Hl. Benno von Meißen (ca. 1010 – 1106)

bennofisch.jpgBenno war adliger Herkunft und wurde in Hildesheim geboren. 1031 wurde er Mönch und 1040 zum Priester geweiht. 1066 wurde er Bischof von Meißen.

Als Bischof von Meißen geriet er mehrmals in Konflikt mit König Heinrich IV. So mißbilligte er dessen militärisches Vorgehen gegen die Sachsen und wurde daraufhin zeitweise inhaftiert. In den Wirren des Investiturstreites stellte er sich gegen den König auf die Seite Papst Gregors VII. 1085 wurde er daher als Bischof abgesetzt, konnte aber bald sein Bischofsamt zurückgewinnen.

Um diese Begebenheit rankt sich eine Legende, die uns zeigt, was es mit Schlüssel und Fisch als Attributen des Hl. Benno auf sich hat: 

Ein Bischof kann nur dann seinen Bischofssitz übernehmen, wenn er die Kathedrale in Besitz nimmt. Als Benno Meißen verlassen musste, rechnete er damit, dass Heinrich IV. einen neuen Bischof einsetzen wird. Um das zu verhindern, warf er die Schlüssel des Doms in die Elbe. So war es einem neuen Bischof nicht möglich, in den Dom einzuziehen.

Als sich die Situation etwas entspannt hatte, kehrte Benno nach Meißen zurück, man sagt, zunächst als einfacher Wanderer verkleidet. Als er in der Gaststätte nahe des Doms zu Tisch sitzt, serviert man ihm einen Fisch, der frisch in der Elbe gefangen wurde. Im Bauch des Fisches findet Benno die Schlüssel des Doms. Sofort erfährt die ganze Stadt von der Begebenheit und die Menschen erkennen ihren Bischof. Im Triumphzug zieht er in die Kathedrale ein. Durch dieses Wunder hat Gott gezeigt, dass Benno der rechtmäßige Bischof ist.

Bald nach seinem Tod wurde Benno in Meißen als Heiliger verehrt. In der Reformationszeit jedoch wurde diese Verehrung verboten und um dies durchzusetzen, wurde auch das Grab des Heiligen zerstört. Jedoch hatte man kurz zuvor schon dessen Gebeine ins katholische Bayern in Sicherheit gebracht. Seit 1580 liegen sie in der Frauenkirche in München und so kommt es, dass Benno Stadtpatron von München ist.

Hl. Philipp Neri (1515-1595)

philippneri.jpgAls Philipp Neri als 20-jähriger nach Rom kommt, trifft er auf eine Stadt der Gegensätze. Armut und Reichtum liegen dicht beieinander. Die Kirche stellt ihre Macht zur Schau, ist aber in ihrem Inneren krank. Glänzende Feste und die Verehrung der heidnischen Antike stehen vor einem Leben nach dem Evangelium und der Liebe zu Jesus Christus.

Philipp Neri will nur das Eine: als Christ ein Leben der Liebe zu Jesus Christus leben. Er tut dies, indem er sein Leben heiligt durch Beten und die Betrachtung des Evangeliums. Das formt ihn und die Menschen spüren seine Liebe, besonders wenn er den Armen und Kranken der Stadt begegnet.

Mit 36 Jahren wird Philipp Neri zum Priester geweiht. Ihn zeichnet eine tiefe Verehrung der Heiligen Eucharistie aus, die sich auch in mystischen Erfahrungen zeigt. Oft ist er während der Hl. Messe lange in stiller Andacht versunken. Um ihn entsteht ein bunter Kreis von Menschen, die sich zum Beten und der Betrachtung der Heiligen Schrift, aber auch zum Gespräch und Musizieren versammeln. Aus diesem Kreis, dem auch Kardinäle und andere hohe Würdenträger angehören, geht das Oratorium hervor, das sich schließlich zu einem Orden entwickelt hat, der auch heute noch eine große Bedeutung in der Kirche hat.

Auch den armen Menschen, den Kranken und der Jugend bleibt Philipp Neri Zeit seines Lebens zugewandt und er war beim ganzen Volk beliebt. Nicht zuletzt zeichnet ihn sein Humor aus und bis heute erzählt man sich viele Anekdoten über ihn. Durch sein Leben hat Philipp Neri die Stadt Rom verwandelt und ein bleibendes Zeichen christlichen Glaubens hinterlassen.

Philipp Neri lehrt uns, dass ein Leben im Glauben nur dann gelingen kann, wenn wir Ausdauer haben und auch die kleinen und unscheinbaren Dinge stets sorgfältig tun:

„Wir sollen das Gewöhnliche ungewöhnlich gut tun“, sagt er. Und zum Gebet heißt es bei ihm: „Wir dürfen nicht von unserem Gebet lassen wegen Zerstreuung und Unruhe des Geistes, auch wenn es unnütz erscheint, damit fortzufahren. Wer seine gewohnte Zeit ausharrt und dabei seinen Geist ruhig zum Gegenstand seines Gebetes hinlenkt, erwirbt sich dadurch großes Verdienst.“