Pantaleon bedeutet der „Löwenstarke“, die griechische Form des Namens lautet Panteleimon, was der ganz Mitfühlende heißt. Die Verbindung von Erbarmen und Stärke macht uns erst fähig, anderen Menschen wirksam zu helfen. Wer mitfühlend ist, aber keine innere Stärke besitzt, der verliert sich leicht an die Menschen, denen er helfen will. Wer aber Stärke ohne Erbarmen besitzt, der neigt leicht dazu, andere für seine Zwecke zu missbrauchen. Pantaleon hat zu innerer Ruhe und Stärke gefunden und es dabei nie aufgegeben, sich der Menschen zu erbarmen.
Pantaleon wurde wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts in Nikomedien geboren. Er war der Sohn eines heidnischen Senators, seine Mutter aber war Christin. Schon als Kind erkannte man seine Heilkräfte und sein Vater ließ ihn die Heilkunst erlernen. Ein heiliger Mann namens Hermelins unterwies ihn im christlichen Glauben, doch erst als ein von einer Schlange gebissenes Kind, für das keine Hoffnung mehr bestand, durch die Anrufung des Namens Jesu Christi geheilt wurde, ließ Pantaleon sich taufen.
Seine Fähigkeiten kamen dem Kaiser zu Ohren und Pantaleon wurde der Leibarzt des Kaisers Maximian. Dieses hohe Amt hinderte ihn aber nicht daran, auch dem einfachen Volk zu helfen. Unentgeltlich nahm er sich der körperlichen und seelischen Nöte der Armen an und unterstützte viele mit seinem Vermögen. Die Ostkirche verehrt ihn daher als einen der “Hagioi anargyrioi”, der unentgeltlich Helfenden.
Sein christlicher Glaube blieb nicht verborgen. Die Heilung eines Blinden überzeugte schließlich auch seinen Vater, der sich lange dagegen gesträubt hatte, und er ließ sich taufen. Es heißt, dass Pantaleon auch die Frau des Kaisers Maximian zum Christentum bekehren wollte. Er wurde beim Kaiser, der das Christentum nicht duldete, angezeigt. Maximian wollte seinen geschätzten Arzt zum Abfall vom Christentum und zum Opfer für die heidnischen Götter überreden, doch Pantaleon blieb standhaft:
„Lieber sollen meine Hände verdorren, als dass ich sie zum Schwur der heidnischen Götter erhebe.“
Daraufhin musste er viele Qualen erdulden, er wurde ohne Nahrung in einen Kerker gesperrt und mit glühendem Blech gebrannt, doch nichts konnte ihm schaden. Als man ihn ertränken wollte, spülten ihn die Wellen an Land, wilde Tiere wurden zahm und taten ihm kein Leid. Schließlich band man ihn an einen Olivenbaum und schlug ihn mit Ruten, bis er voller Wunden war, aus denen Blut rann.
„Wo aber sein Blut hinging, da wurde alles grün und schön und der dürre Ölbaum begann zu blühen und trug süße Frucht. Und überall wo sein Blut hinkam, ward alles voller Rosen, Lilien und Veilchen.“
Schließlich band man ihm die Hände über dem Kopf zusammen. Einen großen Nagel schlug man durch die Hände bis in seinen Kopf. So stand er da, gemartert, gebunden und starb vor den Augen des Volkes, das zu diesem Schauspiel zusammengeströmt war. Viele bewunderten seine Standhaftigkeit und ließen sich taufen. Man sammelte sein Blut in kleinen Fläschchen. Pantaleon starb im Jahr 305. Sofort setzte die Verehrung des heiligen Arztes ein. Bis heute gehört er zu den vierzehn Nothelfern.