Zu Beginn des 4. Jahrhunderts war der christliche Glaube im Römischen Reich schon weit verbreitet, auch viele vornehme Römer und Soldaten gehörten zu den Gläubigen. Doch auch kurz nach der offiziellen Anerkennung des Christentums unter Kaiser Konstantin im Jahr 313 kam es zu weiteren Verfolgungen. Es herrschte Streit zwischen Konstantin und dessen einstigem Mitregenten und späteren Erzfeind Licinius. Erst im Jahr 324 konnte Konstantin ihn endgültig besiegen und die Alleinherrschaft antreten. Bis dahin bekamen die Christen in den von Licinius beherrschten Teilen des römischen Reiches den Zorn des Regenten zu spüren.
Wenn man die militärischen Auseinandersetzungen der beiden Herrscher bedenkt, ist es nicht verwunderlich, dass der Zorn des Licinius gerade römische Soldaten traf. Vierzig christliche Soldaten der „Legio fulminata” („Legion Donner”) wurden bei Sebaste in Unterarmenien, dem heutigen Sivas in der Türkei, zum Tod durch Erfrieren auf einem See verurteilt. Sie hatten sich nach einem christenfeindlichen Befehl des Licinius offen zu ihrem Glauben bekannt. Die Androhung der unehrenhaften Entlassung aus der Armee und schließlich das Todesurteil konnten sie nicht von ihrem Entschluss abbringen, Christus treu zu dienen.
Nimm nicht nur unseren militärischen Rang hinweg, sondern auch unsere Leiber. Niemanden lieben wir mehr und nichts ist ehrenwerter für uns, als unser Herr Jesus Christus.
Haben wir so viel Ungemach ausgestanden im Dienst des Kaisers und für das Heil des Vaterlandes, warum sollen wir nicht dasselbe tun im Dienst des höchsten Kaisers des Himmels und der Erde zu unserem eigenen Heil?
Während die vierzig nackt auf dem Eis standen und froren, entzündeten andere Soldaten am Ufer Lagerfeuer und heizten warme Bäder, um sie zu verführen und zum Abfall vom Glauben zu bewegen. Doch sie blieben standhaft:
Grimmig ist der Winter, doch süß ist das Paradies.
Schon sah man vom Himmel her vierzig Kronen auf die Leidenden herab schweben, ein römischer Hauptmann soll diese auch gesehen haben. Doch nur 39 ließen sich auf die Männer auf dem See nieder. Die frierenden Männer lobten Gott und baten ihn um seinen Beistand:
Vierzig an der Zahl sind wir auf den See gegangen, Herr! Gib, dass wir vierzig auch gekrönt, und keiner aus uns seiner Krone beraubt werde. Diese Zahl ist eine Ehrenzahl, welche du durch dein vierzigtägiges Fasten geheiligt hast.
Einer jedoch hielt es nicht mehr aus, er verließ das Eis und sprang in ein warmes Bad, das bereit stand. Sein Körper verkraftete aber den schnellen Temperaturwechsel nicht und er starb. Die 39 Bekenner waren sehr betrübt, dass einer aus ihrer Mitte der Versuchung erlegen war. Jedoch sollte die heilige Zahl vierzig durch einen Neubekehrten wieder ergänzt werden. Einer der Wächter, der bereits zuvor die Kronen vom Himmel her herabkommen sah, war so begeistert vom Heldenmut der Christen, dass er sich zu ihnen auf das Eis gesellte und allen zurief:
Auch ich bin ein Christ und will mit den Christen leben und sterben.
Während der grimmig kalten Nacht starben die meisten der vierzig auf dem Eis. Die am Morgen noch am Leben waren, wurden im See ertränkt. Die toten Leiber warf man in den See. Nach drei Tagen ließ der Bischof den See nach den Gebeinen der Märtyrer absuchen. Ihre Reliquien wurden geborgen und an einen heiligen Ort bestattet.
Die Namen der 40 Märtyrer sind: Cyrion (Quirion), Candidus, diese beiden waren die vornehmsten unter ihnen, sodann Domnus, Meliton, Domitianus, Eunoicus, Sisinius, Heraclius, Alexander, Johannes, Claudius, Athanasius, Valens, Helianus, Ecditius, Acacius, Vibianus, Helias, Theodulus, Cyrillus, Flavius, Severianus, Valerius, Chudion, Sacerdon, Priscus, Eutychius, Eutyches, Smaragdus, Philoctimon, Aetius, Nicolaus (Micallius), Lysimachus, Theophilus, Xantheas, Angias, Leontius, Hesychius, Caius und Gorgonius.
Durch die Leiden der Heiligen, die sie für Dich ertrugen, bitten wir Dich Herr, Menschenfreundlicher Du, all unsere Leiden zu heilen.