Fasten bedeutete schon immer auch Buße. Im Alten Testament hören wir öfter, dass die Menschen ein Fasten ausrufen, um Gott um Verzeihung für ihr böses Tun zu bitten und Gottes Zorn von ihnen abzuwenden.
Es ist nicht egal, wie wir leben. All unser Tun hat Auswirkungen auf die ganze Gemeinschaft, auch wenn dieser Zusammenhang nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist. Gute Taten machen andere froh und können für andere ein Vorbild sein, auch Gutes zu tun. Wenn ich aber Böses tue, schade ich anderen und oft auch mir selbst.
Damit mein böses Tun nicht zum Vorbild für andere wird und immer mehr Böses geschieht, muss ich zeigen, dass mir das böse Tun leid tut und dass ich es wieder gut machen will, indem ich bewusst eine gute Tat entgegensetze.
Früher war die Fastenzeit besonders auch die Zeit, in der Menschen, die wegen ihrer Sünden aus der Gemeinschaft der Gläubigen ausgeschlossen wurden, wieder in die Gemeinschaft aufgenommen wurden. Dazu mussten sie verschiedene Zeichen öffentlicher Buße setzen.
Wenn dies aber besonders in der Fastenzeit geschah, in der alle Gläubigen fasten, so war dieses gemeinsame Fasten auch ein Zeichen der Solidarität mit den Sündern. Der eigene Verzicht und das gute Tun soll auch den Sündern zu gute kommen, dass sie dir Kraft haben, umzukehren.
Jeder Mensch hat es immer wieder nötig, umzukehren, jeder macht mal etwas falsch und braucht die Kraft und den Mut, dazu zu stehen und es wieder gut zu machen. Wenn wir gemeinsam fasten, zeigen wir, dass wir bereit sind, umzukehren und wir machen einander Mut, auf dem Weg mit Gott zu gehen.