Herz Mariens

Maria ist vor Gott die Frau mit dem großen Herzen. Sie hat ihr Herz geöffnet für den Anruf Gottes in Nazaret, sie hat den Sohn Gottes empfangen und ihn begleitet mit ihrem mütterlichem Herzen bis unter das Kreuz. Sie ist im Kreis der Jünger nach Ostern das Herz der jungen Gemeinde. Am heutigen Gedenktag schauen wir auf die Mutter Jesu, deren mitfühlendes Herz die Not unserer Welt aufnimmt und vor Gott trägt. 

 

Unbeflecktes Herz Mariens,  herz_mariens.jpg

du himmlische Schönheit und Glanz des Vaters, 

du bist der wertvollste Schatz im Himmel. 

 

Du neue Eva, rein an Seele, Geist und Leib, 

reinste Jungfrau, allzeit voll der Gnade,

du bist erhoben in die Herrlichkeit des Himmels.

 

Du unsere Mutter, Königin des Himmels und der Erde!

Von deinem himmlischen Thron,

blickst du allezeit auf uns, deine Kinder. 

Wir empfehlen uns deinem unbefleckten Herzen,

und kommen zu dir mit unseren Bitten und Nöten.

Trage sie hin vor deinen lieben Sohn!

 

Unbeflecktes Herz Mariens!

Ich weiß, dass du jetzt meine Bitten zu Jesus bringst,

denn du lässt keinen unerhört, der zu dir ruft.

 

Ich vertraue auf dich und schenke mich dir ganz,

du meine Gebieterin und meine Mutter,

lass mich ganz dir gehören, jetzt und in Ewigkeit.

 

Amen.

Herz Jesu

herz_jesu.jpgO Jesus, ich weihe Dir mein Herz.

Komm, schließe es in das Deinige ein.

In Deinem Herzen will ich wohnen,

durch Dein Herz will ich lieben,

in Deinem Herzen will ich leben,

der Welt unbekannt.

In Ihm werde ich Licht, Mut,

Kraft und wahren Trost finden.

In Ihm werde ich die Liebe finden,

die mein Herz verzehren soll.

O heiligstes Herz Jesu,

mein Herz sei der Altar,

auf dem ich mich Dir opfere.

(Heiliger Pfarrer von Ars)  

Adam und Eva – Kein Paradies auf Erden (Gen 3,9-15)

Es gibt für den Menschen kein Paradies auf Erden. Nach dem Sündenfall von Adam und Eva ist dieses auf ewig verschlossen. Das Paradies war letztlich nicht der richtige Ort für den Menschen – hätte Gott das nicht vorher wissen müssen?

Gott hat mit der Erschaffung des Menschen ein Experiment mit ungewissem Ausgang gewagt. Der entscheidende Faktor dabei ist die Freiheit, mit der Gott den Menschen beschenkt hat. Sie macht es dem Menschen möglich, völlig eigenständig zu handeln.

Gottes Plan war es, im Menschen ein Gegenüber zu haben, das sich Gott in Liebe zuwendet und dem Gott so seine Liebe schenken kann. In dieser Liebe hat Gott für den Menschen ein ideales Umfeld geschaffen, hat ihm einen wohnlichen Lebensraum geschenkt und einen Partner fürs Leben.

Doch der Mensch ist stets unzufrieden. Wenn er alles hat, was er zum Leben braucht, dann fängt er an, mehr zu wollen – und mehr – und immer mehr. Nur einen Baum im riesigen Wald des Paradieses hatte Gott dem Menschen verwehrt, aber gerade das macht diesen einen Baum interessant und der Mensch gibt nicht eher Ruhe, bis er davon gegessen hat. Doch was bringt dieser Genuss? Der Mensch erkennt seine Schwachheit und Armseligkeit.

Passt dazu nicht der bekannte Satz: „Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“ – Die Geschichte vom Sündenfall im Paradies ist bis heute aktuell.

Das Paradies war also nicht der ideale Ort, in dem der Mensch zur Gemeinschaft mit Gott findet. Es tut dem Menschen nicht gut, wenn er alles hat. Der Mensch braucht eine Herausforderung, eine Aufgabe, etwas, das er anpacken muss. Daher ist es nicht nur als eine Bestrafung, sondern auch als eine erzieherische Maßnahme zum Wohl des Menschen zu sehen, dass Gott ihn aus dem Paradies hinaus geschickt hat. Nun muss der Mensch selbst im Schweiße seines Angesichtes den Ackerboden bebauen, um so sein Überleben zu sichern.

Doch wie steht es nun um die Beziehung des Menschen zu Gott? Entdeckt er nun in Gott sein Gegenüber, das ihm die Erfüllung seiner Sehnsucht schenkt? Der Mensch bleibt weiter unbeständig. Es gibt viele Gottsucher, aber es gibt auch viele Menschen, die ihre Erfüllung allein im Werk ihrer Hände suchen und nicht in dem, was Gott ihnen schenken möchte.

Immer wieder bietet Gott dem Menschen seine Freundschaft an, wird selbst Mensch und muss erfahren, dass der Mensch sogar dazu fähig ist, den zu kreuzigen, der ihm nichts anderes als seine Liebe schenken möchte. Immer wieder wird Gott verkannt, verleumdet, schlecht gemacht. Und immer wieder fällt der Mensch in seine eigene Schwachheit und Armseligkeit zurück, anstatt sich von Gott erheben zu lassen.

Warum fällt es uns so schwer, Gottes Liebe zuzulassen?