Jesus über sein Ende, das ihn in Jerusalem erwartet. Die drei Apostel aber sind sprachlos und verwirrt. Zugleich sind sie überwältigt, von dem was geschieht und wollen diesen Moment für immer festhalten.
Petrus sagte zu Jesus: Rabbi, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen. (Mk 9,5)
O Simon, was sagst du da? Wenn wir hier bleiben, wer erfüllt dann die Weissagung der Propheten? Wer besiegelt dann die Worte der Boten? Wer bringt dann die Geheimnisse der Gerechten zur Vollendung? … Wenn wir hier bleiben, wer zerreißt dann die Handschrift Adams, und wer tilgt seine Schuld? Wer gibt ihm dann das Gewand der Herrlichkeit zurück? Wenn wir hier bleiben, wie soll dann geschehen, was ich dir gesagt habe? Wie soll dann die Kirche gebaut werden? Wie wirst du dann von mir die Schlüssel des Himmelreichs bekommen? Wen wirst du dann binden, wen lösen? Wenn wir hier bleiben, wird alles, was durch die Propheten gesagt wurde, ohne Erfüllung bleiben. (Ephräm der Syrer)