Dank und Lobpreis (Psalm 13,6)

„Ich aber baue auf deine Huld, mein Herz soll über deine Hilfe frohlocken. Singen will ich dem Herrn, weil er mir Gutes getan hat.“ 

Bei Paulus finden wir den Satz: „Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott.“ (Phil 4,6)

Der Beter des Psalms liefert uns ein Beispiel dafür. Noch hat sich an seiner Lage nichts geändert. Aber im Gebet hat er die Zuversicht bekommen, dass Gott sicher helfen wird. Für diese Hilfe dankt er Gott, auch wenn er noch mitten in seiner Not steckt.

Der Dank führt zur Freude und lässt schon ein helles Licht davon aufleuchten, was wir erwarten dürfen.

Hilf, Herr! (Psalm 13,4-5)

„Blick doch her, erhöre mich, Herr, mein Gott, erleuchte meine Augen, damit ich nicht entschlafe und sterbe, damit mein Feind nicht sagen kann: „Ich habe ihn überwältigt“, damit meine Gegner nicht jubeln, weil ich ihnen erlegen bin.“

Die Bitte um Gottes Hilfe, der Schrei danach, dass die Tränen schwinden und die Augen wieder leuchten vor Glück, das Flehen danach, von der Schande befreit zu werden, den Feinden unterlegen zu sein.

Wer versteht das Leid? Im Munde vieler ist die Frage, die Fridolin Stier an Gott stellt: „Was hast du im Sinn mit ihr, mit mir, mit uns allen, samt allen Geschöpfen, den Macht- und Wehrlosen …? Was willst du? Dass ich bitte: Geschehe dein Wille! Den du ohnehin tust, gebeten oder ungebeten, wozu dich bitten?“

Doch wird der Schrei des Herzens bei Gott ungehört verhallen?

Wie lange noch? (Psalm 13,2-3)

„Wie lange noch, Herr, vergißt du mich ganz? Wie lange noch verbirgst du dein Gesicht vor mir? Wie lange noch muss ich Schmerzen ertragen in meiner Seele, in meinem Herzen Kummer Tag für Tag? Wie lange noch darf mein Feind über mich triumphieren?“

Über dem Beter erheben sich bedrohliche Wolken. Von Gott verlassen und vergessen schmerzt ihm die Seele. Er weiß nicht mehr ein noch aus. Herr, wie lange soll es noch so mit mir weiter gehen? Wo ist die Freude? Wo ist das Glück?

Wir kennen solche Situationen, in denen uns kein Ausweg mehr aufscheint. Warum geht es mir scheinbar so schlecht und anderen so gut?

Vielleicht steht auch eine besondere Prüfung an, oder wir haben etwas verbockt und wissen nicht, wie wir es wieder gut machen sollen. Es lief bisher alles so gut und auf einmal ist alles anders. Wir sehnen uns danach, endlich wieder Licht zu sehen, am Ende des Tunnels.

Das Beispiel der Frau aus Schunem (2 Kön 4,8-16)

Das zweite Buch der Könige erzählt uns eine schöne Begebenheit aus dem Leben des Propheten Elischa:

Immer wenn er in die Gegend von Schunem kommt, nimmt ihn eine Frau freundlich auf, gibt ihm zu Essen und lässt sogar ein eigenes Zimmer für ihn herrichten. Elischa überlegt, wie er dies der Frau danken kann. Da kommt sein Diener Gehasi auf eine Idee: die Frau und ihr Mann sind schon alt und haben keine Kinder. Sicher wäre es das größte Geschenk, wenn diese Familie noch ein eigenes Kind haben könnte. Und so geschieht es.

Die Frau wird für die Aufnahme des Propheten belohnt, ohne dass sie einen Lohn gefordert hätte. Freigebig helfen, da wo es nötig und möglich ist, Gott wird dafür sorgen, dass wer dies tut nicht leer ausgeht.

Gotteslohn (Mt 10,40-42)

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Jesus sagt:

„Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat.

Wer einen Propheten aufnimmt, weil er ein Prophet ist, wird den Lohn eines Propheten erhalten. Wer einen Gerechten aufnimmt, weil er ein Gerechter ist, wird den Lohn eines Gerechten erhalten.

Und wer einem von diesen Kleinen auch nur einen Becher frisches Wasser zu trinken gibt, weil es ein Jünger ist – amen, ich sage euch: Er wird gewiss nicht um seinen Lohn kommen.“  

Betende Gemeinde (Apg 1,12-14)

pfingsten1106.jpgIn Apostelgeschichte 1,12-14 hören wir, wie die Apostel nach der Himmelfahrt Jesu zusammen mit Maria und anderen im Gebet versammelt sind:

„Als Jesus in den Himmel aufgefahren war, kehrten die Apostel vom Ölberg, der nur einen Sabbatweg von Jerusalem entfernt ist, nach Jerusalem zurück. Als sie in die Stadt kamen, gingen sie in das Obergemach hinauf, wo sie nun ständig blieben:

Petrus und Johannes, Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon, der Zelot, sowie Judas, der Sohn des Jakobus. Sie alle verharrten dort einmütig im Gebet, zusammen mit den Frauen und mit Maria, der Mutter Jesu, und mit seinen Brüdern.“

Im Gebet bereiten sie sich auf die Sendung des Heiligen Geistes am Pfingstfest vor. Diese betende Gemeinschaft ist Vorbild für uns, wenn wir uns auf das Pfingstfest vorbereiten. Nur im Heiligen Geist haben wir die Gabe und die Kraft, als glaubende Menschen zu leben. 

Herr Jesus, sende uns deinen Geist und mach uns zu deinen Boten in der Welt, dass wir in Wort und Tat, mit Kraft und Vollmacht Zeugnis geben von deiner Liebe.