Monat: April 2013
Jesus, unser Beistand
Jesus spricht von der Liebe und fordert und dazu auf, ihn darin nachzuahmen. Was aber geschieht, wenn wir in der Liebe nachlässig sind?
Wir müssen jeden Tag neu die Liebe lernen. Und wir werden immer wieder Fehler machen. Wichtig ist, dass wir diese erkennen und um Verzeihung bitten, dass wir unsere Fehler wieder gut machen, soweit dies möglich ist und sie auch regelmäßig in der Beichte bekennen.
So heißt es auch im Ersten Johannesbrief:
Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht; er vergibt uns die Sünden und reinigt uns von allem Unrecht.
Meine Kinder, ich schreibe euch dies, damit ihr nicht sündigt. Wenn aber einer sündigt, haben wir einen Beistand beim Vater: Jesus Christus, den Gerechten.
Er ist die Sühne für unsere Sünden, aber nicht nur für unsere Sünden, sondern auch für die der ganzen Welt. (1Joh 1,9; 2,1-2)
Was bedeutet es, dass Jesus unser Beistand ist? Wird hier ein Dualismus angedeutet, der den liebenden Sohn im Gegensatz zum zürnenden Vater zeigt? Das kann nicht gemeint sein. Ich denke, Jesus muss uns nicht vor dem Vater schützen, sondern vielmehr vor uns selbst.
Wenn wir einmal vor Gott stehen, werden wir uns sehen, wie wir wirklich sind. Wie oft machen wir uns auf Erden etwas vor, belügen uns selbst und wollen uns selbst nicht eingestehen, wer wir wirklich sind. Wenn wir vor Gott stehen, fällt dies alles ab.
Wer kann es dann ertragen, sich so zu sehen, wie er wirklich ist? Wir selbst sind es dann, die uns anklagen, wenn wir uns im Licht der ewigen Liebe sehen. Dann wird Jesus uns vor uns selbst in Schutz nehmen. Er wird sagen: Siehe, ich bin für dich gestorben. Ich habe alles das, was du jetzt an dir beklagenswert findest, ans Holz des Kreuzes getragen, um dich zu erlösen.
Erlösen – auslösen – befreien – frei machen von einer fremden Macht – befreit zur Freiheit der Kinder Gottes. Dann werden wir erkennen, mit welcher Liebe wir geliebt sind.
Bleibt in meiner Liebe!
Liebt einander! (Joh 13,34)
Das Leben Jesu war ein einziges Tun der Liebe. Allen, die seine Hilfe brauchten, hat er sich zugewandt. Er war frei von Vorurteilen. Jesus nahm sich der Menschen an, ohne Ansehen der Person.
Diese Liebe, die Jesus gelebt hat, sollen auch seine Jünger leben. Doch kein Mensch ist fähig, diese Liebe ganz nachzuahmen. Wir werden immer hinter dieser Forderung Jesu zurückbleiben.
Warum hat Jesus uns dann diese Liebe aufgetragen? Weil er uns Menschen etwas zutraut. Weil er in uns seine Hoffnung setzt.
Wie viele winken da resigniert ab. Solche Liebe funktioniert nie. Wir müssen Macht und Stärke zeigen, wenn wir es zu etwas bringen wollen. Wer liebt, der zeigt Schwäche und der rutscht auf den letzten Platz.
Der letzte Platz, das war der Ort, an dem Charles de Foucauld Jesus suchte. Jesus hat tatsächlich den letzten Platz eingenommen. Ja, er kam als König, doch nicht um sich seinen Thron zu erkämpfen. Sein Liebesthron war das Kreuz. Hier hat sich seine Liebe am stärksten offenbart.
Und doch hat die Liebe eine Macht, die ihr nicht genommen werden kann. Gerade weil sie nicht auf irdischer Stärke beruht. Die Mächtigen können zwar die Liebenden töten, die Liebe aber werden sie dadurch nicht auslöschen. Ihr Feuer brennt durch alle Zeiten und wo man meint, seiner Asche jede Glut geraubt zu haben, bricht es ganz neu hervor.
Wir sind Zweifler und glauben nicht an diese Macht der Liebe. Wir wollen mit unserer Kraft nachhelfen, um der Liebe zum Sieg zu verhelfen. Doch gerade so verstoßen wir gegen die Liebe und weisen sie von uns.
Jesus Liebe folgen, heißt Jesus in seiner Schwachheit folgen, an den letzten Platz, an dem es keine Macht und Gewalt mehr gibt, sondern allein nur noch die Liebe.
Vater, in deine Hände lege ich mein Leben. Umfange mich mit deiner Liebe. Lass mich ganz deiner Liebe hingeben. Lass mich vertrauen, dass du mich in deiner Liebe trägst. So will ich zu den Menschen gehen. Getragen von deiner Liebe.
Ludwig Maria Grignion von Montfort
Petrus Canisius
Mit Gott umgehen
Adalbert von Prag (um 956 – 997)
Adalbert ist althochdeutsch und bedeutet „von edler Abstammung“. Diesen Namen erhielt der junge Vojtech bei seiner Firmung in Magdeburg. Als Sohn eines böhmischen Fürsten war Vojtech ohne Zweifel von edler Abstammung. Schon früh haben seine Eltern ihn für einen geistlichen Beruf bestimmt und ihn an die damals für den östlichen Raum maßgebende Domschule in Magdeburg geschickt. Dort erhielt er in den Jahren 972 bis 981 eine umfangreiche Ausbildung. 981 kehrte Adalbert nach Prag zurück, wo er im selben Jahr zum Priester geweiht wurde. Bereits 983, noch keine 30 Jahre alt, wurde er in Verona zum zweiten Bischof des im Jahr 973 gegründeten Bistums Prag geweiht.
Doch noch war das Christentum neu in den slawischen Ländern und heidnische Kulte beim Volk und beim Adel weiterhin fest verwurzelt. Dies bekam auch der junge Bischof zu spüren, der hart von seinen heidnischen Landsleuten bedrängt wurde. 988 legte er deshalb sein Amt als Bischof von Prag nieder und begab sich nach Rom. Dort wollte er vom Papst um die Erlaubnis bitten, in den östlichen Ländern als Missionar tätig zu sein. Doch zunächst lebte Adalbert in Rom einige Zeit in einer klösterlichen Gemeinschaft und gab schließlich dem Drängen zu einer Rückkehr nach Prag nach. 992 nahm er sein Bischofsamt wieder auf.
Um dem Glauben in seiner Bischofsstadt Prag eine Heimstatt zu geben, errichtete Adalbert dort im Jahr 993 das Benediktinerkloster Brevnov, zu dessen Gründung er Mönche aus Rom nach Böhmen holte. Das Kloster wurde ein Zentrum der Mission unter den Slawen und von hier aus wurden bald weitere Köster geründet. Bis heute leben hier Mönche nach der Regel des heiligen Benedikt.
Adalbert bekam in Prag erneut die Anfeindungen der Heiden zu spüren und sah sich daher bereits 994 dazu gezwungen, seine Bischofsstadt wieder zu verlassen. Er reiste zunächst an den Hof Kaiser Otto III., mit dem ihn eine enge Freundschaft verband. Danach ging wieder nach Rom.
Im Jahr 996 konnte er endlich zu einer Missionsreise in den Osten aufbrechen. Er verbrachte zunächst einige Monate am Hof des ungarischen Herzogs Stephan, dann reiste er weiter zum polnischen Herzog Boleslaw. Mit dessen Einverständnis missionierte er unter den slawischen Liutizen und den baltischen Pruzzen. Am 23. April 997 fand seine erfolgreiche Missionstätigkeit ein jähes Ende. In der Gegend von Elbing wurde er von heidnischen Pruzzen ermordet. Sie verkauften den toten Leib des Märtyrers an den Polenherzog Boleslaw, der ihn in Gnesen beisetzen ließ.
Sofort nach seinem Tod wurde Adalbert als Heiliger verehrt. Kaiser Otto III. errichtete am Grab des Heiligen im Jahr 1000 das Erzbistum Gnesen, wodurch das junge polnische Reich nun auch im kirchlichen Bereich eigenständig wurde. 1039 wurden die Gebeine Adalberts nach Prag überführt. Reliquien des Heiligen kamen auch nach Aachen und Rom. Adalbert ist Patron des Bistums Danzig und hat nach dem Zweiten Weltkrieg besonders als Fürsprecher für die Aussöhnung der Deutschen mit ihren östlichen Nachbarn eine besondere Bedeutung gewonnen.