Hl. Hieronymus Aemiliani

Girolamo Emiliani stammte aus einer alteingesessenen venezianischen Patrizierfamilie und erhielt eine hervorragende Ausbildung. Als junger und abenteuerlustiger Mann schlug er die Militärlaufbahn ein und wurde Soldat. Es war die Zeit der Machtkämpfe innerhalb Italiens zwischen Städten und Familien und der Kriege gegen Spanien und Frankreich.

1511 geriet er in Gefangenschaft und verbrachte einen Monat im Kerker. In dieser Zeit erlebte er eine innere Umkehr. Er quittierte den Militärdienst und trat in den Dienst der Kirche. 1518 empfing er in Venedig die Priesterweihe.

Hieronymus betätigte sich in Werken der Nächstenliebe und führte ein Leben des Gebetes und der Buße. Als 1528 seine Heimat von Seuchen und Hunger heimgesucht wurde, pflegte er die Kranken, barg die Toten, die unbestattet auf den Straßen lagen und beerdigte sie. Dabei erkrankte er selbst schwer. Nach seiner Genesung widmete er sich den vielen Waisen. Er gab ihnen Unterkunft und Verpflegung, unterrichte sie und bereitete sie auf eine Berufsausübung vor.

Die Stadt Venedig förderte seine Bemühungen und stellte ein Haus für seine Waisen zur Verfügung. Bald weitete er sein caritatives Werk auch auf andere Städte aus. Immer mehr Menschen schlossen sich ihm an und es bildete sich eine religiöse Gemeinschaft, aus der 1532 der Orden der Somasker entstand, benannt nach dem Stammsitz Somasca bei Bergamo.

Während eines erneuten Pestausbruchs, infizierte sich Hieronymus nochmals bei der Pflege der Kranken und starb am 8. Februar 1537 in Somasca.

Heute gehören dem Orden etwa 500 Somasker an. Sie arbeiten in Internaten, Waisen-, Armen- und Krankenhäusern vor allem in Italien, Nord-, Mittel- und Südamerika. In Belgien gibt es einen Orden der Brüder vom heiligen Hieronymus Ämiliani.

An seine Mitbrüder schreibt Hieronymus:

„Unser Ziel ist Gott, der Quell alles Guten, und wir sollen nur auf ihn vertrauen, nicht auf andere. Unser Herr ist gütig, er wird unseren Glauben mehren.“

Widrigkeiten sollen die Brüder nicht verwirren, denn dadurch erinnert Gott sie daran, dass er sie seinen geliebten Söhnen zurechnen will.

„Er will, dass ihr immer mehr auf ihn vertraut. … Wenn ihr daher mit Glauben und Hoffnung ausgerüstet seid, tut er Großes an euch, da er die Niedrigen erhöht. … Gott will euch wie Gold im Feuer läutern. … Wer standhaft bleibt, den richtet Gott auf, erstattet ihm in dieser Welt hundertfach, was er aus Liebe zu ihm verlassen hat und gibt ihm einst das ewige Leben.“