Edith Stein sagt:
„Ein überzeugter Atheist wird in einem religiösen Erlebnis der Existenz Gottes inne. Dem Glauben kann er sich nicht entziehen, aber er stellt sich nicht auf seinen Boden, er lässt ihn nicht in sich wirksam werden, er bleibt unbeirrbar bei seiner wissenschaftlichen Weltanschauung, die durch den Glauben über den Haufen geworfen würde.“
Sind nicht auch wir oft solche Menschen, die zwar immer wieder religiöse Erlebnisse haben, aber sich nicht ehrlich den Konsequenzen stellen, die diese fordern? Leben wir nicht lieber unser bequemes Leben weiter, als uns von Jesu Wort aufrütteln zu lassen? Bleiben wir nicht lieber bei dem, was wir sicher haben, als uns auf den verborgenen Grund des Glaubens zu stellen, der nur dem offenbar wird, der den entscheidenden Schritt in die sichere Ungewissheit hinein wagt im Vertrauen auf Gottes Wort?
„Wir können weder Gott noch uns selbst treu sein, wenn wir die Erfahrung, die wir mit Gott machen, nicht mit unserem ganzen Wesen erwidern. Gott ruft uns nicht, damit wir schlafen, sondern damit wir – vom Ewigen Wort als sprechende Wesen erschaffen – wach werden und Ant-Wort geben.“ (Waltraud Herbstrith)