Johannes Chrysostomus, der um das Jahr 400 Bischof von Konstantinopel war, hat die Unterschiede zwischen Arm und Reich beim Namen genannt, ungeachtet dessen, dass er sich damit viele Feinde gemacht hat.
Er zeigt anschaulich, dass Christus selbst uns in den Armen begegnet und legt ihm die Worte in den Mund: Ich könnte mich selbst ernähren, aber ich irre lieber als Bettler umher und strecke meine Hand an deiner Tür aus, um von dir ernährt zu werden. Aus Liebe zu dir handle ich so.
Jeder kann Gutes tun, sagt uns Johannes Chrysostomus. Zu den Werken der Barmherzigkeit brauchen wir nichts anderes als nur die gute Absicht. Auch wenn du noch so arm, ja selbst ein Bettler bist, wenn du nur ein paar kleine Münzen oder etwas Brot hast und davon gibst, so bist du zum Gipfel dieser Kunst aufgestiegen. Diese Wissenschaft also wollen wir erlernen und in die Tat umsetzen, denn sie zu verstehen ist besser, als König zu sein und sich mit einem Diadem zu schmücken.
Der lästige Bettler vor der Tür wird für uns zum Lehrer höchster Lebenskunst. Wie können wir den verachten, der uns mehr beibringen kann, als viele gelehrte Bücher? Warum fällt es uns oft so schwer, das Einfachste zu tun?