In der Lesung aus dem Buch Exodus hören wir, wie das Volk nach dem Auszug aus Ägypten auf der Wanderung durch die Wüste gegen Gott und gegen Mose aufbegehrt. Nach dem triumphalen Auszug folgt nun eine mühsame Wanderung, im wahrsten Sinne des Wortes eine Durststrecke, die es zu überwinden gilt. Immer wieder murrt das Volk. In Ägypten lebten sie zwar als Sklaven, hatten aber alles, was zum Leben nötig war. Nun sind sie frei, aber es fehlt scheinbar an allem.
Sie zweifeln immer wieder daran, dass Gott sie führt. Gott hat sie aus Ägypten herausgeführt, er führt sie durch die Wüste, das heißt auch, dass er für sie sorgt. Sie aber stellen Gott immer wieder auf die Probe: Ist Gott in unserer Mitte oder nicht?
Mose soll dem Volk inmitten der trockenen Wüste Wasser schenken. Mit seinem Stock, mit dem er bereits vor den Pharao getreten ist und die Plagen gegen Ägypten heraufbeschworen hat, mit dem er beim Auszug auf das Meer geschlagen hat, woraufhin es sich gespalten hat, damit Israel trockenen Fußes hindurchziehen konnte, mit diesem Stock schlägt er nun gegen einen trockenen Felsen und solgleich fließt frisches Wasser daraus hervor, das den Durst des Volkes stillt.
Wasser aus dem Felsen – lebendiges Wasser, nach dessen Genuss man keinen Durst mehr hat, sondern selbst zur sprudelnden Quelle wird. Wasser für den leiblichen Durst – lebendiges Wasser, das unseren Lebensdurst stillt. Beides gibt Gott. Das lebendige Wasser aber ist Gottes Heiliger Geist, der uns erfrischt und uns belebt, der Geist und Sinn erneuert und uns lebendig macht, zu lebendigen Zeugen für den Gott des Lebens, der uns ein erfülltes Leben auf Erden schenkt und ewiges Leben für uns bereit hält. Davon berichtet der heutige Abschnitt aus dem Johannesevangelium.