Fronleichnam

Die Gaben, die wir in der Eucharistiefeier zum Altar bringen, sind einfach, Brot und Wein. Und doch sind sie Symbol für unser ganzes Leben. Brot ist die Nahrung unseres Alltags. Es ist lebensnotwendig. Wein hingegen trinken wir an besonderen Festtagen. Er ist eine Gabe zu unserer Freude. So zeigen Brot und Wein, was notwendig ist in unserem Leben, die Mühen des Alltags, aber auch die Freuden des Festes. In allem will Gott uns nahe sein.

Diese Gaben werden auf dem Altar verwandelt. Das Brot wird Christi Leib, der Wein wird Christi Blut. Christus tritt ein in unsere Existenz und wandelt unser Leben, damit er unser Leben wird. Jesus will nicht nur eine Beigabe zu unserem Leben sein, keine Freizeitbeschäftigung, kein Hobby, sondern er will unser Leben selbst sein. Alltag und Fest, Freude und Mühe, in allem will er bei uns sein, alles soll in ihm für uns seinen Sinn und seine Erfüllung finden.

Bei der Kommunion empfangen wir die gewandelten Gaben. In ihnen empfangen wir Christus selbst. Er geht ein in uns. Er ist die Speise für unser Leben, er ist die Nahrung, von der wir satt werden, die den Hunger unserer Seele stillt, den wir mit keinem Geld der Welt befriedigen können. „Jesus sagt: ‚Nehmt und esst! Das ist mein Leib.’ Nehmt, esst, empfangt mich selber, meinen Leib, meine Seele, meine Gottheit, mich ganz und gar. Nehmt und trinkt, das ist mein Blut, für euch für die Vergebung der Sünden vergossen.“ (Kardinal Schönborn)

Die Eucharistie, das Brot des Lebens, essen wir nicht nur, wir beten sie auch an, weil sie nicht nur ein Zeichen für Jesus Christus ist, sondern weil Jesus Christus selbst in ihr gegenwärtig ist. Wir beten vor dem ausgesetzten Allerheiligsten, tragen den Leib des Herrn an Fronleichnam durch die Strassen. Glaubend dürfen wir vertrauen, dass Jesus da ist, mitten unter uns, nicht nur in der Kirche, sondern auf allen Wegen unseres Lebens.

Er ist da, Jesus ist immer bei mir, er ist meine Freude, mein Leben. Möge diese Erfahrung in mit immer lebendiger werden.

Dreifaltigkeit

Wir glauben an den dreifaltigen Gott. Das bedeutet, dass wir an einen Gott glauben, der einer ist, der aber in dieser Einheit zugleich auch Beziehung ist. Gott schließt sich nicht als der vollkommen Eine, als ein sich selbst genügendes „Ich“ von allem anderen ab. In Gott ist von allem Anfang an die Bewegung von sich selbst weg zum anderen hin, ist schon immer auch das „Du“. Daher ist er offen für eine Beziehung zu seiner Schöpfung und somit auch zum Menschen.

Wir sind dazu berufen, mit Gott in Beziehung zu treten und das bedeutet, dass wir hinein genommen sind in die Beziehung, die schon immer in Gott selbst ist. Durch Jesus Christus, der unser Menschsein angenommen hat, treten wir ein in die Beziehung zum Vater im Heiligen Geist. Unsere Heimat ist bei Gott, in ihm sind wir geborgen und geliebt.

Beziehung bedeutet auch immer auch ein Sich-Schenken. Wir können Gott nicht denken ohne diese Bewegung, die sich schenkt, die annimmt und verbindet. Somit kann ein Denken, das von der Dreifaltigkeit ausgeht, nur zu einer Leidenschaft für die anderen und zu einem Sein mit den anderen führen. Unser Leben soll zu einer Antwort werden auf Gottes Liebe und auf seinen Heilswillen, der uns geoffenbart wurde durch Jesus Christus.

Somit hat der Glaube an den dreifaltigen Gott, der uns zunächst so unverständlich und vom Alltag abgehoben erscheinen mag, eine immens praktische Bedeutung. Glaube bedeutet Beziehung. Wir leben den Glauben, indem wir mit den Menschen um uns in eine Beziehung treten, die geprägt ist von der Liebe, die Gott schon immer in sich selbst ist und in die er uns hinein genommen hat.

Hl. Benno von Meißen (ca. 1010 – 1106)

bennofisch.jpgBenno war adliger Herkunft und wurde in Hildesheim geboren. 1031 wurde er Mönch und 1040 zum Priester geweiht. 1066 wurde er Bischof von Meißen.

Als Bischof von Meißen geriet er mehrmals in Konflikt mit König Heinrich IV. So mißbilligte er dessen militärisches Vorgehen gegen die Sachsen und wurde daraufhin zeitweise inhaftiert. In den Wirren des Investiturstreites stellte er sich gegen den König auf die Seite Papst Gregors VII. 1085 wurde er daher als Bischof abgesetzt, konnte aber bald sein Bischofsamt zurückgewinnen.

Um diese Begebenheit rankt sich eine Legende, die uns zeigt, was es mit Schlüssel und Fisch als Attributen des Hl. Benno auf sich hat: 

Ein Bischof kann nur dann seinen Bischofssitz übernehmen, wenn er die Kathedrale in Besitz nimmt. Als Benno Meißen verlassen musste, rechnete er damit, dass Heinrich IV. einen neuen Bischof einsetzen wird. Um das zu verhindern, warf er die Schlüssel des Doms in die Elbe. So war es einem neuen Bischof nicht möglich, in den Dom einzuziehen.

Als sich die Situation etwas entspannt hatte, kehrte Benno nach Meißen zurück, man sagt, zunächst als einfacher Wanderer verkleidet. Als er in der Gaststätte nahe des Doms zu Tisch sitzt, serviert man ihm einen Fisch, der frisch in der Elbe gefangen wurde. Im Bauch des Fisches findet Benno die Schlüssel des Doms. Sofort erfährt die ganze Stadt von der Begebenheit und die Menschen erkennen ihren Bischof. Im Triumphzug zieht er in die Kathedrale ein. Durch dieses Wunder hat Gott gezeigt, dass Benno der rechtmäßige Bischof ist.

Bald nach seinem Tod wurde Benno in Meißen als Heiliger verehrt. In der Reformationszeit jedoch wurde diese Verehrung verboten und um dies durchzusetzen, wurde auch das Grab des Heiligen zerstört. Jedoch hatte man kurz zuvor schon dessen Gebeine ins katholische Bayern in Sicherheit gebracht. Seit 1580 liegen sie in der Frauenkirche in München und so kommt es, dass Benno Stadtpatron von München ist.