Alma Mater

Alma_Mater

Immer wieder wird darüber diskutiert, ob Matthäus bei seiner Verwendung des Zitates aus dem Propheten Jesaja bereits die Jungfräulichkeit Mariens vor Augen hatte, oder ob diese erst eine spätere theologische Interpretation des Geschehens ist. Bei Jesaja steht im Originaltext das Wort „alma“, das zunächst einmal junge Frau bedeutet. Die Septuaginta, die Übersetzung des Alten Testaments ins Griechische, verwendet aber bereits das Wort „parthenos“, das Jungfrau bedeutet. Es ist also nicht erst christliche Interpretation, in Jesaja 7,14 die Jungfrauengeburt zu sehen. Hören wir, was der hl. Hieronymus zu diesem Thema sagt:

„Im Hebräischen wird eine Jungfrau „bethula“ genannt, aber dieses Wort steht an dieser Stelle nicht beim Propheten, sondern er hat dafür das Wort „alma“ verwendet und das übersetzen alle (außer der Septuaginta) mit „junge Frau“. … So weit ich mich aber erinnere, habe ich glaube ich nirgends gelesen, dass das Wort „alma“ für eine verheiratete Frau verwendet wurde. Vielmehr wird es von einer Jungfrau gesagt, die nicht nur Jungfrau, sondern auch in jungem Alter ist.“

Manche mögen zwar die Jungfräulichkeit Mariens vor der Geburt annehmen, interpretieren aber den letzten Satz des heutigen Evangeliums dahingehend, dass Maria und Josef nach der Geburt Jesu Christi ehelichen Verkehr hatten. Hören wir, was hierzu Basilius der Große sagt:

„Der Satz ‚Er erkannte sie aber nicht, bis sie ihren Sohn gebar (Mt 1,25)‘ legt die Vermutung nahe, dass Maria, nachdem sie bei der vom Heiligen Geist vollzogenen Geburt des Herrn in Reinheit mitgewirkt hatte, den erlaubten ehelichen Verkehr nicht mehr abgelehnt hat. … Wir Christusfreunde können aber solches Gerede nicht billigen, dass die Gottesgebärerin einmal nicht mehr Jungfrau war.“

Basilius macht deutlich, dass das Wort „bis“ nicht zwangsläufig eine zeitliche Begrenzung angibt. Das sieht er in dem Wort Jesu „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt (Mt 28,20)“ ausgedrückt:

„Der Herr wird doch wohl auch nach dieser Weltzeit bei den Heiligen sein! Denn die Verheißung der Gegenwart weist hin auf die Fortdauer, sie ist kein Ausschluss der Zukunft. In derselben Weise ist nach unserer Überzeugung auch hier das ‚bis‘ zu verstehen.“

Schön kommt das über die Jungfräulichkeit Mariens gesagte in der Marianischen Antiphon „Alma Redemptoris Mater“ zum Ausdruck, die in der Kirche während der Advents- und Weihnachtszeit zum Abschluss des Tages gesungen wird:

Alma Redemptoris Mater,

quae pervia caeli porta manes,

et stella maris, succurre cadenti,

surgere qui curat, populo:

tu quae genuisti, natura mirante,

tuum sanctum Genitorem

Virgo prius ac posterius,

Gabrielis ab ore sumens illud Ave,

peccatorum miserere.

 

Erhabene Mutter des Erlösers,

du allzeit offne Pforte des Himmels

und Stern des Meeres, komm, hilf deinem Volke,

das sich müht, vom Falle aufzustehn.

Du hast geboren, der Natur zum Staunen,

deinen heiligen Schöpfer.

Unversehrte Jungfrau,

die du aus Gabriels Munde nahmst das selige Ave,

o erbarme dich der Sünder.

Immaculata

immaculata_6Heilige Maria, Mutter Gottes,

Königin des Himmels und Pforte des Paradieses,

Herrscherin der Welt und Allreinste der Jungfrauen,

sei uns gegrüßt!

 

Du bist ohne Erbschuld empfangen

und jeglicher Sünde bar.

Ohne Sündenmakel hast Du Jesus empfangen,

den Heiland der Welt.

Du bist die Unbefleckte Jungfrau

vor, in und nach der Geburt.

 

Lass mich durch Deine mächtige Fürsprache

gottselig, rein und heilig leben,

und bitte für uns und alle

bei Jesus, Deinem geliebten Sohn.

 

Nach meinem Tod nimm mich gnädig auf.

Halte fern von mir alle Übel des Leibes und der Seele.

Lass mich anderen helfen,

die Werke der Barmherzigkeit vollbringen,

und verleihe, dass ich in der Paradies-Herrlichkeit

mich ewig mit Dir freuen möge. Amen.

 

Ältestes Gebet zur Immaculata aus der Wallfahrtskirche von Neviges

Mariä Himmelfahrt (1)

Johannes von Damaskus beschreibt nach einem alten Bericht die Entschlafung der Gottesmutter:

„In der Heiligen und von Gott inspirierten Schrift ist zwar das den Heimgang der heiligen Gottgebärerin Maria Betreffende nicht dargelegt, doch aus alter und zuverlässigster Überlieferung haben wir empfangen, dass zur Zeit ihrer glorreichen Entschlafung alle heiligen Apostel, die zur Rettung der Nationen den ganzen Erdkreis durchzogen, in einem einzigen Augenblick allesamt durch die Lüfte nach Jerusalem getragen wurden, und als sie bei ihr ankamen, göttlichen Hymnengesang der höheren Mächte vernahmen. Hierauf übergab sie in göttlichem und überhimmlischem Lichtglanz auf unaussprechliche Weise ihre heilige Seele in Gottes Hände. Ihr Leib aber, der Gott empfangen hatte, wurde unter dem Hymnengesang der Engel und der Apostel weggetragen und in einem Sarg in Getsemani niedergelegt, wo die Wache und der Hymnengesang der Engel drei Tage lang unaufhörlich weiterging.

Als nach dem dritten Tag der Engelgesang aufhörte, in der Gegenwart der Apostel, kam einer von ihnen, der abwesend gewesen war, nämlich Thomas, und wünschte den Leib, der Gott empfangen hatte, zu verehren, und so öffneten sie den Sarg. Doch ihren allbesungenen Leib vermochten sie darin nicht zu finden, sondern nur die Grabgewänder fanden sie darin liegen, von denen ein unaussprechlicher Wohlgeruch ausging und sie erfüllte. Danach schlossen sie den Sarg wieder. Überrascht von diesem wunderbaren Mysterium, gab es für sie nur einen einzigen Gedanken – dass derjenige, dem es gefallen hatte, in seiner eigenen Person in der Jungfrau Fleisch anzunehmen und Mensch zu werden und aus ihr geboren zu werden als inkarnierter Logos Gottes und Herr der Herrlichkeit, indem er ihre Jungfräulichkeit auch nach der Geburt unversehrt bewahrte, dass es demjenigen nach ihrem Hingang auch gefiel, ihren unbefleckten und makellosen Leib noch vor der allgemeinen und universellen Auferstehung mit der Unverweslichkeit zu ehren und zu entrücken.“

Herz Mariä

Der Herr erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht

über alle die ihn fürchten. (Lk 1,50)

So singst du, Maria im Magnifikat. Du bist die erste, die dieses Erbarmen, das Gott bereits den Vätern verheißen hat, auf ganz neue Weise an sich erfahren hat.

Du hast Gottes Sohn unter deinem Herzen getragen. Fortan schlägt dein Herz im Gleichklang mit dem Herzen deines Sohnes.

Wie er wendest du dich voll Liebe uns Menschen zu, um uns Gottes Liebe erfahrbar zu machen. Dein Herz schlägt für uns. Die Liebe deines Herzens breitet sich über uns aus.

Maria, lass mich diese Liebe erfahren. Schenke mir Anteil an deinem Herzen und am Herzen deines Sohnes. Lass mich in dieser Liebe geborgen sein und diese Liebe anderen weiter schenken.

Amen.

Maria Hilfe der Christen

Maria, du mächtige Jungfrau, du bist die hohe, ruhmvolle Schützerin der Kirche, die wunderbare Hilfe der Christen. Du bist furchtbar wie ein zum Kampfe gerüstetes Kriegsheer. Du allein hast alle Irrlehren auf der ganzen Welt vernichtet. In unseren Nöten, unseren Kämpfen, unseren Bedrängnissen schütze uns wider den Feind, und in der Stunde unseres Todes nimm unsere Seele auf in den Himmel. Amen.

Gebet zu Maria, der Hilfe der Christen, von Johannes Don Bosco

Fatima

Maria, unsere Herrin

und Mutter aller Männer und Frauen,

du liebenswerte Mutter,

du kennst jeden bei seinem Namen,

kennst sein Gesicht und seine Geschichte,

du hast alle lieb in mütterlicher Güte,

die vom Herzen Gottes selbst kommt,

der die Liebe ist.

Der ehrwürdige Diener Gottes

Papst Johannes Paul II.

ist dreimal hierher zu dir

nach Fatima gekommen und hat

der „unsichtbaren Hand“ gedankt,

die ihn beim Attentat am 13. Mai

vor dem Tod gerettet hat.

Er hat dem Heiligtum von Fatima

eine Kugel geschenkt,

die ihn schwer verletzt hatte

und die in deine Krone der Königin

des Friedens eingesetzt wurde.

Wie tröstlich ist es zu wissen,

dass du nicht nur eine Krone

aus dem Gold und Silber unserer

Freuden und Hoffnungen trägst,

sondern auch aus den „Kugeln“

unserer Sorgen und Leiden.

Geliebte Mutter, ich danke

für die Gebete und Opfer,

die die Hirtenkinder von Fatima

für den Papst erbracht haben

in der Gesinnung, die du

bei den Erscheinungen

in ihnen geweckt hast.

Ich danke auch allen, die

jeden Tag für den Nachfolger Petri

und in seinen Anliegen beten,

dass der Papst stark sei im Glauben,

kühn in der Hoffnung und eifrig in der Liebe.

Aus einem Gebet Papst Benedikt XVI.

2010 in Fatima