Athanasius war von 328 bis 373 Bischof von Alexandrien in Ägypten. Gegen die Irrlehrer seiner Zeit, die in Jesus Christus nur ein besonderes Geschöpf Gottes sahen, ist er der große Kämpfer für den wahren Glauben, der Jesus Christus bekennt als wahren Gott aus wahrem Gott, gezeugt, nicht geschaffen, wesensgleich dem Vater.
Das ist der Glaube, den das Konzil von Nizäa (325) formuliert hat und der bis heute in der Kirche verkündet wird. Für diesen Glauben war Athanasius bereit, fünf Mal in die Verbannung zu gehen, unter anderem bis in das ferne Trier, damals von Ägypten aus eine abenteuerliche Reise bis ans Ende der Welt. Warum hat er all dies für seinen Glauben auf sich genommen?
Ihm ging es um die Wahrheit, die allein den Menschen frei macht. Nur wenn Gott wirklich Mensch geworden ist und wenn Jesus Christus wirklich Gott von Gott ist, Gott wesensgleich, kann der Mensch eintreten in eine lebendige Beziehung zu Gott. Wäre Christus nicht wahrer Mensch und wahrer Gott, so bliebe der wahre Gott stets für die Menschen unzugänglich. Nur wenn Gott wirklich Mensch geworden ist, ist er wirklich der Gott mit uns, den uns die Schrift verkündet.
Er wurde, was wir sind, damit er aus uns machen könne, was er ist.
Das Wort Gottes wurde Mensch, damit wir zur Erkenntnis des unsichtbaren Vaters gelangen. Er selbst hat die Gewalt der Menschen ertragen, damit wir die Unsterblichkeit erfahren.
Der allheilige Sohn des Vaters hat als Bild des Vaters unter uns gewohnt, um den nach seinem Bild erschaffenen Menschen zu erneuern und ihn, der verloren war, durch die Nachlassung der Sünden wiederzufinden, wie er auch selbst in den Evangelien sagt: Ich bin gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren war (Lk 19,10).
Um diese Rettung des Menschen ging es Athanasius. Der Mensch liegt Gott wirklich am Herzen. Er hat sich nicht eines Geschaffenen bedient, und sei dieser noch so erhaben, um die Menschen zu erlösen, sondern ist selbst unter uns Mensch geworden, um die Menschen zu retten.