
Hl. Veronika
Obwohl sie in der Heiligen Schrift nicht genant wird, gehört Veronika zu den bekanntesten Frauen im Umfeld Jesu. An einer Station des Kreuzweges gedenken wir besonders dessen, was sie an Jesus getan hat. Veronika hat Jesus ihr Schweißtuch gereicht und es ist darin das Bild des Gesichtes Jesu erhalten geblieben. Auch ihr Name stammt letztlich von dieser Begebenheit: Veronika = vera icona = wahres Bild.
Das wahre Bild Jesu ist der Liebesdienst, den wir unseren Mitmenschen erweisen. Veronika hatte Jesus den keinen Liebesdienst erwiesen, dass sie ihm in seinem Leiden ihr Taschentuch geliehen hat. Als Dank erhielt sie das Bildnis Jesu. Jesus selbst sagt: Was ihr einem der Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan. In jedem kleinen Dienst an unseren Mitmenschen können wir es Veronika gleich tun. Auch unsere Liebesmüh wird nicht vergebens sein.
Nicht in den großen Werken besteht die Nachfolge Jesu, sondern im kleinen Tun des Alltags. Der Mut von Veronika, eine Handlung der Zuwendung und Tröstung zu setzen, zeigt uns, wie die Zuwendung eines Menschen für einen Geschundenen eine Verwandlung bringen und aus einer Begegnung eine Heilshandlung werden kann. Ohne Worte wird Zeugnis gegeben und eine innere Verbundenheit erlebt, die beiden neue Kraft und Stärkung im Leid schenkt.
Selbst als kündender Bote durch diese grauen Tage gehen. So viel Mut bedarf der Stärkung, so viel Verzweiflung der Tröstung, soviel Härte der milden Hand und der aufhellenden Deutung, soviel Einsamkeit schreit nach dem befreienden Wort, so viel Verlust und Schmerz sucht einen inneren Sinn. Gottes Boten wissen um den Segen, den der Herrgott auch in diese geschichtliche Stunde hineingesät hat. (P. Alfred Delp SJ)
Jesus, du hast das angenommen, was Veronika dir in dieser Begegnung geben konnte. Du verlangst von uns nicht große Taten und Aktionen, sondern Mut und die Bereitschaft, spontan auf eine Situation zu reagieren und das zu geben, was wir in den Händen halten und im Herzen tragen. So kann unser Leben und Handeln zum Zeugnis der Anteilnahme und Tröstung werden und die Kraft und der Segen Gottes können in die heutige Zeit hineinströmen.
Wie soll ich dich empfangen?
Simeon und Hanna, zwei alte Menschen.
Sie haben gewartet, ihr Leben lang, im Tempel, auf den Herrn.
Sie haben gewartet auf die Begegnung mit Gott.
Wie soll ich dir begegnen, Herr? Wie soll ich dich empfangen?
Lange mühe ich mich schon und kann doch nicht zu dir gelangen.
Doch du kommst zu mir, du wirst ein Mensch, ein Kind in meinen Armen.
Du sagst: Ich will schwach sein, damit ihr mich lieben könnt.
Ich will ein Kind sein, dass ihr für mich sorgen könnt.
Ich werde einer wie ihr, damit ihr mit begegnen könnt.
Ich öffne die Arme und empfange dich.
Auch wenn meine Augen trüb sind,
du leuchtest doch so hell, dass ich dich sehen kann.
Das Warten hat sich gelohnt. Mein Leben ist nicht umsonst.
Nun bist du da, mein Herr, Licht in meiner Dunkelheit.
Nun bin ich im Frieden, im Frieden mit der Welt,
im Frieden mit mir und im Frieden mit dir, Herr.






