Ist Gott für uns, wer ist dann gegen uns? (Röm 8,31)

 Ist Gott für uns, wer ist dann gegen uns? Er hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? Wer kann die Auserwählten Gottes anklagen? Gott ist es, der gerecht macht. Wer kann sie verurteilen? Christus Jesus, der gestorben ist, mehr noch: der auferweckt worden ist, sitzt zur Rechten Gottes und tritt für uns ein. Was kann uns scheiden von der Liebe Christi? Bedrängnis oder Not oder Verfolgung, Hunger oder Kälte, Gefahr oder Schwert? In der Schrift steht: Um deinetwillen sind wir den ganzen Tag dem Tod ausgesetzt; wir werden behandelt wie Schafe, die man zum Schlachten bestimmt hat. Doch all das überwinden wir durch den, der uns geliebt hat. (Röm 8,31-37)

Diese Worte des Paulus sind eine Fanfare der Zuversicht, des Vertrauens auf einen Gott, der die Menschen unbeschreiblich liebt. Wer an diesen Gott glaubt, wer sich auf ihn einlässt, sich auf ihn verlässt, ihm sein Leben anvertraut, dem kann nichts schaden. Das Leben mit diesem Gott wird zwar kein einfaches Leben, aber ein erfülltes Leben sein.

Zeichen der Hingabe an Gott sind für mich die geöffneten Hände, die ich diesem Gott entgegenstrecke. Nicht so sehr die gefalteten Hände. Wer seine Hände faltet und Gott entgegenstreckt, der bittet ihn um etwas, ja fordert vielleicht sogar von Gott etwas ein. Darin sehe ich einen gewissen Zwang, wenn ich Gott bestürme, um etwas Bestimmtes zu erhalten.

Die geöffneten Hände sind für mich ein Zeichen der Zuversicht. Ich vertraue mich Gott an, weil ich weiß, dass das, was er mir schenkt, besser für mich ist, als das, was ich selbst erhalten möchte. Ich will Gott nicht in eine bestimmte Richtung lenken, sondern lasse mich von ihm leiten, wohin er will, bin bereit für die Überraschungen, die er mir schickt.

Um zu dieser Zuversicht zu gelangen, muss ein Mensch erfahren haben, dass es diesen Gott wirklich gibt. Drei Jünger haben diese Erfahrung auf dem Berg der Verklärung gemacht, Paulus wurde diese Erfahrung in seinem Erlebnis auf dem Weg nach Damaskus zuteil. Wenn wir aber zweifeln, wenn wir uns fragen, ob dieser Gott vielleicht doch nur ein Produkt menschlicher Phantasie ist, werden wir nicht zu dieser Zuversicht fähig sein.

Gott ist. Gott existiert. Wer das wirklich ohne Zweifel glaubt, wird mit diesem Glauben nach Jesu Wort Berge versetzen können. Wenn ich jetzt diesen Glauben noch nicht habe, so möchte ich dennoch die Sehnsucht haben, diesen Glauben zu erlangen, die Erfahrung zu machen, dass Gott wirklich existiert, dass er kein Produkt menschlicher Phantasie ist, sondern dass Mensch und Welt die Schöpfung dieses Gottes sind.

Herr, mein Gott,

lass mich Deine Gegenwart erfahren.

Lass mich erkennen,

dass Du da bist,

dass Du lebst,

dass Du nicht das Produkt

der Phantasie des Menschen bist,

sondern dass Du

unser Schöpfer bist.

Ich will mich Dir ganz schenken,

mein Leben

ganz in Deine Hände legen.

Nimm mich Herr,

und mache mit mir

was Du willst.

Herr, denn ich weiß,

so wie Du es willst,

so ist es gut für mich

und weil du für mich bist

vermag nichts und niemand

gegen mich zu sein.

Lass mich stets leben

in dieser Zuversicht,

in der Gewissheit,

dass Du lebst

und mich liebst.

Amen.