Gottes Zorn – Gottes Liebe

Dann machten sich die sieben Engel bereit, die sieben Posaunen zu blasen. (Offb 8,6)

In der Offenbarung des Johannes finden sich drei Siebenerreihen, in denen Gottes Strafen an der Welt vollzogen werden. Da sind zunächst die sieben Siegel, mit denen das Buch der Weltgeschichte versiegelt ist, und die durch das Lamm geöffnet werden. Sie offenbaren den gewalttätigen Verlauf der Geschichte. Herrscher erheben sich und werden gestürzt, Reiche entstehen und werden selbst wieder erobert, Mensch und Umwelt werden auf Kosten des Profits ausgebeutet und so kommen Katastrophen über die Welt.

Die Engel mit den sieben Posaunen kündigen weitere Strafen Gottes an und am Ende werden noch die sieben Schalen des Zorns über die Erde ausgegossen. Warum aber straft Gott die Welt? Die Geschichte der Welt eine Geschichte der Entfremdung des Menschen von Gott. Nur wenige bleiben Gott treu und diese Getreuen Gottes sind oft den Anfeindungen ihrer Mitmenschen ausgesetzt. Nur wenige dienen Gott in Heiligkeit, ohne ihre eigenen Interessen zu verfolgen. Nur wenige suchen Gott, immer wieder wird Gottes Liebe verletzt.

Die Apokalypse zeigt, dass Gott diesem Tun der Menschen auf Dauer nicht tatenlos zusieht. Vielleicht bleibt Gottes Handeln oft auch verborgen, Johannes aber sieht, wie Gott eingreift. Gott kann nicht zulassen, dass seine Liebe verletzt wird.

Zorn Gottes heißt im Alten und endgültig im Neuen Testament jene vollkommene Bestimmtheit der Liebe Gottes, mit nichts, was ihrem lautersten Feuer widerspricht, paktieren zu können und zu wollen. Das Böse, das sich in die Herzen der Menschen eingefressen hat, muss um jeden Preis weg und aus der Welt so hinausgeworfen werden, dass es nichts mehr zu verzehren hat. (Hans Urs von Balthasar)

Gottes Strafe kann so als Zeichen seiner Liebe verständlich werden. Liebe muss gegen das kämpfen, was der Liebe widerspricht. Das Böse gutheißen ist keine Liebe, Liebe kann das nicht gutheißen, was die Liebe zerstört. Aber dennoch ist es für uns Menschen schwer, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Daher ist der Zorn der Liebe allein Gott vorbehalten. Wir müssen uns an Jesu Wort halten, dass wir nicht richten und verurteilen dürfen. Wir sollen lieben, in der Liebe wachsen, uns stets selbst prüfen, ob wir in der Liebe sind. Gott wird die Menschen die lieben beschützen, auch wenn sie in der Welt dem Treiben des Bösen ausgeliefert sind.

Herr,

hilf mir in der Liebe zu bleiben

und deiner Macht zu vertrauen

die die Liebe verteidigt.

Ich will lieben mit reinem Herzen

ohne Hass und Gewalt.

Du beschützt die Liebe,

jenes kostbare Pflänzchen

das stets in Gefahr ist

von den Stiefeln der Gewalttätigen

zertreten zu werden.

Aber Liebe kann wachsen

wenn ich sie nicht mit Gewalt verteidige

sondern sie in Reinheit bewahre

und meine Liebe ganz dir schenke.

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