Anmut ist ausgegossen über deine Lippen; darum hat Gott dich für immer gesegnet. (Ps 45,3)
Diese Worte aus Psalm 45 betet die Kirche am Fest Maria Königin. Der Psalm, aus dem diese Worte stammen, ist zunächst ein Liebeslied, ein Lied zur Hochzeit des Königs. Mag der Text von seinem Ursprung her auch die Schönheit und Würde eines orientalischen Herrschers und dessen Gemahlin besingen, so beten wir ihn heute im Blick auf Jesus Christus, den ewigen, himmlischen König, und seine Mutter Maria. Derjenige, der im Psalm über den König und die Königin spricht, ist kein geringerer als Gott-Vater selbst.
Maria ist das Urbild der Kirche. Ihr Sohn Jesus Christus hat sie im Himmel an seine Seite erhoben, als Königin, die mit ihm herrscht in Gerechtigkeit und Würde in Ewigkeit. Vom Segen Gottes über Maria hören wir an einer anderen Stelle der Bibel:
Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. (Lk 1,42)
So wird Maria von Elisabeth begrüßt und bis heute beten wir so im “Gegrüßet seist du Maria”. Maria ist von Gott gesegnet. Er hat sie auserwählt, die Mutter seines Sohnes zu werden und Maria hat Ja gesagt zu Gottes Plan. Die Gnade und der Segen, die sie erfahren hat, sind größer als es je ein anderer Mensch erfahren hat. So nimmt es nicht Wunder, dass ihr Sohn sie nach ihrem Tod zu sich in den Himmel erhoben hat und ihr die Würde der Königin des Himmels verliehen hat.
Sei gegrüßt, Herrin, heilige Königin,
heilige Gottesmutter Maria,
du bist Jungfrau, zur Kirche geworden
und erwählt vom Heiligsten Vater im Himmel,
die er geweiht hat mit seinem Heiligsten geliebten Sohn
und dem Heiligen Geiste, dem Tröster;
in der war und ist alle Fülle der Gnade und jegliches Gute.
Sei gegrüßt, du sein Palast.
Sei gegrüßt, du sein Gezelt.
Sei gegrüßt, du sein Haus.
Sei gegrüßt, du sein Gewand.
Sei gegrüßt, du seine Magd.
Sei gegrüßt, du seine Mutter.
(Franz von Assisi)