Fronleichnam

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Im Lesejahr C hören wir an Fronleichnam von der Speisung der Fünftausend aus dem Lukasevangelium. Eine große Menschenmenge folgt Jesus und seinen Jüngern. Am Abend sind die Menschen müde und hungrig. Doch Jesus will sie so nicht nach Hause schicken. Nachdem er ihnen durch sein Wort geistige Nahrung gegeben hat, will er sie auch leiblich stärken.

Gebt ihr ihnen zu essen!

So sagt es Jesus deutlich zu seinen Jüngern, aber sie wissen nicht, wie sie Jesu Auftrag umsetzen sollen. Sie haben weder einen ausreichenden Vorrat an Lebensmitteln bei sich, noch genügend Geld, um für alle etwas zu kaufen. Doch Jesus zeigt ihnen, dass es auch anders geht. Aus dem kleinen Vorrat von fünf Broten und zwei Fischen macht er alle satt.

Jesus lässt durch die Jünger die Menschenmenge ordnen, so dass alle in kleinen Gruppen beieinander sitzen. Dann spricht er ein Dankgebet zum Vater und verteilt durch die Jünger das Essen. Obwohl ihnen nur wenig zur Verfügung steht, werden ihre Hände nicht leer und alle werden satt. Und plötzlich leuchtet Gottes Gemeinschaft mit den Menschen auf. Die Fülle wird zum Zeichen des messianischen Mahls am Ende der Zeiten.

„Durch die Hände der Jünger gibt er das Brot. So ehrt er sie und lässt sie die Erinnerung an dieses Wunder besser bewahren. … Für die Kranken tat er ein besonderes Wunder, hier aber tut er eines für alle, indem er auch die, die an keiner Krankheit leiden, speist. Darum heißt es: Und alle aßen und wurden satt.“ (Johannes Chrysostomus)

Die wunderbare Speisung der Volksmenge ist ein Vorausbild der Eucharistie. Die leibliche Sättigung der Menschenmenge durch Jesus weist auf ein tieferes Geheimnis hin. Jesus will ganz bei den Seinen sein und sie mit einer noch viel tieferen Gegenwart erfüllen, als er es durch sein Wort allein vermag. Jesus will sich selbst den Menschen schenken.

In Kapitel 22,14-23 wird Lukas vom letzten Abendmahl berichten. Jesus spricht dabei über Brot und Wein die Worte: Das ist mein Leib, das ist mein Blut. Das Brot als Grundnahrungsmittel des Lebens wird in gewandelter Form zur Speise ewigen Lebens. Brot und Wein werden zum realen Zeichen seiner Gegenwart in dieser Welt.

Jesus verbirgt sich in den Gestalten von Brot und Wein, die in der Feier der Eucharistie in sein Fleisch und Blut gewandelt wurden. Daher gebührt der Eucharistie auch Verehrung und Anbetung. Wenn wir aus dieser Speise leben, können wir heute tun, was Jesus damals seinen Jüngern aufgetragen hat: Gebt ihr ihnen zu essen.

Jesus hat sich selbst zum Brot des Lebens gemacht, um uns Leben zu geben.

Nacht und Tag ist er da. Wenn du wirklich in der Liebe wachsen willst,

kehre zurück zur Eucharistie, kehre zurück zur Anbetung.

Mutter Teresa