Papst Johannes Paul II. hat Therese von Lisieux zur Kirchenlehrerin erhoben. Was Therese geschrieben hat, sind einfache Worte, in denen sie über ihren Glauben und ihr Leben erzählt. Es ist kein theologisches System sondern der kleine Weg der Liebe, den uns Therese lehrt. Doch die Kirche lässt diesen einfachen Worten die gleiche Bedeutung zukommen, wie den Lehren der großen Theologen.
Therese schreibt viel über das Gebet. Vor allem zeigt sie hier immer wieder ihre Schwachheit. Sie kann keine schweren Gebetsübungen verrichten. Darauf kommt es für Jesus auch nicht an. Was sie Jesus schenkt ist ihre Seele, damit er selbst dort einzieht und in ihr wirkt, was ihm gefällt. Doch kann sie selbst nicht durch ihre eigene Frömmigkeit Jesus dort eine würdige Wohnung bereiten. Daher bittet sie die Muttergottes, die Engel und die Heiligen, in ihrer Seele den Platz für Jesus herzurichten. Therese stellt ihre Seele zur Verfügung, alles andere kann sie nicht leisten, sondern sich nur schenken lassen.
Therese schreibt, wie sie sich auf die Hl. Kommunion vorbereitet:
Ich stelle mir meine Seele als einen freien Platz vor und bitte die Seligste Jungfrau, allen Schutt fortzuräumen, der verhindern könnte, dass er wirklich frei sei; dann flehe ich sie an, ein großes, des Himmels würdiges Zelt aufzurichten, es mit ihrem eigenen Schmuck zu zieren, und dann lade ich alle Heiligen und Engel ein, zu kommen und ein wunderbares Konzert zu geben. Wenn dann Jesus in mein Herz hinabsteigt, so ist er, glaube ich, zufrieden, so wohl empfangen zu werden, und ich bin es dann auch.