Petrus Damiani (1006 – 1072)

Petrus Damiani wurde 1006 in Ravenna geboren. Nach Studien in Faenza und Parma begann er 1034, in Ravenna Grammatik und Rhetorik zu lehren, trat aber schon ein Jahr später in die benediktinische Gemeinschaft von Fonte Avellana bei Gubbio ein.

Dort wurde das eremitische Element des monastischen Lebens besonders betont. In seinem eigenen Leben zeigt Petrus Damiani eine glückliche Synthese von Einsiedlerleben und pastoraler Tätigkeit. Oft riefen die Päpste den fähigen Mönch in ihre Dienste. So muss er immer wieder für eine gewisse Zeit seine Einsamkeit verlassen, um Streitigkeiten zu schlichten und zum Aufbau der Kirche beizutragen.

Der Dienst an der Kirche stand für ihn aber nicht im Gegensatz zu seinem geliebten Einsiedlerleben. Er sah dieses vielmehr als Mahnung an alle Christen, dem Herrn Jesus Christus die erste Stellung in der Welt und im eigenen Leben zukommen zu lassen.

Seine Erfahrungen hat Petrus Damiani in einem umfangreichen literarischen Werk der Nachwelt hinterlassen. Er starb 1072 im Kloster St. Maria vor den Toren von Faenza, wo er auch beigesetzt ist.

In einem Brief an einen Freund schreibt er:

Es befreie dich Christus,

der für dich gelitten hat,

von allen Strafen,

es befreie dich Christus,

der für dich gekreuzigt worden ist,

von aller Qual,

es befreie dich Christus,

der für dich den Tod auf sich nahm,

vom Tode.        

Cyrill und Methodius

Kyrill wurde um das Jahr 826/27 in Thessalonike als Sohn eines hohen byzantinischen Hofbeamten geboren. Mit Taufnamen hieß er Konstantin. Er ist der jüngere Bruder des Methodius (geboren um 815, Taufname Michael). Beide erhielten in Konstantinopel eine ausgezeichnete Ausbildung. Kyrill galt als der große Denker, weshalb er den Beinamen „Philosoph“ erhielt. Methodius hatte bereits um das Jahr 850 einer Karriere in der kaiserlichen Verwaltung den Rücken gekehrt und war in das Kloster Polychorion eingetreten. Auch Kyrill verspürte den Ruf zu einem Leben in Einsamkeit und Gottverbundenheit. Er hatte eine vorteilhafte Eheschließung ausgeschlagen und zog sich auf den Berg Olymp zurück.

Im 9. Jahrhundert bildeten sich unter den Slawen, die in die Gebiete zwischen dem Frankenreich im Westen und dem byzantinischen Reich im Osten eingewandert waren, erste feste staatliche Gebilde. Sowohl die Kirche des Ostens als auch die des Westens bemühte sich um eine Missionierung der heidnischen Slawen, die selbst großes Interesse am christlichen Glauben zeigten.

Kyrill, der bereits in seiner Jugend die slawische Sprache erlernt hatte, wurde um das Jahr 861 vom Kaiser aus seiner Einsamkeit geholt und mit der Mission unter den slawischen Völkern beauftragt. Zusammen mit seinem Bruder Methodius machte er sich auf den Weg und hielt sich lange Zeit im Gebiet um die Halbinsel Krim auf. Beide widmeten sich dort der Verkündigung des christlichen Glaubens. Sie fanden auch die Gebeine des heiligen Papstes Clemens I., der dort im Exil gestorben war.

Die Slawen hatten bisher noch keine Schrift für ihre Sprache. Es ist das große weltgeschichtliche Verdienst des heiligen Kyrill, dass er eine Schrift entwickelt hat, die der slawischen Sprache angemessen war. Aus ihr ging das bis heute gebräuchliche kyrillische Alphabet hervor. Kyrill begann, die Heilige Schrift und liturgische Texte in die slawische Sprache zu übersetzen.

Bald kam es zu Spannungen mit den ebenfalls im Gebiet der Slawen missionierenden fränkischen Priestern. Hier ging es auch um eine machtpolitische Dimension, die die Slawen unter die Hoheit des Frankenreiches und des fränkischen Klerus bringen wollte. Besonders die Verwendung einer neuen Sprache für die Texte der Heiligen Schrift und die Liturgie stieß auf Kritik. Die Vertreter der sogenannten Drei-Sprachen-Häresie behaupteten, dass Gott nur durch die drei biblischen Sprachen Hebräisch, Griechisch und Latein verehrt werden dürfe. Kyrill und Methodius machten sich daher im Jahr 867 auf den Weg nach Rom, um vom Papst eine Entscheidung in diesen Streitigkeiten zu erbitten.

Papst Hadrian II. empfing die beiden Missionare mit großen Ehren und anerkannte deren Übersetzung der Heiligen Schrift und der liturgischen Texte in die Sprache der Slawen. Cyrill verstarb 869 im Alter von nur 42 Jahren in Rom, während sein Bruder Methodius das Missionswerk fortsetzen konnte, bis er im Jahr 885 verstarb. 1980 ernannte Papst Johannes Paul II. Cyrill und Methodius zu Patronen Europas.   

Hl. Hieronymus Aemiliani

Girolamo Emiliani stammte aus einer alteingesessenen venezianischen Patrizierfamilie und erhielt eine hervorragende Ausbildung. Als junger und abenteuerlustiger Mann schlug er die Militärlaufbahn ein und wurde Soldat. Es war die Zeit der Machtkämpfe innerhalb Italiens zwischen Städten und Familien und der Kriege gegen Spanien und Frankreich.

1511 geriet er in Gefangenschaft und verbrachte einen Monat im Kerker. In dieser Zeit erlebte er eine innere Umkehr. Er quittierte den Militärdienst und trat in den Dienst der Kirche. 1518 empfing er in Venedig die Priesterweihe.

Hieronymus betätigte sich in Werken der Nächstenliebe und führte ein Leben des Gebetes und der Buße. Als 1528 seine Heimat von Seuchen und Hunger heimgesucht wurde, pflegte er die Kranken, barg die Toten, die unbestattet auf den Straßen lagen und beerdigte sie. Dabei erkrankte er selbst schwer. Nach seiner Genesung widmete er sich den vielen Waisen. Er gab ihnen Unterkunft und Verpflegung, unterrichte sie und bereitete sie auf eine Berufsausübung vor.

Die Stadt Venedig förderte seine Bemühungen und stellte ein Haus für seine Waisen zur Verfügung. Bald weitete er sein caritatives Werk auch auf andere Städte aus. Immer mehr Menschen schlossen sich ihm an und es bildete sich eine religiöse Gemeinschaft, aus der 1532 der Orden der Somasker entstand, benannt nach dem Stammsitz Somasca bei Bergamo.

Während eines erneuten Pestausbruchs, infizierte sich Hieronymus nochmals bei der Pflege der Kranken und starb am 8. Februar 1537 in Somasca.

Heute gehören dem Orden etwa 500 Somasker an. Sie arbeiten in Internaten, Waisen-, Armen- und Krankenhäusern vor allem in Italien, Nord-, Mittel- und Südamerika. In Belgien gibt es einen Orden der Brüder vom heiligen Hieronymus Ämiliani.

An seine Mitbrüder schreibt Hieronymus:

„Unser Ziel ist Gott, der Quell alles Guten, und wir sollen nur auf ihn vertrauen, nicht auf andere. Unser Herr ist gütig, er wird unseren Glauben mehren.“

Widrigkeiten sollen die Brüder nicht verwirren, denn dadurch erinnert Gott sie daran, dass er sie seinen geliebten Söhnen zurechnen will.

„Er will, dass ihr immer mehr auf ihn vertraut. … Wenn ihr daher mit Glauben und Hoffnung ausgerüstet seid, tut er Großes an euch, da er die Niedrigen erhöht. … Gott will euch wie Gold im Feuer läutern. … Wer standhaft bleibt, den richtet Gott auf, erstattet ihm in dieser Welt hundertfach, was er aus Liebe zu ihm verlassen hat und gibt ihm einst das ewige Leben.“

Hl. Paul Miki und Gefährten (1564-1597)

Japan wurde 1542 von den Portugiesen entdeckt und bereits 1549 landete dort der Jesuit Franz Xaver mit seinen Gefährten als erster Missionar. Bald kamen auch andere Ordensleute, sie errichteten Kapellen, Schulen und Hospitäler und dreißig Jahre nach Franz Xaver zählte man in Japan bereits etwa 200.000 Christen.

Doch bald sollte des zu blutigen Verfolgungen kommen. Man erfand viele Methoden, um die Christen hinzurichten. Viele wurden gekreuzigt oder verbrannt, andere bestialisch verstümmelt oder in glühend heißen Schwefelquellen zu Tode gefoltert. Die ersten Glaubenszeugen Japans sind die 26 Märtyrer von Nagasaki, zu denen auch Paul Miki gehört.

Paul Miki war adeliger Herkunft und schon als Kind getauft worden. Erzogen bei Jesuiten, schloss er sich dem Orden an und war als Katechet tätig. Dabei ging es ihm vor allem auch darum, an der Person Jesu Züge aufzuzeigen, die „japanisch“ waren – das heißt, Jesus für Japaner verständlich und anziehend zu machen.

Allen sechsundzwanzig Bekennern schnitt man das linke Ohr ab und führte sie bei eisiger Winterkälte auf Karren durch die Straßen der Stadt zum Hinrichtungsort. Dort waren sechsundzwanzig Kreuze errichtet, nach japanischer Sitte in einer Linie. Das Volk drängte herbei. Paul Miki hielt vom Kreuz aus seine letzte Predigt mit hinreißender Beredsamkeit und verzieh er seinen Peinigern. Neben den Kreuzen standen Henker mit ihren Lanzen, die auf ein Zeichen hin die Blutzeugen kreuzweise durch die Brust durchbohrten.

Papst Pius IX. verkündete am 8. Juni 1862 im Petersdom zu Rom: „Weil diese sechsundzwanzig Märtyrer für unseren heiligen Glauben ihr Leben dahingegeben haben, werden sie heute heiliggesprochen. Die Gläubigen aller Länder sollen ihre Fürbitte anrufen und sie verehren.“

Hl. Veronika

Obwohl sie in der Heiligen Schrift nicht genant wird, gehört Veronika zu den bekanntesten Frauen im Umfeld Jesu. An einer Station des Kreuzweges gedenken wir besonders dessen, was sie an Jesus getan hat. Veronika hat Jesus ihr Schweißtuch gereicht und es ist darin das Bild des Gesichtes Jesu erhalten geblieben. Auch ihr Name stammt letztlich von dieser Begebenheit: Veronika = vera icona = wahres Bild.

Das wahre Bild Jesu ist der Liebesdienst, den wir unseren Mitmenschen erweisen. Veronika hatte Jesus den keinen Liebesdienst erwiesen, dass sie ihm in seinem Leiden ihr Taschentuch geliehen hat. Als Dank erhielt sie das Bildnis Jesu. Jesus selbst sagt: „Was ihr einem der Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan.“ In jedem kleinen Dienst an unseren Mitmenschen können wir es Veronika gleich tun. Auch unsere Liebesmüh wird nicht vergebens sein.

Nicht in den großen Werken besteht die Nachfolge Jesu, sondern im kleinen Tun des Alltags. Der Mut von Veronika, eine Handlung der Zuwendung und Tröstung zu setzen, zeigt uns, wie die Zuwendung eines Menschen für einen Geschundenen eine Verwandlung bringen und aus einer Begegnung eine Heilshandlung werden kann. Ohne Worte wird Zeugnis gegeben und eine innere Verbundenheit erlebt, die beiden neue Kraft und Stärkung im Leid schenkt.

„Selbst als kündender Bote durch diese grauen Tage gehen. So viel Mut bedarf der Stärkung, so viel Verzweiflung der Tröstung, soviel Härte der milden Hand und der aufhellenden Deutung, soviel Einsamkeit schreit nach dem befreienden Wort, so viel Verlust und Schmerz sucht einen inneren Sinn. Gottes Boten wissen um den Segen, den der Herrgott auch in diese geschichtliche Stunde hineingesät hat.“ (P. Alfred Delp SJ) 

Jesus, du hast das angenommen, was Veronika dir in dieser Begegnung geben konnte. Du verlangst von uns nicht große Taten und Aktionen, sondern Mut und die Bereitschaft, spontan auf eine Situation zu reagieren und das zu geben, was wir in den Händen halten und im Herzen tragen. So kann unser Leben und Handeln zum Zeugnis der Anteilnahme und Tröstung werden und die Kraft und der Segen Gottes können in die heutige Zeit hineinströmen.

Bekehrung des Hl. Apostels Paulus

Christ wird man durch die Begegnung mit Jesus Christus. Diese Begegnung hat Paulus auf einzigartige Weise erfahren. Die Intensität dieser Begegnung hat ihn buchstäblich umgehauen. Nun kann er nicht mehr derselbe sein, wie vorher. Freilich rein äußerlich, bleibt er der gleiche Mensch wie vorher. Die Begegnung mit Jesus Christus aber hat sein Herz geweitet und offen gemacht für alle. In seinem Inneren ist er ein neuer Mensch geworden.
Trotz der Unmittelbarkeit seiner Begegnung mit dem Auferstandenen weiß Paulus auch, dass diese Begegnung hinführt in die Gemeinschaft der Kirche. Er lässt sich taufen. Nur in der Gemeinschaft mit den anderen Aposteln wird er ein wahrer Apostel sein können.
Herr Jesus, erleuchte auch uns mit deinem Licht und schenke uns die Erfahrung deiner Gegenwart in unserer Welt. Gib uns einen lebendigen Glauben, ein offenes Herz und eine große Liebe zu allen, so dass wir fähig sind, an der Erneuerung der Welt mitzuwirken.