Verkündigung des Herrn

maria_verkuendigung_3.jpgDie Verkündigung des Engels an Maria, von der uns der Evangelist Lukas berichtet, ist ein unscheinbares, verborgenes Ereignis, etwas, das sich allein zwischen Gott und Maria – unter Vermittlung des Erzengels Gabriel – abgespielt hat. Und doch ist es ein Ereignis, das für die Geschichte der ganzen Menschheit entscheidend geworden ist: Gottes Sohn wird Mensch im Schoß einer Jungfrau.

Dreimal am Tag halten inne in unseren Alltag, um uns mit allen Betern auf der Welt zu einem gemeinsamen Gebet zu vereinen und der Menschwerdung Gottes zu gedenken. Dreimal am Tag, gewöhnlich morgens um 7 Uhr, mittags um 12 Uhr und abends um 19 Uhr läuten die Glocken, um uns zu diesem Gebet zu rufen:

Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft, und sie empfing vom Heiligen Geist.

Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir. Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.

Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.

Maria sprach: Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe nach deinem Wort.

Gegrüßet seist du, Maria …

Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.

Gegrüßet seist du, Maria…

Bitte für uns, heilige Gottesmutter, auf dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

Lasset uns beten: Allmächtiger Gott, gieße deine Gnade in unsere Herzen ein. Durch die Botschaft des Engels haben wir die Menschwerdung Christi, deines Sohnes, erkannt. Lass uns durch sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung gelangen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Marias mütterliche Sorge

maria_neujahr_4.jpgGott ist ganz Mensch geworden. Das heißt auch, dass er wie jedes Kind der Fürsorge einer Mutter bedurfte. Auch der Sohn Gottes musste erzogen werden, musste lernen.

Auf dem Bild sehen wir, wie Jesus seine Mutter anblickt, voller Vertrauen, als würde er zu ihr sagen: Mutter, lehre mich, wie das Leben geht.

Das göttliche Kind gibt sich ganz seiner Mutter hin. Gott, der das Leben ist, wollte sich von einem Menschen das Leben lehren lassen.

Maria, du hast deinem Sohn gezeigt, wie Leben geht,

du hast ihn mit deiner mütterlichen Sorge beschützt

und ihm deine Lebenserfahrung vermittelt.

Auch wir kommen als deine Kinder zu dir.

Beschütze auch uns mit deiner mütterlichen Sorge

und führe uns den Weg des Lebens.

Hochfest der Gottesmutter

maria_neujahr_3.jpgStand an Weihnachten die Geburt des Gottessohnes im Mittelpunkt des Festes, so feiert die Kirche am 1. Januar, acht Tage nach Weihnachten, ein besonderes Fest zu Ehren der Gottesmutter.

Heute ist zugleich der erste Tag unseres weltlichen Jahres. Das kirchliche Jahr haben wir ja bereits am 1. Advent begonnen. Wenn nun die Kirche an den ersten Tag des weltlichen Jahres ein Marienfest setzt, so soll uns dies Anlass sein, das ganze Jahr unter den mütterlichen Schutz Mariens zu stellen. Der erste Tag des Jahres als Fest der Gottesmutter lädt uns ein, das neue Jahr so zu beginnen, wie sie Jesus Christus empfangen hat: Mir geschehe nach Deinem Wort.

Maria ist das Bild der Kirche und aller Christen, die dem Sohn Gottes in ihrem Leben Raum geben. Gott will zur Welt kommen – in uns und durch uns. Die Gottesgeburt will auch in uns geschehen. Im Geheimnis der mütterlichen Kirche steht uns Maria bei, dass Gott in uns neu geboren wird. 

Heilige Maria, Mutter Gottes, Du
hast der Welt das wahre Licht geschenkt,
Jesus, Deinen Sohn – Gottes Sohn.
Du hast dich ganz dem Ruf Gottes
überantwortet und bist so zum Quell
der Güte geworden, die aus ihm strömt.
Zeige uns Jesus. Führe uns zum ihm.
Lehre uns ihn kennen und ihn lieben,
damit auch wir selbst wahrhaft Liebende
und Quelle lebendigen Wassers werden
können inmitten einer dürstenden Welt.
Amen.
(Papst Benedikt XVI.)

Ich wünsche Ihnen allen ein gesegnetes Neues Jahr!

Maria – Mutter Gottes – für uns

maria_verkundigung.jpg„Maria bewahrt das Christentum davor, ein bloßes System von Vorstellungen, Lehren, Meinungen oder Überzeugungen zu werden. Sie hält uns für immer die denkbar innigste Beziehung zu ihrem Sohn vor Augen. Ihr vollständiger Gehorsam, ihre radikale Demut und ihre unerschütterliche Treue zeigen uns, wie ein Leben in der Nachfolge Jesu tatsächlich aussehen kann.

Jesus nachzufolgen bedeutet nicht, sich an eine Vorstellung zu halten oder ein Prinzip zu verfechten. Es bedeutet, den Weg dessen zu gehen, der sein Leben für seine Freunde hingab und seine Nachfolger berief, das Gleiche zu tun.

Marias ganzes Wesen steht im Dienst Jesu. Sie ist ganz und gar Mutter, ganz und gar der Aufgabe hingegeben, dass Jesus in diese Welt geboren wird, nicht nur vor langer Zeit in Betlehem, sondern heute und immer im Herzen jedes Menschen, der Gott finden möchte.“

Henri Nouwen