Halleluja! (Ps 146,1a)
Halleluja, preist den Herrn! Dieser freudige Aufruf zum Gotteslob findet sich nur an wenigen Stellen in der Bibel. Auch in den Psalmen ist er nicht so häufig, wie wir vielleicht denken. Im Christentum hat sich dieser jüdische Gebetsruf viel stärker verbreitet als im Judentum selbst. In der Heiligen Messe ertönt der Halleluja-Ruf vor (und neuerdings oft auch nach) dem Evangelium. Das Halleluja steht in ganz besonderer Weise mit der Auferstehung Jesu Christi in Zusammenhang. Nach dem Verstummen des Halleluja-Gesangs während der Fastenzeit singen wir es neu und feierlich in der Osternacht. In der Osterzeit findet sich das Halleluja in vielen Liedern und wird im Stundengebet an nahezu jede Antiphon angefügt.
Ursprünglich werden aber nur wenige Psalmen mit Halleluja gesungen. Am deutlichsten tritt es bei den letzten Psalmen des Psalters hervor. Wie viele Psalmen zunächst als Klageruf beginnen und dann in frohem Lob und Dank an Gott für seine Rettungstat enden, so ist es auch beim ganzen Psalter. Sein Abschluss ist noch einmal geprägt von einem frohen und überschwänglichen Lob an Gott.
Lobe den Herrn, meine Seele! Ich will den Herrn loben, solange ich lebe, meinem Gott singen und spielen, solange ich da bin. (Ps 146,1b-2)
Diese Worte kann man eigentlich nicht im Sitzen beten, man muss dazu aufstehen, so wie man sich zum Halleluja-Ruf vor dem Evangelium erhebt. Körper und Geist, Leib und Seele vereinen sich zum Lob Gottes. Der Mensch wird ganz ein Gott-Lobender. Er steht auf, hebt seine Hände, ruft mit voller Stimme aus ganzem Herzen das Lob Gottes. Das ist die Bestimmung des Menschen, das ist das Ziel des Menschen, allezeit Gott zu loben mit seinen Worten und seinem Tun. Das soll unser ganzes Leben und Dasein prägen.
Versuchen wir uns diese Einstellung zu eigen zu machen. Egal was geschieht, es ist immer Zeit, Gott zu loben. Gott ist immer da, um mich zu retten. Gott hört meinen Lobpreis allezeit. Ich brauche mich nicht zu fürchten, nicht zu verzweifeln, denn Gott ist da. In der Bibel lesen wir immer wieder, wie Menschen gerade in der größten Bedrängnis Gott gepriesen haben. Die Apostel und die ersten Christen in der Verfolgung haben im Gefängnis Loblieder gesungen und so ihre Zuversicht zum Ausdruck gebracht. Das Gotteslob drang nach draußen und hat auch andere dazu ermutigt, sich zu diesem Gott zu bekennen, der seinen Gläubigen diese Hoffnung gibt.
Sind wir als Christen nicht zu kleinlaut geworden? Wo hört man heute noch unser Gotteslob auf den Straßen? Haben wir den Mut, unserem Gott zu lobsingen, mit lauter Stimme, mit Leib und Seele, jederzeit und überall.