Der Advent fällt in die Zeit, in der die Tage immer dunkler werden, spürbar dunkler, kürzer, kälter … Da bekommt Licht eine ganz andere Bedeutung als in kurzen, lauen Sommernächten. Wir freuen uns, dorthin zu kommen, wo es schön warm und hell ist. Die Städte bringen durch die Weihnachtsbeleuchtung zusätzliches Licht in die Straßen. Was wären die langen Dezembernächte ohne Licht. Doch das äußere Licht reicht nicht aus, um es im Menschen hell zu machen.
Der Advent ist eine Zeit des Wartens. Wir bereiten uns darauf vor, die Ankunft Christi in dieser Welt zu feiern. In Christus kam das Licht, das jeden Menschen erleuchtet, in die Welt. So schreibt es Johannes im Prolog seines Evangeliums. Christus ist das Licht für alle Menschen. Ist das mehr als nur ein frommer Satz?
Wenn wir heute in unseren Städten an dunklen Abenden durch die Straßen gehen und zu dem einen oder der anderen, denen wir dort begegnen, sagen würden: Christus ist unser Licht! Würde man da mehr als ein müdes Lächeln bekommen? Der Strom kommt vom Kraftwerk und die leuchtenden Schaufenster der Geschäfte sind oft anziehender als unsere Kirchen.
Im heutigen Evangelium (Mk 13,33-37) sagt uns Jesus, dass jedem von uns auf Erden eine besondere Aufgabe zukommt. Vor allem sollen wir wachsam sein. Wachsam, wenn Menschen unsere Hilfe brauchen. Wachsam, wenn Menschen nach Licht und Wärme suchen. Wachsam, wenn Menschen nach Gott suchen. Wachsam, wenn es gilt, Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen.
Guter Gott, hilf uns, wachsam zu sein, lass Deine Güte durch unser Leben den Menschen leuchten, dass sie sagen: Ja, dieser Jesus, von dem ihr redet, der bringt wirklich Licht in diese Welt. Lass die Welt erfahren, wie es beim Propheten Jesaja (64,3) heißt: Seit Menschengedenken hat man noch nie vernommen, kein Ohr hat gehört, kein Auge gesehen, dass es einen Gott gibt außer dir, der denen Gutes tut, die auf ihn hoffen.