Osterlamm

osterlamm.jpgBeim jüdischen Paschafest, aus dem das christliche Ostern hervorgegangen ist, war es üblich, ein Lamm zu schlachten und zu verspeisen. Besonders das Johannesevangelium zeigt uns Jesus Christus als das Lamm Gottes. Nach Johannes fand die Kreuzigung Jesu genau zur Zeit der Schlachtung der Paschalämmer statt. Auch in der Offenbarung des Johannes begegnet uns das Lamm, das geschlachtet wurde, aber lebendig ist, als Bild für Jesus Christus. Im Christentum ist daraus der Brauch des Osterlammes entstanden, das mit einer Fahne als Zeichen des Sieges dargestellt wird. Als Besonderheit an Ostern gibt es das gebackene Osterlamm. Das aus Rührteig entstandene Backwerk wird mit viel Aufwand verziert und bildet an vielen Ostertischen den Mittelpunkt.

Die Fahne gilt etwa seit dem 10. Jahrhundert auch im Christentum als Zeichen des Sieges und Triumphes. Die Oster- oder Auferstehungsfahne war zunächst ein rotes Velum (Schal), mit dem das Kreuz zu Ostern geschmückt wurde. Auch Christus als der Auferstandene wird nun mit diesem Siegeszeichen in der Hand dargestellt, für das sich die Bezeichnung Osterfahne einbürgerte. So symbolisiert auch die Fahne, die das Osterlamm bei sich trägt, den Sieg des Lebens über den Tod.

Den Sieg des Lammes besingt die berühmte Ostersequenz aus dem 11. Jahrhundert:

Singt das Lob dem Osterlamme,

bringt es ihm dar, ihr Christen.

Das Lamm erlöste die Schafe:

Christus, der ohne Schuld war,

versöhnte die Sünder mit dem Vater.

Tod und Leben, sie kämpften

unbegreiflichen Zweikampf;

des Lebens Fürst, der starb,

herrscht nun lebend.

O Maria uns sage,

was sahest du am Pfade?

Das Grab Christi des Lebenden,

die Herrlichkeit des Auferstandenen.

Engel hört’ ich künden,

sah das Schweißtuch und die Binden.

Meine Hoffnung Christus erstand:

er geht voraus in´s galiläische Land.

Lasst uns glauben, was Maria den Jüngern verkündet.

Sie sahen den Herren, den Auferstandenen.

Ja, der Herr ist auferstanden, ist wahrhaft erstanden.

Du Sieger, König, Herr, hab Erbarmen!

Verkündigung des Herrn

maria_verkuendigung_3.jpgDie Verkündigung des Engels an Maria, von der uns der Evangelist Lukas berichtet, ist ein unscheinbares, verborgenes Ereignis, etwas, das sich allein zwischen Gott und Maria – unter Vermittlung des Erzengels Gabriel – abgespielt hat. Und doch ist es ein Ereignis, das für die Geschichte der ganzen Menschheit entscheidend geworden ist: Gottes Sohn wird Mensch im Schoß einer Jungfrau.

Dreimal am Tag halten inne in unseren Alltag, um uns mit allen Betern auf der Welt zu einem gemeinsamen Gebet zu vereinen und der Menschwerdung Gottes zu gedenken. Dreimal am Tag, gewöhnlich morgens um 7 Uhr, mittags um 12 Uhr und abends um 19 Uhr läuten die Glocken, um uns zu diesem Gebet zu rufen:

Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft, und sie empfing vom Heiligen Geist.

Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir. Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.

Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.

Maria sprach: Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe nach deinem Wort.

Gegrüßet seist du, Maria …

Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.

Gegrüßet seist du, Maria…

Bitte für uns, heilige Gottesmutter, auf dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

Lasset uns beten: Allmächtiger Gott, gieße deine Gnade in unsere Herzen ein. Durch die Botschaft des Engels haben wir die Menschwerdung Christi, deines Sohnes, erkannt. Lass uns durch sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung gelangen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.