Gemeinschaft der Heiligen (1)

An die Geheiligten in Christus Jesus, berufen als Heilige mit allen, die den Namen Jesu Christi, unseres Herrn, überall anrufen, bei ihnen und bei uns. Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus. (1Kor 1,2b-3)

So schreibt Paulus an die Korinther und er hält viel von ihnen, auch wenn ihm zu Ohren gekommen ist, dass die Gemeinde nicht so lebt, wie das zu wünschen wäre. Es gibt Missstände, Spaltungen, Leute, die sich groß hervortun und über andere erheben. Daher erinnert Paulus die an ihre Berufung, an die Anfänge ihres Glaubens, an ihre erste Begeisterung für Jesus Christus. Er sagt ihnen: ihr seid Heilige, geheiligt durch Jesus Christus, geheiligt durch die Taufe, geheiligt durch den Glauben.

Wir alle, die wir getauft sind und an Jesus Christus glauben sind Heilige, geheiligt durch Gott. Heiligkeit hat ihren Ursprung in der Begeisterung für Jesus Christus und dem gläubigen Eintreten in seine Nachfolge. Das bedeutet auch Umkehr und den Beginn eines neuen Lebens. Äußeres Zeichen für diesen bewussten Schritt ist die Taufe, aber auch unser ganzes Leben soll Ausdruck dieser Heiligkeit sein.

Früher war es so, dass die getauften Kinder ziemlich selbstverständlich in einem christlichen Umfeld aufgewachsen sind. Heute fehlt dieses christliche Umfeld immer mehr. Aber das hindert keinen Menschen an einer persönlichen Begegnung mit Jesus Christus. Die Türen der Kirchen sind offen und die Heilige Schrift ist jedem zugänglich. Wer sucht, findet leicht Zugang zu christlichen Gemeinden und Gemeinschaften.

Heute kann jeder Mensch frei entscheiden, wie er leben möchte und jeder kann sich bewusst dafür entscheiden, zu den Heiligen zu gehören. Dieser Weg fordert Entschiedenheit. Er bedeutet nahezu immer, an einem bestimmten Punkt im Leben ein Zeichen der Umkehr zu setzen. Wenn die Markierung dieses Punktes für viele nicht mehr wie zur Zeit des Paulus die Taufe ist, weil die schon erfolgt ist, so gibt es doch genügend andere Möglichkeiten. Das kann beispielsweise eine ausführliche Beichte sein, oder die Entscheidung, ab diesem Tag bestimmte Gebetszeiten einzuhalten oder regelmäßig in die Kirche zu gehen, der Beitritt zu einem Gebets- oder Bibelkreis. Hier muss jeder für sich entdecken, was das Passende ist. Nicht zu viel von sich verlangen, was man dann nicht erfüllen kann und wieder aufgibt, aber auch nicht zu wenig. Liebe und Begeisterung finden immer Mittel und Wege, sich Raum zu schaffen.

Gott schenkt uns die Heiligkeit. Wenn wir in dieser Heiligkeit wachsen, so ist das die Frucht der Freundschaft mit Gott. Wir werden mit Gott vertraut und erhalten so immer mehr Anteil an seiner Heiligkeit. Jesus Christus hat uns durch sein Leben und seinen Tod die Tür geöffnet, dass diese Vertrautheit mit Gott möglich ist.

Gott ist uns nahe in unserem Leben. Er will uns ganz an sich ziehen. Wir haben einen Platz an seinem Herzen. Ist es nicht gerade das, was Erlösung bedeutet, dass wir diesen Platz am Herzen Gottes haben? Das Vertrauen auf diese Nähe Gottes nimmt uns die Angst, die uns in diesem Leben oft quälen mag.

Berufen als Heilige. Nehmen wir diese Berufung ernst. Streben wir nach dieser Vertrautheit mit Gott, indem wir ihn in unser Leben hineinnehmen. Lassen wir uns jeden Tag neu von ihm beschenken.

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