Wenn Christus, unser Leben, offenbar wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit. Darum tötet, was irdisch an euch ist: Unzucht, Unreinheit, Leidenschaft, böse Begierde und die Habsucht, die Götzendienst ist! (Kol 3,4-5)
Christus lebt! Das ist die zentrale Botschaft des
Christentums. Wir haben uns wahrscheinlich schon zu sehr an diese Aussage
gewöhnt, so dass sie kaum mehr Begeisterung in uns weckt. Aber wir müssen uns
immer wieder neu lebendig vor Augen führen, was das bedeutet. Es gibt jemand,
der durch den Tod in ein neues Leben hinüber gegangen ist, der uns dann von
dieser Welt “jenseits” des Todes begegnet ist und uns zweifelsfrei
versichert hat, dass auch wir zu diesem neuen Leben gelangen können.
Das wird an einem Tag sein, an dem Christus wiederkommt. An
dem er vor der Welt offenbar wird, sichtbar, wie er es eine gewisse Zeit lang
für seine Jünger gewesen ist. Die ersten Christen haben geglaubt, dass dieser
Tag bald sein wird. Jetzt sind schon etwa 2000 Jahre vergangen und noch immer
ist dieser Tag nicht eingetreten. Wir wissen nicht, wann er kommen wird, aber
wir glauben dennoch daran, dass Jesus uns die Wahrheit gesagt hat. Wenn dann
jener Tag kommt, werden diejenigen, die dessen würdig sind, bei Jesus sein. Wie
Christus dann vor aller Welt offenbar wird, so werden auch die Gläubigen mit
ihm offenbar werden, so dass alle Welt sehen kann, wer zu ihm gehört.
Versuchen wir einmal uns vorzustellen und nachzufühlen, wie
es ist, wenn wir plötzlich vor den Augen aller bei Christus stehen. Fühlen wir
vielleicht, dass da in uns noch etwas ist, was dem widerspricht? Merken wir,
dass jemand, der in Sünde lebt, dieses Platzes nicht würdig ist? Halten wir uns
stets diesen Tag vor Augen, an dem wir vor den Augen aller Welt neben Christus
stehen werden. Prüfen wir uns jeden Tag, ob wir leben, dass wir dessen würdig
sind.
Dabei kommt es nicht allein auf uns an. Wollten wir aus
eigener Kraft und Vollkommenheit auf diesen Platz gelangen, dann würden wir es
nie erreichen. Christus hat uns rein gemacht und geheiligt. Weil er uns liebt,
will er uns in sein Reich holen. Aber doch erwartet er von uns, dass wir unser
Leben auf dieses Ereignis hin ausrichten. Jesus lässt sich nicht täuschen, er
sieht unser Herz. Im Christentum kommt es nicht auf Äußerlichkeiten an.
Heiligkeit beginnt im Herzen und von dort strahlt sie in die Welt.