Peter Faber

Faber_Liebe

Peter Faber schloss sich dem Kreis, der sich um Ignatius von Loyola bildete und aus dem der Jesuitenorden hervorging an. 1534 empfing er in Paris die Priesterweihe und war damals der erste Priester im Kreis der sieben Gefährten des hl. Ignatius. Während jedoch Ignatius von Loyola und Franz Xaver berühmte Heilige des neuen Ordens wurden, blieb Peter Faber merkwürdig unbekannt. Erst Papst Franziskus hat ihn am 17. Dezember 2013 heiliggesprochen und sagt dabei im Hinblick auf Peter Faber:

Mehr denn je brauchen wir Männer und Frauen, die aus ihrer Erfahrung als Begleiter die Vorgehensweise kennen, die sich durch Klugheit auszeichnet sowie durch die Fähigkeit zum Verstehen, durch die Kunst des Wartens sowie durch die Fügsamkeit dem Geist gegenüber.

Peter Faber war der erste Jesuit auf deutschem Boden und mit den Wirren vertraut, die damals die Reformation mit sich brachte. Er war vor allem ein „Reformpriester“, ein Priester, der sich in apostolischer Armut der Seelsorge, der Sakramentenspendung, der Predigt und der Christenlehre widmete. Es ging ihm dabei um eine doppelte Reform: um die Reform seines eigenen Lebens und um die Reform der Gläubigen. Er wollte die Glaubensspaltung durch eine innere Erneuerung der Kirche und nicht durch polemische Religionsgespräche mit den Reformatoren überwinden. Im Umgang mit Andersgläubigen mied Peter Faber ganz bewusst kirchliche Politik, kontroverstheologische Streitigkeiten lagen ihm fern. In seinem Memoriale schreibt er:

Als Erstes muss, wer den Irrgläubigen unserer Zeit helfen will, zusehen, dass er ihnen viel Liebe entgegenbringt und dass er sie in Wahrheit liebt, indem er seinen Geist, von allen Überlegungen freimacht, die der Achtung vor ihnen abträglich sein könnten. Als Zweites müssen wir ihre Gunst zu gewinnen suchen, dass sie uns lieben und uns einen guten Platz in ihrem Geiste geben. Das geschieht, wenn man sich mit ihnen freundschaftlich über Dinge unterhält, die ihnen und uns gemeinsam sind, und sich vor allen Streitgesprächen hütet, wo einer den anderen herabzusetzen sucht. Zuerst nämlich müssen wir mit ihnen in den Dingen Umgang pflegen, die uns einen, und nicht in den anderen, wo eine Verschiedenheit der Auffassungen zutage tritt.

Ignatius von Loyola

Ignatius_Trost

Gebet der liebenden Aufmerksamkeit

Die Vertiefung des geistlichen Lebens bedarf einer ständigen Übung. Ignatius von Loyola hat dafür mit höchster Präzision die Form der Exerzitien entwickelt. Das sind bestimmte Tage oder Wochen im Laufe des Lebens, in denen wir uns intensiv mit uns selbst, unserem Leben und vor allem mit unserer Beziehung zu Gott auseinandersetzen. Neben diesen besonderen Tagen ist es aber ganz wichtig, dass wir auch in unserem Alltag immer wieder prüfen, ob wir auf dem richtigen Weg sind. Eine Hilfe dazu ist das Gebet der liebenden Aufmerksamkeit. Ignatius gibt dafür einen Prozess in fünf Schritten vor.

  1. Dankbarkeit

Am Ende des Tages suche ich mir einen Platz, an dem ich ungestört beten kann. Ich nehme mir etwa 10 bis 15 Minuten Zeit. Ich versuche mir bewusst zu machen, dass ich vor Gott stehe, dass Gott mich und mein Leben liebevoll ansieht, dass ich dabei aber nicht allein bin, sondern immer auch in der Gemeinschaft der Menschen stehe. Ich danke Gott für seine Gegenwart in meinem Leben.

  1. Gebet zum Hl. Geist

Ich bitte Gott um seinen Heiligen Geist, dass er mich erleuchtet und ich in seinem Licht die Dinge sehen kann, wie sie in Gottes Augen sind.

  1. Bewusst werden

Ich gehe den vergangenen Tag (z.B. Stunde für Stunde) durch und erinnere mich, ohne zu werten, an die Tätigkeiten, Begegnungen, Gefühle, Gedanken usw. dieses Tages. Ich versuche, darin Gottes Gegenwart zu entdecken. Was hat mir Freude und Trost bereitet? Worüber empfinde ich Ärger oder Unzufriedenheit? Was war schmerzlich oder enttäuschend? Wofür bin ich heute Gott am meisten dankbar?

  1. Wertschätzung des Tages

Ich komme mit Gott ins Gespräch, danke ihm für alles, was gut und gelungen war. Ich bitte Gott um Trost oder Versöhnung für das, was dunkel oder schuldhaft war. Ich vertraue mich in allem Gottes Liebe an.

  1. Entschluss für die Zukunft

Zum Abschluss schaue ich auf die Zukunft. Staunend entdecke ich die Möglichkeiten und Perspektiven, die Gott mir eröffnet. Was erwartet mich am kommenden Tag? Kann ich konkret etwas Neues wagen? Ich vertraue Gott meine Hoffnungen und Befürchtungen an.

Ich beende das Gebet der liebenden Aufmerksamkeit mit einem Vater Unser.

Anna und Joachim

Anna_Selbdritt

Von Anna und Joachim, den Eltern der Gottesmutter und Großeltern Jesu, erfahren wir nichts in der Bibel, sie werden aber bereits im 2. Jahrhundert in apokryphen Evangelien erwähnt, was ihre große Wertschätzung und Verehrung unter den Christen bezeugt. Im 6. Jahrhundert intensivierte sich ihre Verehrung im byzantinischen Reich, gelangte im 8. und 9. Jahrhundert in den Westen, und wurde dort vor allem in Verbindung mit den Kreuzzügen immer beliebter.

Anna und Joachim sollen in der Nähe des Bethesda-Teiches in Jerusalem gewohnt haben. Dort wurde im Jahr 1142 die St.-Anna-Kirche errichtet. Sie ist die älteste erhaltene Kreuzfahrerkirche. Nach der muslimischen Eroberung Jerusalems wurde aus ihr eine Koranschule, im Jahr 1856 gelangte das Gebäude jedoch als Geschenk des damaligen Sultans an Napoleon III. wieder in christlichen Besitz. Nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten übernahmen die Weißen Väter die St.-Anna-Kirche. Sie zählt zu den schönsten noch erhaltenen romanischen Kirchen in ganz Jerusalem.

Durch die Kreuzzüge und die Plünderung Konstantinopels durch die Kreuzfahrer gelangten viele Reliquien der hl. Anna in den Westen, unter anderem das Haupt der hl. Anna. Das 15. und 16. Jahrhundert bilden den Höhepunkt ihrer Verehrung. Im Jahr 1481 ließ Papst Sixtus IV. ihren Gedenktag in den römischen Kalender aufnehmen, 1584 legte Papst Gregor XIII. den Festtag der hl. Anna auf den 26. Juli. Joachim, dessen Gedenktag ursprünglich der 16. August war, wird seit der Liturgiereform des II. Vatikanums am gleichen Tag wie seine Ehefrau gefeiert.

Hl. Bonaventura (ca. 1217-1274)

Bonaventura_Kreuz

Bonaventura ist neben Thomas von Aquin der bedeutendste Gelehrte seiner Zeit. Viele theologische Werke zeugen von dieser Fähigkeit des Heiligen, den man auch „Doctor seraphicus“, den „seraphischen Lehrer“, nennt. Theologie und Glaube stehen für Bonaventura in einem untrennbaren Zusammenhang. Ohne den Glauben ist es seiner Meinung nach nicht möglich, Theologie zu betreiben oder die Heilige Schrift zu verstehen. Das Studium der Theologie aber dient dazu, den Glauben vertiefen:

Die theologische Beschäftigung mit dem Glaubensgut schenkt denen, die im Glauben vollendet sind, eine tiefe Freude. Denn auf wunderbare Weise wird die Seele erfreut, wenn sie einsehen darf, was sie bereits vollkommen glaubt.

Grundlage allen Glaubens und aller Theologie ist die Vereinigung mit dem gekreuzigten Herrn. Man erzählt, dass Thomas von Aquin ihn einmal besucht habe und danach fragte, wo seine Bibliothek sei, aus der er sich so große Kenntnisse erworben habe. Bonaventura zog einen Vorhang zurück und deutete auf den gekreuzigten Christus. Im Vorwort seiner um das Jahr 1260 entstandenen Schrift „Baum des Lebens“ (Lignum Vitae) schreibt er:

„Mit Christus bin ich gekreuzigt“ (Gal 2,19). – Wer wahrhaft Gott verehrt und Christi Jünger ist, und daher sich von Herzen danach sehnt, dem Erlöser aller, dem für ihn Gekreuzigten, ganz und gar gleichgestaltet zu werden, der muss vor allem auf eines die Aufmerksamkeit seines Geistes richten: das Kreuz Christi Jesu beständig zu tragen, geistig wie leiblich, bis er das zitierte Wort des Apostels wahrhaftig in sich selbst zu empfinden vermag.

Kamillus von Lellis (1550-1614)

Kamillus_1

Kamillus von Lellis gründete den Orden der “Kamillianer”, die sich besonders der Kranken annehmen. In einem vierten Gelübde versprechen diese, den Kranken zu dienen, auch unter Einsatz des eigenen Lebens.

Jeder soll sich unbedingt davor hüten, den armen Kranken mit Abschätzigkeit oder mit lieblosen Worten zu begegnen. Er soll sie mit Geduld und Liebe behandeln. Denn der Herr hat gesagt: Was ihr einem dieser Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan. Daher soll jeder im Kranken die Person des Herrn sehen.

Hl. Benedikt von Nursia

Benedikt_Gebet

Ora et labora – bete und arbeite! Das ist der Wahlspruch der Benediktiner, der zwar so nicht in der Regel steht, aber deren Inhalt prägnant wiedergibt. Jeder Müßiggang soll dem Mönch fremd sein. In der Regel des Hl. Benedikt heißt es:

Müßiggang ist der Seele Feind. Deshalb sollen die Brüder zu bestimmten Zeiten mit Handarbeit, zu bestimmten Stunden mit heiliger Lesung beschäftigt sein.

Jeder Tag ist geprägt von einer festen Struktur. Die erste Stelle nimmt das Gebet ein. Die Stunden des Gebets unterteilen den Tag. Zwischen den Gebetszeiten gibt es feste Zeiten für die Arbeit, die zur Zeit des Hl. Benedikt vornehmlich Handarbeit war. Später kamen vor allem Aufgaben in der Seelsorge oder Erziehung hinzu. Natürlich benötigt auch der Mönch Zeiten der Erholung. Nachtruhe, gemeinsame Essenszeiten und gemeinschaftliche Erholung haben ihren festen Platz im Tagesablauf.

An erster Stelle aber steht das gemeinsame Gebet und dabei kommt es nicht nur auf die innere Gesinnung, sondern auch auf die äußere Haltung an. Das Stehen vor Gottes Angesicht, das Benedikt seine Mönche lehrt, kann auch für unseren Alltag hilfreich sein.

Überall ist Gott gegenwärtig, so glauben wir, und die Augen des Herrn schauen an jedem Ort auf Gute und Böse. Das wollen wir ohne jeden Zweifel ganz besonders dann glauben, wenn wir Gottesdienst feiern. Denken wir daher immer an die Worte des Propheten: “Dient dem Herrn in Furcht.” (Ps 2,11) “Singt die Psalmen in Weisheit.” (Ps 47,8) “Vor dem Angesicht der Engel will ich dir Psalmen singen.” Beachten wir also, wie wir vor dem Angesicht Gottes und seiner Engel sein müssen, und stehen wir so beim Psalmensingen, dass Herz und Stimme in Einklang sind. (Regel des Hl. Benedikt)

Hl. Ulrich von Augsburg (890 – 973) Bischof

Ulrich_2Im Jahr 890 wurde Ulrich als Kind einer der vornehmsten Adelsfamilien Oberschwabens geboren. Schon früh wurde er für den geistlichen Stand bestimmt und zur Ausbildung in das Kloster St. Gallen geschickt. Es heißt, dass damals eine Reklusin namens Wiberat prophezeit hat, dass Ulrichs Zukunft nicht im Kloster sein wird, sondern dass Gott ihn zum Regieren bestimmt hat.

Im Alter von etwa 18 Jahren verlässt er St. Gallen und kehrt zu seiner Familie zurück. Er wird Kämmerer unter dem mächtigen Bischof Adalbero, “wegen des Adels seiner Eltern, seiner vortrefflichen Anlagen und seines angenehmen Äußeren”, wie es in seiner Lebensbeschreibung heißt.

Im Jahr 923, Ulrich ist 33 Jahre alt, wird er durch Heinrich I. zum Bischof von Augsburg eingesetzt. Fünfzig Jahre lang wird er nun als Bischof der Kirche von Augsburg und als Reichsfürst dem König in Treue dienen.

Die kirchliche Struktur ist in dieser frühen Zeit des Mittelalters vor allem im ländlichen Raum noch keineswegs gefestigt. Zwar existieren bereits Klöster als geistliche Zentren und Pfarreien, aber es befindet sich vieles noch im Aufbau und ist durch die instabile politische Situation und die räuberischen Einfälle der Ungarn ständig bedroht. Ulrich macht sich zunächst daran, die Stadt Augsburg auf- und auszubauen. Er lässt die Stadtmauern verstärken und baut zerstörte Gebäude wieder auf.

Die kirchliche Ordnung in der Stadt und auf dem Land stärkte er durch regelmäßige Pastoralreisen. Er sorgte für eine fundierte Ausbildung des Klerus und eine tiefgehende Missionierung der Bevölkerung, in der immer noch heidnische Bräuche lebendig waren. Seine Reisen unternahm er mit einem sogenannten Karrensitzer, einem zweirädrigen Wagen mit einer Bank, die an den Seitenwänden mit Eisenhaken eingehängt war.

Mit großem Einsatz kümmerte sich Ulrich um Arme und Kranke.

Menschen auf Tragbahren, auf Schemeln kriechend oder in Rollbetten liegend, befanden sich in seiner Umgebung, und er sorgte für ihren täglichen Unterhalt von den besten Speisen und Getränken.

Auch wenn er auf Reisen war, nahm er die Abendmahlzeit nicht eher ein, als der mit der Armenspeisung beauftrage Kleriker die Bedürftigen bedacht hatte. Den Gebrechlichen aber, die mitgekommen waren, wies man in seiner Nähe Plätze an und Ulrich ließ diese reichlich mit Speisen versorgen. Auch von Krankenheilungen weiß die Lebensbeschreibung des Heiligen zu berichten.

Seine Persönlichkeit war überaus glaubwürdig. Was er von anderen forderte, verlangte er zuvor sich selbst ab. Als Bischof schlief er auf einer Strohmatte, von der er sich nachts aber erhob, um zu beten. Auf bloßer Haut trug er ein raues Untergewand zum Zeichen der Buße. Sein Biograph beschreibt ihn als vorbildlich: bescheiden in der Lebensführung, gastfreundlich vor allem gegenüber den Armen, gewissenhaft in der Amtsführung und der Feier der Liturgie. Gerade die würdige Feier der Heiligen Messe und des Stundengebetes lagen ihm am Herzen und ihre Feier sollte in einem schönen Gotteshaus mit den entsprechend festlichen Gewändern und Utensilien stattfinden. Er machte sich auch daran, möglichst viele Reliquien zu sammeln, denn die Gebeine der Glaubenszeugen gelten bis heute als festes Fundament, auf dem die Kirche errichtet ist.

Als Reichsfürst hatte sich Ulrich auch mit weltlichen Angelegenheiten zu beschäftigen und musste für die militärische Verteidigung im Kriegsfall sorgen. Wie bereits erwähnt, suchten damals die Ungarn immer wieder Süddeutschland mit verheerenden Raubzügen heim. In der berühmten Schlacht auf dem Lechfeld am 10. August 955 wurden sie vor allem auch durch den Einsatz Bischof Ulrichs entscheidend besiegt.

Am 8. August 955 begannen die Ungarn, Augsburg zu belagern. Ulrich hatte innerhalb der Stadtmauern zahlreiche erfahrene Kämpfer zusammengezogen. Ein plötzlicher Ausfall aus dem Osttor überraschte die anreitenden Ungarn. Ulrich selbst ritt mutig auf seinem Pferd mit dem Kreuz in der Hand voraus. In der Schlacht wurde der Anführer der Ungarn tödlich verwundet, woraufhin sich diese zurückzogen. Am nächsten Tag umzingelten sie die Stadt, wagten aber nicht den Angriff. König Otto I. rückte mit einem Heer von 8000 Reitern heran, die Augsburger stellten unter Ulrichs Bruder Dietpald ebenfalls eine kräftige Heeresabteilung. Obwohl zahlenmäßig überlegen, wurden die Ungarn vernichtend besiegt. Doch auch im deutschen Heer gab es viele Tote, unter ihnen Ulrichs Bruder Dietpald und sein Neffe Reginbald. Ulrich bereitete den verstorbenen Helden ein gebührendes Begräbnis.

Mit großer Sorgfalt kümmerte sich Ulrich bis an sein Lebensende um die Kirche in seinem Bistum. Er sorgte sich um die würdige Feier der Liturgie und eine gute Ausbildung der Priester. Alle vier Jahre hielt er in den Hauptorten seiner Diözese Versammlungen ab, spendete die Firmung, visitierte die Geistlichen und sorgte für deren Unterhalt. Viele Kirchenbauten gehen auf ihn zurück, unter anderem der Wiederaufbau des zerstörten Mariendoms und der Kirche St. Afra. Großen Wert legte Ulrich auch auf die Sorge um die Armen und Kranken.

Als am 4. Juli 973 Ulrich starb, wurde er nach mehrtägiger Aufbahrung im Dom nach St. Afra überführt und dort in der bereits zu Lebzeiten von ihm vorbereiteten Grablege beigesetzt. Bereits im Jahr 993 wurde er heiliggesprochen. Er ist der erste Heilige, dessen Heiligsprechung nach einem offiziellen Verfahren in Rom erfolgt ist.

Über sein Leben sind wir bestens unterrichtet durch die “Vita Sancti Uodalrici episcopi Augustani”, die Gerhard, Ulrichs letzter Kaplan und Propst der Augsburger Domkirche, bald nach dem Tod des Heiligen verfasst hat. Diese beginnt mit den Worten:

Gar vielen ist die Kunde von den Wundern, die Christus durch seinen Diener, den heiligen Ulrich, zu Ehren seiner heiligsten Mutter Maria geschehen ließ, oft genug zu Ohren gekommen.

Bis heute sind diese Wunder bekannt geblieben und auch heute noch kommen viele Pilger an sein Grab, um dem Heiligen ihre Anliegen anzuvertrauen.

Bischof Otto von Bamberg (um 1060-1139)

Otto_Gabe

Otto ist der achte Bischof von Bamberg und neben dem Kaiserpaar Heinrich und Kunigunde Patron des Bistums. Er zählt zu den großen Gestalten des Mittelalters. Er hat für die Stärkung des Glaubens in seinem Bistum Sorge getragen, hat viele Klöster gegründet, ist ein Reformer der Kirche und Missionar unter den Pommern.

Mit großer Sorge nahm sich Otto der Not der Armen an. Er gründete etliche Spitäler zur Versorgung der Armen und Kranken. Sein Wahlspruch war:

Alles zur Ehre Gottes und zum Heil des Nächsten!

Seine Menschenfreundlichkeit bekamen alle zu spüren und er sah in allen, denen er seine Fürsorge und Menschlichkeit erwies, den Herrn gegenwärtig. Selbst lebte er ein einfaches Leben und untersagte allen Luxus, der sonst für das Haus eines Bischofs üblich war. Feine Speisen ließ er an die Armen verteilen und aß selbst nur karge Kost und niemals bis zur Sättigung. Alte und zerrissene Gewänder und Schuhe ließ er flicken, anstatt sich neue zu kaufen. Als sich einige darüber empörten und meinten, solche Armut schicke sich nicht für einen Bischof, antwortete er:

Das Besitztum des Bischofs besteht aus lauter Almosen von den Gläubigen. Es ist uns nicht erlaubt, dasselbe in Eitelkeit zu vergeuden.