Leben ermöglichen, das bedeutet, dass wir das Leben des anderen achten. Dass es ein Unrecht ist, einen Menschen zu töten, ist Konsens in unserer Gesellschaft. Doch wenn wir dies genauer betrachten, erkennen wir erhebliche Grauzonen, gerade am Beginn und am Ende des Lebens. Ab wann ist der Mensch ein Mensch? Darf ungeborenes Leben getötet werden? Wann endet das Leben eines Menschen? Als Christen müssen wir zu diesen Fragen eindeutig Stellung beziehen und die Würde menschlichen Lebens verteidigen, von der Zeugung bis zum Tod, egal wie gesund oder krank, erwünscht oder unerwünscht ein Mensch auch sein mag.
Menschen können die Freiheit und Lebensqualität anderer einschränken und das nicht nur, indem sie andere körperlich verletzen oder töten. Das macht Jesus in der Bergpredigt deutlich:
Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht töten, wer aber jemand tötet, soll dem Gericht verfallen sein. Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein; und wer zu seinem Bruder sagt: Du Dummkopf!, soll dem Spruch des Hohen Rates verfallen sein; wer aber zu ihm sagt: Du (gottloser) Narr!, soll dem Feuer der Hölle verfallen sein. (Mt5,21f)
Auch mit Worten und Taten können Menschen andere verletzen und die inneren Wunden schmerzen oft mehr und länger als die äußeren. Wer nie Lob und immer nur Kritik zu hören bekommt, der wird krank. Wenn Menschen schlecht über andere reden oder bewusst Falsches über sie in Umlauf bringen, dann können sie deren Leben zerstören.
Es ist nicht egal, was wir zu anderen sagen und wie wir über andere reden. Ein kleines Lob kann einen Menschen aufbauen, ein freundliches Wort ihn glücklich machen. Versuchen wir es, auch wenn uns die Worte manchmal schwer über die Lippen kommen.
In der Kultur des Alten Testamentes galt das Wort viel. Rechtsentscheide wurden auf die Aussage von Zeugen hin entschieden. Wer bewusst falsch über einen anderen aussagt, kann ihn so an den Rand der Gesellschaft drängen. Auch heute geschieht es, dass bewusst falsche Gerüchte über andere in Umlauf gebracht werden. Hier gilt es für uns als Christen, der Wahrheit eine Stimme zu verleihen, auch wenn wir damit selbst Kritik und Anfeindungen zu ertragen haben.
Das Leben wird auch dadurch eingeschränkt, dass Menschen einander nicht verzeihen können und sich daher für den Rest des Lebens spinne feind sind. Wo es an uns ist, sollen wir auf Versöhnung hinwirken, dass Menschen einander verzeihen und so das Leben wieder blühen kann, wo es unter Hass und Streit zu ersticken drohte.