Antonius ist der große Mönchsvater aus der ägyptischen Wüste. Von ihm sind in den Sprüchen der Väter (Apophthegmata Patrum) viele Aussprüche und Begebenheiten aus seinem Leben überliefert. Dass auch große Heilige an sich selbst zweifeln können, zeigt die folgende Begebenheit:
Als der Altvater Antonius einmal in verdrießlicher Stimmung und mit düsteren Gedanken in der Wüste saß, sprach er zu Gott: Herr, ich will gerettet werden, aber meine Gedanken lassen es nicht zu. Was soll ich in dieser meiner Bedrängnis tun? Wie kann ich das Heil erlangen?
Bald darauf erhob er sich, ging ins Freie und sah einen, der ihm glich. Er saß da und arbeitete, stand dann von der Arbeit auf und betete, setzte sich wieder und flocht an einem Seil, erhob sich dann abermals zum Beten; und siehe, es war ein Engel des Herrn, der gesandt war, Antonius Belehrung und Sicherheit zu geben.
Und er hörte den Engel sprechen: Mach es so und du wirst das Heil erlangen. Als er das hörte, wurde er von großer Freude und mit Mut erfüllt und durch solches Tun fand er Rettung.