Maximilian vom Pongau

Maximilian entstammt einer wohlhabenden Familie aus der reichen Römerstadt Celeia, dem heutigen Celje in Slowenien. Die Eltern sollen ihn der Legende nach einem Priester zur Erziehung übergeben haben und der Junge soll sich schon früh durch seine Barmherzigkeit den Armen gegenüber ausgezeichnet haben. Nach dem frühen Tod seiner Eltern schließlich verschenkte er das gesamte Vermögen an die Armen.

Maximilian begab sich auf Pilgerschaft nach Rom, wo er um das Jahr 257 Papst Sixtus II. begegnet ist. Im Auftrag des Papstes begab er sich zurück nach Pannonien, um dort das Evangelium zu verkünden. Er zog als Missionar durch das Gebiet des heutigen Österreich und Sloweniens und kam über Salzburg hinaus bis nach Freising im heutigen Bayern, wo er auf dem heutigen Domberg eine heidnische Kultstätte in eine Marienkapelle umgewandelt haben soll.

Hauptort seines Wirkens wurde Lauriacum, das heutige Lorch, das damals die Hautstadt der römischen Provinz Noricum war. Über zwanzig Jahre hinweg war er Bischof dieser Stadt. Als er von Christenverfolgungen in seiner Heimatstadt Celeia hörte, begab er sich dorthin, um beim Statthalter Eulasius für die Christen einzutreten.

Eulasius hielt Maximilian vor, dass die Christen die Menschen von der Verehrung der Götter abbringen. Bei einem Disput über den wahren Glauben war Eulasius dem Maximilian nicht gewachsen. Er befahl daraufhin, Maximilian in den Tempel des Mars zu führen, damit er dort ein Opfer darbringe. Doch der Heilige sprach seinen Abscheu vor diesen Opfern aus. Den Götzendienern stellte er vor Augen, welch große Torheit es ist, Zuflucht zu nehmen zu den Götzen, die doch weit schwächer und unvermögender als die Menschen sind.

Daraufhin befahl der Statthalter, Maximilian zu enthaupten. Der heilige Bischof freute sich eines Todes, der ihm die Tür zum ewigen Leben öffnete und vollendete seine segenvolle Laufbahn mit dem glorreichen Martyrium am 12. Oktober um das Jahr 284.

Seine Gebeine wurden um das Jahr 711 im Pongau südlich von Salzburg entdeckt. Der heilige Rupert, selbst eifriger Missionar und Patron des Erzbistums Salzburg, ließ im heutigen Bischofshofen über dem Grab des Heiligen eine Maximilianskirche errichten. Über Altötting kamen die Reliquien im 10. Jahrhundert nach Passau, wo Maximilian zum zweiten Bistumspatron erhoben wurde. Seit dem 17. Jahrhundert gelten die Reliquien nach einem Brand als verschollen.

Der Name Maximilian gehört(e) vor allem in Bayern und Österreich zu den beliebtesten Vornamen, nicht zuletzt weil bekannte Herrscher aus dem Hause Habsburg und Wittelsbach diesen Namen trugen. Vielleicht denken wir, wenn wir wieder einmal einem Max oder Maximilian begegnen, an den zwar relativ unbekannten aber doch nicht unbedeutenden Heiligen, der vor so langer Zeit in Teilen unseres Landes gewirkt hat.

Über die Engel

Wer im Mittelalter sich schnell über etwas informieren wollte, dem stand noch kein Wikipedia zur Verfügung. Sofern er aber in einem Kloster lebte und somit eine Bibliothek zur Verfügung hatte, griff er wahrscheinlich zuerst nach der Enzyklopädie des hl. Isidor von Sevilla, in der das gesamte Wissen der damaligen Zeit zusammengefasst ist. Dort heißt es über die Engel:

„Sie werden griechisch angeli, hebräisch malachot genannt, lateinisch aber nuntii (Boten) übersetzt, weil sie Gottes Willen dem Volk mitteilen (nuntiare). Die Bezeichnung der Engel ist daher eine Bezeichnung ihrer Aufgabe, nicht ihres Wesens. Sie sind nämlich immer Geist, wenn sie aber ausgeschickt werden, nennt man sie Engel.

Ihnen setzte die Freizügigkeit der Maler Flügel hinzu, um damit ihren schnellen Lauf überallhin zu bezeichnen.“ – Auf den Ikonen des Ostens finden wir die Engel auch meist mit dem charakteristischen Botenstab ausgestattet.

Ausgehend von der Heiligen Schrift kennt die Tradition neun Ordnungen der Engel, die in drei Gruppen gegliedert sind. Zur obersten Gruppe gehören die Seraphim, Cherubim und Thronengel. Dann folgen die Mächte, Gewalten und Herrschaften. Die letzte Gruppe bilden Fürsten, Erzengel und Engel. Wir wollen uns hier auf die Bedeutung der Engel und Erzengel beschränken. Hören wir dazu weiter Isidor:

„Engel (angeli – Boten) werden sie genannt, weil sie vom Himmel zu den Menschen geschickt werden, um ihnen eine Botschaft zu bringen. Erzengel bedeutet „höchste Boten“. Die nämlich Kleines und Kleinstes vermelden, sind Engel. Die Erzengel aber stehen dem Rang nach über den Engeln. … Einige der Erzengel werden mit Eigennamen benannt, so dass beispielsweise durch diese Namen angezeigt wird, was sie in ihrem Werk leisten.

Gabriel bedeutet „Stärke Gottes“. Wo nämlich die göttliche Kraft und Stärke offenbar wird, wird Gabriel gesandt. Daher kam zu der Zeit, als der Herr geboren werden und über die Welt triumphieren sollte, Gabriel zu Maria, um den anzukündigen, der zur Bekämpfung überirdischer Mächte als niedriger Mensch geboren werden wollte.

Michael bedeutet „Wer ist wie Gott?“ Wenn nämlich in der Welt etwas von wunderbarer Kraft geschieht, so wird dieser Erzengel gesandt. Von diesem Werk stammt sein Name, weil niemand so stark ist, das zu tun, was Gott zu tun vermag.

Raphael bedeutet „Gott heilt“. Wann immer nämlich das Werk der Fürsorge und des Heilens notwendig ist, wird dieser Engel von Gott gesandt.“