Christus auf Welle (Kol 3)

Das Wort Christi wohne mit seinem ganzen Reichtum bei euch. In aller Weisheit belehrt und ermahnt einander! Singt Gott Psalmen, Hymnen und geistliche Lieder in Dankbarkeit in euren Herzen! Alles, was ihr in Wort oder Werk tut, geschehe im Namen Jesu, des Herrn. Dankt Gott, dem Vater, durch ihn! (Kol 3,16-17)

Der Kolosserbrief im Ganzen ist eine Erinnerung der Christen daran, was es heißt, sich ganz auf Christus hin auszurichten und das im täglichen Leben umzusetzen, was mit der Taufe begonnen hat. Mir kam hier das Bild von einem Radio in den Sinn. Wenn ich einen bestimmten Sender suche, muss ich das Radio auf eine ganz bestimmte Frequenz einstellen. Heute geht das meist sehr einfach, weil das Radio per Knopfdruck selbst die Sender sucht. Aber bei manchen Modellen muss man auch heute noch wie früher an einem Knopf drehen und so die einzelnen Frequenzen nach dem gewünschten Sender absuchen. Dabei muss ich ganz genau sein, denn wenn ich nur ein klein wenig zu viel nach links oder rechts drehe ist der Empfang nicht mehr ganz klar und von Rauschen gestört.

Ähnlich will auch der Kolosserbrief, dass die Menschen den Empfang genau auf Jesus Christus einstellen, auf die Botschaft, das Wort, das ihnen verkündet wurde. Nur wenn sie den Sender richtig einstellen, können die Menschen den ganzen Reichtum und die ganze Fülle dieses Wortes empfangen. Haben sie nicht die richtige Frequenz, tritt Rauschen auf, vermischen sich Aberglaube und Irrlehre mit dem Glauben und die christliche Botschaft wird verzerrt. Mit dem Rauschen treten dann neben Jesus Christus andere Dinge. Wird der Empfang zu weit nach rechts gedreht, gewinnt ein immer stärkerer Formalismus an Bedeutung, dann sind Äußerlichkeiten, Riten und Regeln plötzlich wichtiger als der reine Glaube des Herzens. Dreht man zu weit nach links, dann wirft man leicht manche Regeln und Riten, die im Glauben weiterhelfen, über Bord und steuert auf einen allzu freizügigen Umgang mit überlieferten Geboten zu.

Die Mitte ist immer schwer zu finden, aber genau in der Mitte findet man Jesus Christus so wie er ist, findet man die wahre Weisheit, die er uns lehren will. Wir sollen einerseits auf dem Boden der Tradition stehen, andererseits aber auch den Mut haben, unseren ganz persönlichen Weg mit Jesus Christus zu gehen, im festen Vertrauen darauf, dass er uns führt und wir uns nicht an irgendwelche überholten Rituale halten müssen. Jesus schenkt uns die Freiheit des Herzens, die aber zugleich auch die Aufgabe in sich enthält, verantwortungsvoll mit dieser Freiheit umzugehen.

Ein schwieriger Weg, aber wer ihn findet, wir die Kraft des Glaubens spüren, wird befreit und von Gott getragen seinen Weg gehen und Gott aus ganzem Herzen Lob und Dank sagen. Gott will nicht, dass unser Loblied müde und gezwungen über unsere Lippen kommt. Er will, dass wir aus ganzem Herzen singen, weil wir befreit sind und unendlich beschenkt.

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