Dankbarkeit

Liebe erweisen, das bedeutet auch dankbar sein für das, was wir geschenkt bekommen, von Gott und den Menschen. Es ist nicht selbstverständlich, dass uns so vieles oft ganz unverdient zu Teil wird. Es war auch ein Zeichen der Dankbarkeit, dass die Frau Jesus die Füße gewaschen hat, da sie wusste, dass er ihr Vergebung schenken wird, obwohl sie es nicht verdient hatte und es sich mit nichts auf der Welt hätte erwerben können. Über die Dankbarkeit sagt Thomas Merton:

„Unsere Gotteserkenntnis vollendet sich in der Danksagung: Unser Herz ist mit Dank erfüllt und wir frohlocken im Bewusstsein der Wahrheit, dass er die Liebe ist.

Zwischen Dankbarkeit und Undankbarkeit gibt es keine neutrale Zone. Wer nicht dankbar ist, findet bald Gelegenheit, sich über alles zu beklagen. Wer nicht liebt, hasst. Im geistlichen Leben gibt es so etwas wie Gleichgültigkeit gegenüber Liebe und Hass nicht. Deshalb erregt die Lauheit, die sich als Gleichgültigkeit gibt, solchen Abscheu. Im Grunde handelt es sich hier um Hass, der die Maske der Liebe trägt.

Die Lauheit, in der das Herz weder „heiß noch kalt“ ist – in der das Herz weder offen liebt noch hasst -, ist ein Zustand, in dem der Mensch Gott und seinen Willen weit von sich weist, während er die Täuschung einer äußerlichen Fassade, Gott zu lieben, noch aufrecht hält, um allen Komplikationen aus dem Weg zu gehen und die Achtung vor sich selbst nicht zu verlieren.

Es handelt sich hier um einen Zustand, dem vor allem diejenigen leicht zum Opfer fallen, die Gottes Gnaden für eine Selbstverständlichkeit halten und als lauter Gewohnheit undankbar sind. Ein Mensch, der wirklich auf Gottes Gutsein eingeht und sich für alles, was er empfängt, dankbar erweist, kann unmöglich ein lauer Christ sein.

Dankbarkeit bedeutet mehr als eine reine Gedächtnisstütze, mehr als eine bloße Floskel. Wir dürfen uns nicht damit zufrieden geben, das, was Gott uns getan hat, leichthin in unserem Gedächtnis zu „registrieren“, um ihm dann einmal so nebenbei für die Güte, die er uns erwiesen hat, zu danken!

Dankbar sein bedeutet, Gottes Liebe in allem, was er uns gegeben hat, zu erkennen – und er hat uns wahrlich alles gegeben. Jeder Atemzug, den wir tun, ist ein Geschenk seiner Liebe; jede Sekunde unseres Menschseins ist eine Gnade; denn sie birgt eine Fülle kostbarer Gnaden.

Aus diesem Grund findet die Dankbarkeit nichts selbstverständlich. Deshalb lässt sie auch die Gnaden nicht ohne Antwort und erwacht immer wieder zu neuem Staunen und Lobpreis im Anblick des göttlichen Gutseins. Der dankbare Mensch weiß nicht vom Hörensagen, sondern aus eigener Erfahrung, dass Gott gut ist. Das macht den wesentlichen Unterschied aus.“

Erfahre ich mich von Gott unendlich reich beschenkt? Was sind solche Geschenke von Gott – ganz konkret? Wo zeige ich Gott meine Dankbarkeit, wo erweise ich viel Liebe, weil mir viel vergeben, viel geschenkt wurde?

Herz Mariä

Der Herr erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht

über alle die ihn fürchten. (Lk 1,50)

So singst du, Maria im Magnifikat. Du bist die erste, die dieses Erbarmen, das Gott bereits den Vätern verheißen hat, auf ganz neue Weise an sich erfahren hat.

Du hast Gottes Sohn unter deinem Herzen getragen. Fortan schlägt dein Herz im Gleichklang mit dem Herzen deines Sohnes.

Wie er wendest du dich voll Liebe uns Menschen zu, um uns Gottes Liebe erfahrbar zu machen. Dein Herz schlägt für uns. Die Liebe deines Herzens breitet sich über uns aus.

Maria, lass mich diese Liebe erfahren. Schenke mir Anteil an deinem Herzen und am Herzen deines Sohnes. Lass mich in dieser Liebe geborgen sein und diese Liebe anderen weiter schenken.

Amen.

Dreifaltigkeit – Fülle der Freude

Freude entsteht, wenn der Strahl der göttlichen Liebe das Herz des Menschen trifft. Von dieser Freude berichtet uns besonders der Evangelist Lukas. Er erzählt von den Hirten, die voller Freude die Botschaft des Engels von der Geburt Jesu vernehmen, oder von Maria und Elisabeth, die voller Freude über das sind, was Gott an ihnen wirkt. Von Lukas stammen auch die Worte Jesu:

„In dieser Stunde rief Jesus, vom Heiligen Geist erfüllt, voll Freude aus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast. Ja, Vater, so hat es dir gefallen.

Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand weiß, wer der Sohn ist, nur der Vater, und niemand weiß, wer der Vater ist, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will.“ (Lk 10,21f.)

Jesus freut sich, dass der Vater sich durch ihn der Welt offenbaren will. Der Heilige Geist ist der Mittler dieser Freude. Die Freude breitet sich aus, wo Gottes Wort den Menschen trifft. Über die Freude, die Gottes Offenbarung bewirkt, schreibt Papst Franziskus:

„Hier bricht sich die innere Freude der Dreifaltigkeit Bahn, die sich, wenn sie sich den Menschen kundtut, auch in ihren Herzen regt. … Diese Freude verleiht Tapferkeit und sie drängt uns, denn wer sie erfährt, kann über das, was er gesehen und gehört hat, unmöglich schweigen. … Es ist eine Freude, die alle menschlichen, übernatürlichen und sogar wundersamen Erfolge übersteigt. Und die Fülle dieser Freude besteht darin, dass die Namen der Menschen, denen sie zu Teil wird, im Himmel eingeschrieben sind. …

Wer Jesu Stimme hört, wird von Freude erfüllt. Doch diese Freude hat eine endzeitliche Dimension. Wie Jesus voll Freude und vom Heiligen Geist erfüllt war, so wird auch unsere Freude mit der Hilfe desselben Geistes lernen, über die Zeit hinauszublicken. Durch die Freude erhält die Geschichte unserer Erlösung Zugang zur Herrlichkeit Gottes. …

Das ist die Herrlichkeit, die Christus offenbart, von der er geradezu überquillt, die Herrlichkeit, die uns jetzt in der Hoffnung erleuchtet weil sie Fülle des Lichtes ist: die Hoffnung, Gottes Herrlichkeit einst auf ewig schauen zu dürfen. …

Am Ende wird die Offenbarung Gottes ganz Licht sein, Licht auf immer, und das nicht nur für jeden einzelnen von uns, sondern für die ganze Welt.“

Das Licht des dreifaltigen Gottes, das jetzt schon in unserer Zeit leuchtet, wird dann alles in sich erfüllen. Dann werden wir Gott schauen wie er ist und dieses Schauen wird uns eine ganze Ewigkeit lang die Quelle unvergänglicher Freude sein.

Dreifaltigkeit – Fülle der Liebe

Wenn auch das Bild des Lichtes uns vielleicht etwas näher an das Geheimnis der Dreifaltigkeit heranbringen kann, so wird uns doch das Wesen der Dreifaltigkeit in seiner ganzen Tiefe stets unergründlich bleiben. Doch Jesus selbst hat uns Einblicke darin gewährt. Denn es ist ja gerade Gottes Wunsch, sich den Menschen zu offenbaren und wir können den dreieinen Gott in seinem Wirken an uns erkennen. Und dieses Wirken Gottes ist die Liebe, die das Heil der Menschen will.

An vielen Stellen der Bibel versucht Jesus, den tiefen Zusammenhang der drei göttlichen Personen zu beschreiben. Im Evangelium des heutigen Tages sagt er:

Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit führen. Denn er wird nicht aus sich selbst heraus reden, sondern er wird sagen, was er hört, und euch verkünden, was kommen wird. Er wird mich verherrlichen; denn er wird von dem, was mein ist, nehmen und es euch verkünden. Alles, was der Vater hat, ist mein; darum habe ich gesagt: Er nimmt von dem, was mein ist, und wird es euch verkünden. (Joh 16, 13-15)

Alles, was der Vater hat, hat in gleicher Weise der Sohn, und der Geist schöpft aus dieser Fülle und kündet davon den Jüngern. Alles, was der Vater hat, ist mein, sagt Jesus. Was ist es, das der Vater hat und ganz dem Sohn schenkt? Es ist die Liebe. Der Vater ist der Ursprung der Liebe uns schenkt seine Liebe ganz dem Sohn. Der Heilige Geist ist das Band der Liebe, die Vater und Sohn vereint. Der Heilige Geist ist es auch, der uns Menschen hineinnimmt in diese Liebe.

Die Liebe, die vom Vater ausgeht, hat der Sohn uns auf Erden offenbart. Er hat uns Menschen das Heil gebracht, das uns der Vater schenken will. Wenn wir an den Sohn glauben, wird uns der Heilige Geist hineinführen in die Liebe Gottes, in der alle eins sind untereinander und mit Gott. Die Verkündigung dieser Liebe bringt der ganzen Welt Freude.

Dreifaltigkeit – Fülle des Lichts

Dreifaltigkeit_1O lux beata trinitas

So lautet ein bekannter Hymnus zur Dreifaltigkeit. Dreifaltigkeit und Licht stehen hier nahe beieinander. Licht wird in der Bibel oft als Symbol für Gott gebraucht. Jesus nennt sich „Licht der Welt“. Gott erleuchtet den Menschen mit seiner Gnade und Liebe. Das Licht ist das erste Schöpfungswerk Gottes. Wo Gottes Liebe konkret wird, da scheint Licht in die Finsternis.

Das Phänomen des Lichtes kann von der Wissenschaft bis heute nicht eindeutig erklärt werden. Es ist erstaunlich, wie schnell sich Licht ausbreitet. Entfernungen im Weltall bestimmen wir mit Lichtjahren. Die Sonne ist von der Erde etwa 8,3 Lichtminuten entfernt.

Wir staunen über die Farben des Lichtes, wenn es sich bricht und beispielsweise am Himmel ein Regenbogen erscheint. Durch ein Prisma lässt sich diese Brechung des Lichtes demonstrieren. Der helle Lichtschein teilt sich in die Farben des Regenbogens.

Mit den Farben stoßen wir auf ein weiteres Phänomen, das mit dem Licht verbunden ist, denn ohne Licht gibt es auch keine Farben. Es ist erstaunlich, dass sich durch die Mischung von nur drei Grundfarben alle möglichen Farben erzeugen lassen. Diese Technik kennen wir im Alltag beispielsweise von Druckern und Monitoren.

Man unterscheidet die additive und subtraktive Farbmischung. Bei der subtraktiven Farbmischung verwendet man als Grundfarben Cyan, Magenta und Gelb. Mit ihnen lassen sich alle anderen Farben darstellen, mischt man diese drei Farben zusammen, ergibt sich ein Grauschwarz.

Die additive Farbmischung verwendet rotes, grünes und blaues Licht, das in verschiedener Intensität übereinander geblendet, alle möglichen Farben aufscheinen lässt. Richtet man alle drei Lichtstrahlen auf einen Punkt, so entsteht weißes Licht.

Licht und Farben. Ein Lichtstrahl enthält alle Farben in sich. Alle Farben entstehen aus drei Grundfarben und diese ergeben gemeinsam wiederum die hell-weiße Farbe des Lichtes. Diese Dreiheit des Lichtes finde ich, kann uns auch als Bild für die Dreifaltigkeit dienen.

Die drei göttlichen Personen können wir uns in sich vereint denken wie die drei Grundfarben im weißen Lichtstrahl. Wir sehen nur den hellen weißen Strahl und nicht die Vielfalt der Farben in ihm. Und doch ist in dieser Einheit Gottes seine Dreifaltigkeit enthalten. Wie das Licht in unterschiedlichen Farben aufscheinen kann, so zeigt sich Gott als Vater, Sohn und Heiliger Geist. Wie die Farben des Lichtes zwar unterschiedlich aufscheinen, aber doch untrennbar mit dem einen Lichtstrahl verbunden sind, so sind die drei göttlichen Personen zwar verschieden in ihrem Wirken, aber doch eins in ihrem Wesen.

Christus wurde zum Himmel emporgehoben

Christus wurde zum Himmel emporgehoben (Lk 24,51). – Mancher wird vielleicht sagen: Was geht das mich an? Es geht dich an, weil auch du in ähnlicher Weise in die Wolken emporgehoben werden wirst, denn dein Leib ist von derselben Natur wie seiner. Es wird also auch dein Leib so beweglich werden, dass er durch die Lüfte gehen kann; denn wir das Haupt, so auch der Leib. Wie der Anfang, so auch das Ende. Sieh aber, wie sehr du geehrt bist durch diesen Anfang. Der Mensch war das niedrigste der geistigen Geschöpfe. Aber die Füße sind Haupt geworden, sie sind erhoben zu königlichem Sitz in ihrem Haupt.

Johannes Chrysostomus

Du bist Liebe pur

O Jesus, danke,

Du bist meine Liebe, so lieblich in mir,

Du bist meine Hoffnung, so hoffnungsvoll in mir.

Du bist mein Frieden, so friedlich in mir.

Du bist meine Güte, so gütig in mir.

Du bist mein Trost, so tröstend in mir.

Du bist meine Stärke, so stärkend in mir.

Du bist meine Freude, so freudig in mir.

Du bist meine Heilung, so heilend in mir.

Du bist meine Blume, sie blüht in mir.

Amen.

Gebet von Maria

Der Auferstandene

Herr,

gern schaue ich auf dich

und höre dir zu

am Ostermorgen:

Wie du deiner lieben

Mutter Maria erscheinst,

die sein Tod

am tiefsten betrübt hat,

die am meisten

an dein Leben glaubte

und am meisten geliebt hat.

Wie du liebevoll

Maria aus Magdala

ansprichst: „Maria!“

Wie vertraut du dich auf

dem Weg nach Emmaus

mit zweien deiner Jünger

unterhältst, wie du dich

mit ihnen niederlässt

und bei ihnen bleibst,

bis ihr Herz brennt und

ihnen die Augen aufgehen.

Wie du immer wieder zu

deinen Aposteln kommst,

mit ihnen Mahl hältst

und sie auf ihre Sendung

vorbereitest.

Wie du am Ufer des Sees

auf einem kleinen Feuer

Brot und gegrillten Fisch

bereitest für Petrus, Johannes

und fünf andere:

wie ein Freund,

der mit seinen Freunden

zusammen ist.

Herr, du bist doch

immer derselbe!

Du erfüllst unser Herz!

Ich liebe dich.

Prosper Monier