Christkönig – König David

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Alle Ältesten Israels kamen zum König nach Hebron; der König David schloss mit ihnen in Hebron einen Vertrag vor dem Herrn, und sie salbten David zum König von Israel. (2Sam 5,3)

Wenn in der Bibel vom Königtum die Rede ist, dann wird immer auch direkt oder indirekt Bezug genommen zum Königtum Davids. Er gilt als das Ideal eines Königs nach dem Willen Gottes für sein Volk. Alle anderen Herrscher in der Geschichte Israels werden an ihm gemessen, keiner von ihnen reicht an ihn heran. Darum erwartet Israel den Messias, der das Königtum Davids wiederaufrichten und in neuer Herrlichkeit erstrahlen lassen wird.

Aus den biblischen Daten lässt sich eine Regierungszeit Davids von 1000-961 v.Chr. ableiten, jedoch können die genannten 40 Regierungsjahre auch nur symbolisch gemeint sein. David wird in der Bibel geschildert als König über ganz Israel. Nach lange dauernden Auseinandersetzungen mit seinem Vorgänger Saul wird David nach dessen Tod vom Volk zum König von ganz Israel eingesetzt. Die Bibel berichtet aber auch davon, dass David bereits zu Lebzeiten Sauls vom Propheten Samuel zum König gesalbt wurde.

In den biblischen Erzählungen wurden viele, teilweise widersprüchliche, Überlieferungen über König David aufgezeichnet, zudem wurde seine Person im Laufe der Zeit immer mehr glorifiziert. Besonders nach dem Untergang des Nordreiches Israel war man im verbliebenen Südreich Juda bestrebt, den Anspruch des Reiches Juda und dessen Hauptstadt Jerusalem zu untermauern, die einzig legitime Repräsentation des Volkes Israel und der einzig legitime Ort der Gottesverehrung zu sein. David kommt als Herrscher über ganz Israel zu, Vorbild dieser Einheit zu sein, bevor die Reiche Israel und Juda nach dem Tod von Davids Sohn Salomo getrennte Wege gegangen sind.

David ist als der große König Israels in die Geschichte eingegangen. Seine Herrschaft brachte Israel eine Zeit der Blüte. Doch er hatte auch seine Schattenseiten. Offen berichtet die Bibel von seinen Vergehen gegen den Willen Gottes. Doch David tut bereitwillig Buße für das, was er falsch gemacht hat. Vielleicht macht das seine Größe aus bis heute. Er war nicht unfehlbar, aber er war bereit, seine Fehler anzuerkennen, dafür gerade zu stehen vor Gott und den Menschen, und soweit es möglich war, diese wiedergutzumachen.

Viele Psalmen werden König David zugeschrieben. In ihnen drückt sich eine tiefe Gottesbeziehung aus. Höhen und Tiefen menschlichen Lebens finden sich darin, Dank, Lobpreis und Bitte, aber auch das zweifelnde Fragen nach einem Gott, der dem Menschen so fern und unverständlich erscheint. Psalm 110, der der Überschrift nach ebenfalls von David stammt, spricht von der Einsetzung eines Priesterkönigs auf dem Zion. Aus christlicher Sicht wird hier mehr als in anderen alttestamentlichen Texten der Bezug zwischen König David und Christus deutlich.