Pilgern ist schon immer bei Menschen beliebt. Im Mittelalter wie heute nehmen viele Menschen beispielsweise die Strapazen des weiten Weges nach Santiago de Compostela auf sich. Pilgern kann das Leben verändern, zu größerer Tiefe führen, aber nur dann, wenn man auch bereit ist, sich wirklich darauf einzulassen. Nicht allein das Laufen an sich macht schon zu einem besseren Menschen.
Dabei nimmt man auf jeden Weg sich selbst mit. Daher ist es das Entscheidende, dass man an sich selbst arbeitet, seine Fehler erkennt und dann auch alles daran setzt, sich zu verändern. Dazu kann auch eine Pilgerreise hilfreich sein. Albert der Große mahnt aber diejenigen zur Vorsicht, die meinen, allein durch körperliche Anstrengung schon zu einem besseren Menschen zu werden. In seiner dritten und vierten Weisung schreibt er:
Das dritte ist, dass du dich vor Gott demütigst unter alle Geschöpfe. Das ist Gott wohlgefälliger, als wenn du von einem Ende der Welt bis ans andere gingst und deine Fußstapfen von Blut gerötet wären.
Das vierte ist, dass du Gott mit seiner Gnade stets Reue bietest in deiner Seele. Das ist Gott wohlgefälliger, als wenn du von einem Ende der Welt bis ans andere liefst.