Der Sühnegedanke von Fatima

Ein zentrales Anliegen der Botschaft von Fatima ist die Bitte Mariens, Sühne zu leisten für die Sünden der Menschen. Bereits bei der ersten Vision fragt sie die Kinder:

„Wollt ihr euch Gott darbieten, um alle Leiden zu ertragen, die er euch schicken wird, zur Sühne für die Sünden, durch die er beleidigt wird und als Bitte um die Bekehrung der Sünder?”

Gott will nicht nur, dass der Mensch das Angebot seiner Liebe annimmt, er will auch, dass der Mensch mitwirkt an der Rettung der Sünder. Die stärksten Waffen gegen die Sünde sind die Liebe und das Gebet. Wer mit diesen Waffen kämpft, kann nicht nur sich selbst vor der Sünde bewahren, sondern auch andere aus der Macht der Sünde retten.

Vielleicht haben einige schon erfahren, was es bewirken kann, wenn man für andere betet. Es können wahre Wunder geschehen. Was nach rein menschlichen Maßstäben aussichtslos erschien, ist plötzlich geschehen. So kann das Gebet für einen Menschen diesem auch helfen, sich aus den Fängen der Sünde zu befreien und den Weg zu finden, zu einem Ja zu Gott.

„Indem Gott Sühne verlangt, lässt er den Menschen mit seiner Liebe mitwirken und an der Aufarbeitung der Sünde mittätig sein.“ (Leo Kardinal Scheffczyk) Papst Pius XII. sagt:

„Die Sühne für andere ist ein wahrhaft erregendes Geheimnis, das man niemals genug betrachten kann: dass nämlich das Heil vieler abhängig ist von den Gebeten und freiwilligen Bußübungen der Glieder des geheimnisvollen Leibes Jesu Christi, die sie zu diesem Zwecke auf sich nahmen.“

Die Muttergottes legt uns in Fatima besonders das Rosenkranzgebet ans Herz. Gerade das von ihr offenbarte Gebet am Ende jedes Gesätzes kann uns helfen, den Gedanken der Aufopferung lebendig zu halten: „O mein Jesus, verzeihe uns unsere Sünden; bewahre uns vor dem Feuer der Hölle, führe alle Seelen in den Himmel, besonders jene, die deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen.“