Crispin und Crispinianus

Crispinus und Crispinianus stammten aus einer römischen Adelsfamilie. Während der Christenverfolgungen unter Kaiser Diokletian ließen sie ihren Besitz zurück und flohen aus Rom ins gallische Soissons. Sie ließen sich dort als Schuhmacher nieder und verkündeten den christlichen Glauben. Viele kamen, um ihre Unterweisung zu hören, doch noch mehr als von ihren Worten waren die Menschen vom Lebenszeugnis der Heiligen angetan, denn diese übten ihr Handwerk nicht allein zum eigenen Lebensunterhalt aus, sondern taten damit viel Gutes an den Armen. Für die Armen fertigten sie unentgeltlich gutes Schuhwerk.

Dies wird im dritten Aufzug der “Meistersinger von Nürnberg” von Richard Wagner besungen. Die aufmarschierende Schusterzunft, deren Patrone die Heiligen sind, stimmt das folgende Lied an:

“Sankt Crispin war gar ein heilig Mann,

zeigt, was ein Schuster kann.

Die Armen hatten gute Zeit, macht ihnen warme Schuh.

Und wenn ihm keiner’s Leder leiht so stahl er sich’s dazu.”

Hierzu ist anzumerken, dass aus den beiden Heiligen nunmehr einer geworden ist. Ebenso wird nirgendwo davon berichtet, dass die Heiligen das Leder für die Schuhe der Armen gestohlen hätten, sondern es handelt sich hier um eine Fehlinterpretation des mittelhochdeutschen Wortes “stalt”, das nicht “stahl”, sondern “stellte” bedeutet. Die Heiligen haben also die Schuhe der Armen nicht nur unentgeltlich gefertigt, sondern darüber hinaus auch das Leder dafür umsonst zur Verfügung gestellt.

Während der Christenverfolgungen unter Kaiser Maximian wurden Crispinus und Crispinianus verraten und verhaftet. Sie wurden mit allerlei Martern gequält. So sollen ihnen Pfrieme unter die Fingernägel gesteckt worden sein und die Haut wurde ihnen abgezogen. Andere Legenden berichten, dass sie in Fässer mit siedendem Blei gesteckt und mit einem Mühlstein um den Hals in den Fluss geworfen wurden. Da all diese Qualen sie nicht töten konnten, wurden sie schließlich enthauptet. Das soll im Jahr 287 geschehen sein.

Ihnen zu Ehren wurde im 6. Jahrhundert in Soissons eine Basilika erbaut. Damals gelangten ihre Reliquien auch nach Metz und Osnabrück und ihre Verehrung verbreitete sich in ganz Europa. Gerade auch ihr Patronat der wichtigen lederverarbeitenden Berufe wie Schuster, Gerber und Sattler ließ ihr Andenken bis in die Neuzeit lebendig bleiben.

Neben Richard Wagner setzte auch William Shakespeare den Heiligen in einem seiner Stücke ein Denkmal. Er lässt in seinem Drama Heinrich IV. (IV. Akt, 3. Szene) den König am Tag vor der Schlacht von Azincourt, die am 25. Oktober 1415 stattfand, folgende Rede an seine Soldaten richten:

“Der heut’ge Tag heißt Crispianus’ Fest:

Der, so ihn überlebt und heim gelangt,

Wird auf den Sprung steh’n, nennt man diesen Tag,

Und sich beim Namen Crispianus rühren.

Wer heut am Leben bleibt und kommt zu Jahren,

Der gibt ein Fest am heil’gen Abend jährlich

Und sagt: “Auf morgen ist Sankt Crispian!”

Streift dann den Ärmel auf, zeigt seine Narben

Und sagt: “Am Crispinstag empfing ich die.”

Die Alten sind vergesslich; doch wenn alles

Vergessen ist, wird er sich noch erinnern

Mit manchem Zusatz, was er an dem Tag

Für Stücke tat: dann werden uns’re Namen,

Geläufig seinem Mund wie Alltagsworte:

Heinrich der König, Bedford, Exeter,

Warwick und Talbot, Salisbury und Gloster,

Bei ihren vollen Schalen frisch bedacht!

Der wack’re Mann lehrt seinem Sohn die Märe,

Und nie von heute bis zum Schluss der Welt

Wird Crispin-Crispian vorübergeh’n,

Dass man nicht uns dabei erwähnen sollte,

Uns wen’ge, uns beglücktes Häuflein Brüder:

Denn welcher heut’ sein Blut mit mir vergießt,

Der wird mein Bruder; sei er noch so niedrig,

Der heut’ge Tag wird adeln seinen Stand.

Und Edelleut’ in England, jetzt im Bett,

Verfluchen einst, dass sie nicht hier gewesen,

Und werden kleinlaut, wenn nur jemand spricht,

Der mit uns focht am Sankt Crispinustag.”

 

Ivan von Rila

Rila_2Im den letzten beide Wochen durfte ich einige der wundervollen Klöster Bulgariens besuchen, unter ihnen das Roshen- und das Rila-Kloster. Beide berufen sich in ihrer Gründung auf den hl. Ivan von Rila. Das Roshen-Kloster ganz im Süden Bulgariens soll auf einen früheren Aufenthaltsort des Heiligen beruhen, bevor sich dieser sich in das Rila-Gebirge zurückgezogen hat.

Ivan von Rila ist der bedeutendste Heilige Bulgariens. Seine Eltern stammen aus dem südlich von Sofia am westlichen Rand des Rila-Gebirges gelegenen Dorf Skrino. Wir wissen nicht, wann Ivan sich genau in die Einsamkeit des Rila-Gebirges zurückgezogen hat. An seinem ersten Aufenthaltsort wurde er von Jägern aufgespürt und vertrieben. Er hat sich daraufhin noch tiefer in die Berge zurückgezogen.

Als Ivan in die Wälder um Rila kam, war dort – wie er selbst in seinem Testament schreibt – “kein Mensch weit und breit, nur wilde Tiere und undurchdringliches Dickicht. Ich ließ mich dort nieder, allein unter den wilden Tieren, ohne Essen und Behausung, doch der Himmel war mein Zelt und die Erde war mein Bett und die Kräuter meine Nahrung. Und der Herr, für den ich aus Liebe alles aufgegeben habe und Hunger, Durst, Kälte und Hitze erduldete, er hat mich nicht vergessen, sondern mir wie ein liebender Vater alles gegeben, was ich benötigte.”

Die Höhle des hl. Ivan ist etwa zwei Stunden Fußweg vom berühmten Rilakloster entfernt. Sie ist auch heute noch ein einsamer Ort, weitab aller menschlichen Siedlungen im langgezogenen Tal des Rila-Flusses gelegen. Hier entspringen viele Quellen, die schon dem Heiligen den Durst gestillt haben. Als Nahrung dienten ihm nur wenige wilde Kräuter.

Die Höhle, vor der heute eine kleine Kirche steht, die leider meist verschlossen ist, erreicht man durch eine kleine Treppe durch einen Felsen hindurch. Am hinteren Ende der Höhle befindet sich ein kleines Loch. Es heißt, dass demjenigen, der es schafft, durch dieses enge Loch zu kriechen, die Sünden vergeben sind.

An diesem abgelegenen Ort lebte Ivan von Rila lange Zeit in absoluter Einsamkeit, ganz dem Gebet hingegeben. Doch ein Licht kann nicht lange verborgen bleiben und so entdeckten Hirten auf wunderbare Weise den Heiligen. Sein Ruf verbreitete sich schnell und man brachte viele Kranke zu ihm, die er heilte.

Sein Ruf drang bis zum Zaren Peter, der damals über das Reich der Bulgaren herrschte. Der Zar sandte seine besten Krieger aus, um dem Heiligen seine Grüße zu überbringen. Schließlich reiste der Zar selbst an den Rand des Rila-Gebirges, um dem Heiligen zu begegnen. Doch nur von ferne konnte er ihn sehen, denn der Heilige war nicht bereit, die nahezu unzugängliche Einöde zu verlassen, um dem Zaren entgegenzugehen. Er zündete nur ein Feuer an, das dem Zaren seine Gegenwart zeigte. Dennoch kehrte dieser gestärkt in die Hauptstadt zurück und ließ dem Heiligen Geschenke zukommen. Doch das Gold des Zaren ließ Ivan wieder an diesen zurückgeben. Er wusste von der Gefahr, die von materiellem Besitz und dem Streben nach Prunk und Reichtümern ausgeht.
Nach Jahren der Einsamkeit schlossen sich dem Heiligen Gefährten an und er gründete ein Kloster, aus dem das heutige Rila-Kloster, das bedeutendste Bulgariens, hervorgegangen ist. Hier in der Gemeinschaft der Brüder ist Ivan auch gestorben.

Von seinem Leichnam ging eine wunderwirkende Kraft aus. Daher ließ der Zar seine Gebeine nach Sofia überführen. Nach den Einfällen der Ungarn in Bulgarien wurden diese geraubt und nach 1183 Esztergom gebracht. 1187 kehrten sie nach Sofia zurück, doch ließ sie Zar Ivan Asen I. 1194 in seine neue Hauptstadt Veliko Tarnovo überführen. Seine Gebeine blieben bei der Eroberung Bulgariens durch die Türken unversehrt und mit Erlaubnis des Kalifen wurden sie 1469 wieder in das Rila-Kloster überführt.

Das Rila-Kloster ist heute eine der bedeutendsten Stätten Bulgariens. Besonders beeindruckend sind die Fresken vor und in der Kirche, die Szenen aus der Heiligen Schrift und dem Leben der Heiligen darstellen. Besonders wertvoll ist das Gnadenbild der Muttergottes, die Ikone der Gottesgebärerin Hodigitria, Maria der Wegweiserin, umgeben von Heiligen.

Feuer (3)

Du Feuer, das immer brennt und nie erlöscht,

du Liebe, die immer glüht und nie lau wird,

verbrenne mich, damit ich dich liebe.

Ich liebe dich, Jesus, von ganzem Herzen,

mit all meiner Seele, mit all meiner Kraft.

Ich möchte dich mehr lieben und dass alle dich lieben.

Ich möchte dich um meinetwillen

und um aller Geschöpfe willen lieben.

Antonius Maria Claret

Glaube (1) – Edith Stein

Edith Stein sagt:

„Ein überzeugter Atheist wird in einem religiösen Erlebnis der Existenz Gottes inne. Dem Glauben kann er sich nicht entziehen, aber er stellt sich nicht auf seinen Boden, er lässt ihn nicht in sich wirksam werden, er bleibt unbeirrbar bei seiner wissenschaftlichen Weltanschauung, die durch den Glauben über den Haufen geworfen würde.“

Sind nicht auch wir oft solche Menschen, die zwar immer wieder religiöse Erlebnisse haben, aber sich nicht ehrlich den Konsequenzen stellen, die diese fordern? Leben wir nicht lieber unser bequemes Leben weiter, als uns von Jesu Wort aufrütteln zu lassen? Bleiben wir nicht lieber bei dem, was wir sicher haben, als uns auf den verborgenen Grund des Glaubens zu stellen, der nur dem offenbar wird, der den entscheidenden Schritt in die sichere Ungewissheit hinein wagt im Vertrauen auf Gottes Wort?

„Wir können weder Gott noch uns selbst treu sein, wenn wir die Erfahrung, die wir mit Gott machen, nicht mit unserem ganzen Wesen erwidern. Gott ruft uns nicht, damit wir schlafen, sondern damit wir – vom Ewigen Wort als sprechende Wesen erschaffen – wach werden und Ant-Wort geben.“ (Waltraud Herbstrith)

Hl. Pantaleon

Pantaleon bedeutet der „Löwenstarke“, die griechische Form des Namens lautet Panteleimon, was der ganz Mitfühlende heißt. Die Verbindung von Erbarmen und Stärke macht uns erst fähig, anderen Menschen wirksam zu helfen. Wer mitfühlend ist, aber keine innere Stärke besitzt, der verliert sich leicht an die Menschen, denen er helfen will. Wer aber Stärke ohne Erbarmen besitzt, der neigt leicht dazu, andere für seine Zwecke zu missbrauchen. Pantaleon hat zu innerer Ruhe und Stärke gefunden und es dabei nie aufgegeben, sich der Menschen zu erbarmen.

Pantaleon wurde wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts in Nikomedien geboren. Er war der Sohn eines heidnischen Senators, seine Mutter aber war Christin. Schon als Kind erkannte man seine Heilkräfte und sein Vater ließ ihn die Heilkunst erlernen. Ein heiliger Mann namens Hermelins unterwies ihn im christlichen Glauben, doch erst als ein von einer Schlange gebissenes Kind, für das keine Hoffnung mehr bestand, durch die Anrufung des Namens Jesu Christi geheilt wurde, ließ Pantaleon sich taufen.

Seine Fähigkeiten kamen dem Kaiser zu Ohren und Pantaleon wurde der Leibarzt des Kaisers Maximian. Dieses hohe Amt hinderte ihn aber nicht daran, auch dem einfachen Volk zu helfen. Unentgeltlich nahm er sich der körperlichen und seelischen Nöte der Armen an und unterstützte viele mit seinem Vermögen. Die Ostkirche verehrt ihn daher als einen der “Hagioi anargyrioi”, der unentgeltlich Helfenden.

Sein christlicher Glaube blieb nicht verborgen. Die Heilung eines Blinden überzeugte schließlich auch seinen Vater, der sich lange dagegen gesträubt hatte, und er ließ sich taufen. Es heißt, dass Pantaleon auch die Frau des Kaisers Maximian zum Christentum bekehren wollte. Er wurde beim Kaiser, der das Christentum nicht duldete, angezeigt. Maximian wollte seinen geschätzten Arzt zum Abfall vom Christentum und zum Opfer für die heidnischen Götter überreden, doch Pantaleon blieb standhaft:

„Lieber sollen meine Hände verdorren, als dass ich sie zum Schwur der heidnischen Götter erhebe.“

Daraufhin musste er viele Qualen erdulden, er wurde ohne Nahrung in einen Kerker gesperrt und mit glühendem Blech gebrannt, doch nichts konnte ihm schaden. Als man ihn ertränken wollte, spülten ihn die Wellen an Land, wilde Tiere wurden zahm und taten ihm kein Leid. Schließlich band man ihn an einen Olivenbaum und schlug ihn mit Ruten, bis er voller Wunden war, aus denen Blut rann.

„Wo aber sein Blut hinging, da wurde alles grün und schön und der dürre Ölbaum begann zu blühen und trug süße Frucht. Und überall wo sein Blut hinkam, ward alles voller Rosen, Lilien und Veilchen.“

Schließlich band man ihm die Hände über dem Kopf zusammen. Einen großen Nagel schlug man durch die Hände bis in seinen Kopf. So stand er da, gemartert, gebunden und starb vor den Augen des Volkes, das zu diesem Schauspiel zusammengeströmt war. Viele bewunderten seine Standhaftigkeit und ließen sich taufen. Man sammelte sein Blut in kleinen Fläschchen. Pantaleon starb im Jahr 305. Sofort setzte die Verehrung des heiligen Arztes ein. Bis heute gehört er zu den vierzehn Nothelfern.

Abbas Pambo (um 303 – 374)

Altvater Pambo lebte als Einsiedler in der Nitrischen Wüste in Ägypten und war ein Zeitgenosse von Antonius dem Großen. Er ist bekannt für sein Schweigen. Als der Patriarch Theophilus von Alexandrien die Nitrische Wüste bereiste und dessen Begleiter Pambo um ein Wort für ihn baten, sagte er: „Wenn mein Schweigen ihm keine Hilfe ist, dann werden es auch meine Worte nicht sein.“ Im Alter strahlte sein Gesicht wie das Gesicht des Mose, so dass ihm keiner ins Angesicht blicken konnte. Vierzehn Apophthegmata sind von ihm erhalten, von denen ich vier hier vorstellen möchte:

Es war ein Altvater mit Namen Pambo, und von dem sagte man, dass er drei Jahre damit verbrachte, Gott zu bitten, dass er ihn nicht auf Erden verherrliche. Und Gott verherrlichte ihn so, dass niemand ihm ins Angesicht schauen konnte wegen des Glanzes, den sein Angesicht hatte.

Das hatte er vor vielen voraus, dass er, um ein Wort der Schrift oder einen geistlichen Gegenstand befragt, nicht auf der Stelle antwortete, sondern sagte, er verstehe die Stelle nicht, und wenn er weiter gefragt wurde, gab er überhaupt keine Antwort.

Athanasios, der Erzbischof von Alexandrien heiligen Angedenkens, lud den Altvater Pambo ein, aus der Wüste nach Alexandrien zu kommen. Er kam und sah dort eine Tänzerin und brach in Tränen aus. Die Anwesenden fragten ihn, warum er weine. „Zwei Dinge“, sagte er, „haben mich bewegt: das erste ist ihr Verderben, das zweite, dass ich nicht so großen Eifer entfalte, Gott zu gefallen, wie sie, schlechten Menschen zu gefallen.“

Als er im Sterben lag, sagte Pambo in der Todesstunde zu den heiligen Männern, die ihn umstanden: „Seitdem ich an diesen Ort in der Wüste gekommen bin und mir das Kellion erbaut habe, erinnere ich mich nicht, weder Brot gegessen zu haben, das ich nicht durch Handarbeit erworben hatte, noch empfinde ich Reue über ein Wort, das ich gesprochen habe, bis zu dieser Stunde. Und doch gehe ich zu Gott als einer, der nicht einmal angefangen hat, Gott zu dienen.

Aloisius von Gonzaga (2)

Aloisius wird oft sehr süßlich dargestellt. Viele heute können mir solchen Bildern nichts mehr anfangen. Auch seine Frömmigkeit, die in Fasten und Beten bestand und seine Scheu vor dem weiblichen Geschlecht, die dazu führte, dass er keine Frau anblickte und mit keiner Frau – nicht einmal seiner Mutter – alleine in einem Zimmer sein wollte, sind vielen heute fremd. Und doch bietet sein Leben eine Alternative zu unserer freizügigen Gesellschaft heute. Und die Umgebung des Aloisius damals war unserer heutigen Spaßgesellschaft so unähnlich nicht. Wenn er gewollt hätte, so hätte Aloisius sich auf alle mögliche Weise vergnügen können, allein, er wollte es nicht. Nicht Schüchternheit oder eine psychische Störung standen hinter dieser Einstellung des Aloisius, sondern die klare Einsicht, dass es etwas Schöneres gibt als alle Vergnügungen der Welt zusammen: die Gemeinschaft mit Jesus Christus. Die Krönung seines Lebenswerkes ist die selbstlose Hingabe an die Pestkranken. Hier zeigt sich seine Liebe zu den Menschen, die uns letztlich die Liebe Jesu Christi offenbart. Darum dürfen wir uns auch heute vertrauensvoll an den heiligen Aloisius wenden und sicher sein, dass er uns versteht, auch wenn wir vielleicht in vielem nicht so konsequent leben können wie er. Dieses Vertrauen kommt sehr schön in einem Gebet eines Jesuiten zum Ausdruck, dass ich hier aus dem Englischen übersetzt habe.

Aloisius, du hast mich zu dir gezogen,

sanfter Lehrer, liebvoller Führer.

Ich bin voller Dankbarkeit zu dir, ich liebe dich.

Allein dich zu sehen, vor deinem Bild zu sitzen,

zeigt mir alle Einfachheit, alles Vertrauen,

alle Unschuld der Kinder des Himmelreichs.

Aloisius, lass mich den Menschen dienen,

lass mich sie lieben, wie du sie geliebt hast.

Lehre mich, die dunklen und zerstörerischen Kräfte

zu verlassen und mich hinzuwenden zu dem Licht

der Gegenwart unseres Erlösers Jesus Christus.

Aloisius, lehre mich unablässig zu beten,

bete mit mir, sitze bei mir,

knie neben mir, nimm meine Hand.

Und wenn mein Leben hier zu Ende geht,

komm und führe mich heim.

Amen.