Röm 12,2 – Hingabe an Gottes Willen

Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern wandelt euch und erneuert euer Denken, damit ihr prüfen und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist: was ihm gefällt, was gut und vollkommen ist. (Röm 12,2)

Paulus fordert die Gläubigen dazu auf, anders zu denken, nicht im Sinn dieser Welt, sondern im Sinne Gottes. Das Denken dieser Welt beschäftigt sich damit, wie es möglich ist, den Reichtum zu vermehren, mehr Profit zu machen, eine bessere Stellung als andere zu erlangen, sich selbst groß zu machen. Christliches Denken aber muss demütig sein und sich darin vertiefen, wie es möglich ist, den Willen Gottes auf Erden immer mehr Wirklichkeit werden zu lassen.

Christliches Denken muss in die Tiefe gehen, muss hinter die äußeren Dinge blicken. Es darf sich nicht treiben lassen von diesem und jedem, von den blinkenden Anzeigen der Werbung oder dem äußeren Glanz. Christliches Denken muss still werden und versuchen, zum Zentrum zu gelangen, zu Gott, der unserem Denken zwar verborgen ist, der sich uns aber offenbart hat, vor allem in der Heiligen Schrift. Somit heißt christliches Denken vor allem auch, die Heilige Schrift zu meditieren, aus ihren Worten zu leben, und sich vom Heiligen Geist inspirieren zu lassen.

Wenn wir Gott zuerst denken und nicht uns selbst, verlieren wir nichts, denn was Gott will ist auch das, was für uns am besten ist. Nur wer sich dieser Tatsache bewusst geworden ist, kann auch sich wirklich ganz Gott hingeben.

Seien wir überzeugt, dass alles zu unserem Besten geschieht. Gott führt uns den Weg, der ihm gefällt, ihm gehören wir, nicht mehr uns selbst. Er erweist uns Gnade, indem er unseren Willen lenkt, in seinem Garten zu graben und in seiner Gegenwart zu bleiben.

Liebe besteht nicht im Streben nach größerem Glück, sondern in der größeren Entschlossenheit, Gott in allem erfreuen zu wollen, und sich mit ganzer Kraft darum zu bemühen, dass wir ihn nicht betrüben. (Teresa von Avila)