Wenn wir im Licht gehen, wie er im Licht ist, haben wir Gemeinschaft untereinander und das Blut Jesu, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde. (1 Joh 1,7)
Wer Gott begegnet, macht die Erfahrung seiner Heiligkeit und Makellosigkeit. Der Mensch aber erfährt sich als Sünder. Gegenüber der Reinheit Gottes wird die Sünde nicht nur in ihrer Dunkelheit, in ihrer Unreinheit und Bösartigkeit entlarvt, sondern sie wird auch als das Gottwidrige abgestoßen. Der heilige Gott kann die Sünde nicht neben sich dulden. (Leo Kardinal Scheffczyk) Aber doch will Gott Gemeinschaft mit dem Menschen haben. Wie aber ist das möglich?
Gott schenkt die Vergebung der Sünden. Er schenkt dem Menschen die Möglichkeit, Anteil zu haben an seiner Reinheit und Heiligkeit.
Der heilige Gott ist ein Gott der Liebe und des Lebens, der sich mit der Lieblosigkeit und dem Tode, die in der Sünde angelegt sind, nicht abfindet. Er will die Aufhebung der Gottesfeindschaft des Sünders zugunsten einer neuen Gottesfreundschaft, die Wandlung des Todes zum Leben, die Umgestaltung des Sünders zum Gerechten und Gottliebenden. (Leo Kardinal Scheffczyk)
Das setzt aber auch die Bereitschaft des Menschen voraus, im Licht zu leben, so wie Gott im Licht ist. Aber heißt das, dass der Mensch nun nicht mehr sündigen wird? Johannes ist da realistisch. Keiner ist dazu fähig, in absoluter Reinheit und Heiligkeit zu leben. Johannes wird hier ganz drastisch: Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, machen wir Gott zum Lügner. (1 Joh 1,10)
Gott weiß um die Schwäche des Menschen. Er ist immer wieder bereit, dem Menschen zu vergeben. Jesus Christus ist unser Beistand beim Vater. Er ist die Sühne für unsere Sünden. (1 Joh 2,1f) Wer zu seinen Sünden steht und sie bekennt, der darf von Gott Vergebung erwarten.