Charles de Foucauld

1858 in Straßburg geboren wächst Charles de Foucauld nach dem frühen Tod seiner Eltern bei seinem Großvater auf. Er ist ein begabter junger Mann, hochintelligent. Doch als Jugendlicher kann er mit dem Christentum nicht viel anfangen. Er sucht seine Erfüllung beim Militär. Nach dem Tod des Großvaters fällt ihm das gesamte Erbe der Familie zu. Charles wird zu einem Lebemann.

Charles ist ein Mensch der Extreme. Das Gewöhnliche kann ihm keine Erfüllung geben. Trotz seine Karriere beim Militär und seiner uneingeschränkten finanziellen Möglichkeiten bleibt er unzufrieden. Er reicht seinen Abschied beim Militär ein und bereist Algerien und Tunesien, die Länder, die ihn schon während seines Militärdienstes fasziniert haben und gelangt schließlich 1883 als einer der ersten Europäer in das bis dahin unzugängliche Marokko.

Im Alter von 28 Jahren kehrt er nach Frankreich zurück und lässt sich in Paris nieder. Diese Zeit ist gekennzeichnet von einer neu erwachten Suche nach Gott. Die Begegnung mit Abbe Huvelin verändert sein Leben. Charles erfährt eine tiefe Bekehrung. Von nun an sehnt er sich nach einem Leben als Ordensmann, will eine eigene Gemeinschaft gründen, schreibt eine Ordensregel, die aber in ihrer Strenge nicht praktikabel erscheint.

Er bricht zu einer Pilgerreise ins Heilige Land auf. Das Weihnachtsfest 1888 feiert er in Betlehem. In Nazaret bleibt er für längere Zeit. Er erkennt seine Berufung darin, das einfache Leben nachzuahmen, das Jesus von seiner Geburt bis zu seinem ersten öffentlichen Auftreten in Nazaret geführt hat, unscheinbar, im Gehorsam seinen Eltern gegenüber.

So arm und so klein sein, wie Jesus es in Nazaret war. … Wenn ich nicht klar sehe, mich fragen, was Jesus in Nazaret getan hätte und mich danach richten.

Jesus hat den allerletzten Platz gewählt, den keiner ihm jemals streitig machen kann.

Dieser letzte Platz ist für Charles de Foucauld das Ziel seiner Nachfolge. Nicht der Jesus, der mit seinem öffentlichen Auftreten die Menschen begeistert hat, ist sein Ideal, sondern das einfache Leben Jesu in Nazaret. Er möchte eine Gemeinschaft gründen, die genau dieses Leben führt. Ein Leben in Gehorsam, Stille und Gebet, ohne Predigttätigkeit, zurückgezogen, und ernährt von der Arbeit der eigenen Hände.

Zunächst scheint Charles dieses Leben in einem Trappistenkloster gefunden zu haben, doch bevor er die ewigen Gelübde ablegt, verlässt er das Kloster, kehrt wieder nach Nazaret zurück. Er schreibt eine Regel für die “Kleinen Brüder”. Das Zentrum seines Lebens und das seiner Gemeinschaft soll die Eucharistie sein. Charles spürt den Ruf, Priester zu werden, im Jahr 1901 wird er in Paris zum Priester geweiht.

Bald darauf reist Charles nach Afrika, in Beni Abbes in der Sahara gründet er sein erstes bescheidenes Kloster, doch er bleibt allein. Er merkt, dass dies noch nicht sein Platz ist. Im Jahr 1903 hört er von den Tuareg, einem Stamm weiter im Inneren Afrikas. 1904 errichtet er ein Kloster in Tamanrasset, um inmitten dieses Volkes zu leben. Die Menschen, allesamt Muslime, respektieren ihn. Er lebt dort bis zu seinem gewaltsamen Tod am 1.12.1916.

Heiliger Martin

Der heilige Martin ist bekannt für seine Hilfsbereitschaft, als er mit einem armen Bettler seinen Mantel teilte. Doch dies war kein einmaliges Ereignis. Sein ganzes Leben war geprägt von der Liebe zu den Menschen. Die Kraft dieser Liebe kam aus seiner ständigen Verbindung mit Gott.

Erfahren Sie hier mehr über den Hl. Martin:

http://www.praedica.de/Heilige-Feste/1111_Martin.htm

Allerheiligen

Jetzt sind wir Kinder Gottes. Aber was wir sein werden, ist noch nicht offenbar geworden. Wir wissen, dass wir ihm ähnlich sein werden, wenn er offenbar wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist. (1Joh 3,2)

Das Ziel der Heiligkeit ist nichts Geringeres als die Schau Gottes. Wir glauben, dass Gott die Fülle von allem Guten ist. Er ist die Liebe, die Weisheit, in ihm ist das Leben. Wer ihn schaut, sieht die Liebe, wer ihm nahe kommt, hat das Leben und alle Erkenntnis.

Durch die Liebe sind wir schon hier auf Erden mit Gott verbunden. Jeder Mensch ist von Gott gut geschaffen, ist Gottes geliebtes Kind und gleicht einem vollkommenen Kristall, der unheimlich wertvoll ist. Doch in der Dunkelheit kann selbst der vollkommenste Kristall seine Schönheit nicht entfalten. Er braucht das Licht, das ihn zum Leuchten bringt. Dieses Licht hat der Mensch nicht aus sich selbst, sondern es kommt von Gott. Wenn der Mensch sich von Gottes Licht, von seiner Gnade, seiner Liebe und Güte bestrahlen lässt, dann wird er in Licht verwandelt, das Licht Gottes strahlt durch ihn in die Welt. Das ist das Geheimnis der Heiligkeit, zu der jeder Mensch berufen ist.

Dieses Leuchten wird seine Vollendung finden im neuen Leben aller Heiligen bei Gott. Wir werden dann sehen, dass wir mit all unserem Streben nach Heiligkeit noch unendlich weit entfernt waren von Gottes Heiligkeit. Doch seine Gnade wird diesen Spalt überbrücken. Und da selbst der größte Heilige auf Erden noch so unendlich weit von Gott entfernt ist, wird es im Himmel keinen Unterschied mehr geben zwischen den großen und den kleinen Heiligen. Alle wird Gott zu sich führen und ihnen seine Nähe schenken und alle werden ihn sehen wie er ist. Im Angesicht Gottes wird es kein mehr und weniger, kein größer und kleiner geben. Gott bringt alle zum Staunen und das eine Ewigkeit lang. Er wird all unsere Sehnsucht in alle Ewigkeit erfüllen, wir werden in unfassbarem Glück leben und wir werden ein nie endender Lobpreis Gottes sein.

Wir werden ihn sehen, wie er ist.

Das Ziel der Heiligen: Gott schauen, wie er ist. Welche Gedanken kommen Ihnen bei diesen Worten?

Antonius Maria Claret

Mein Gott und Vater!
Lass mich dich erkennen und bewirken, dass du erkannt wirst.
Lass mich dich lieben und bewirken, dass du geliebt wirst.
Lass mich dir dienen und bewirken, dass dir gedient wird.
Lass mich dich loben und bewirken, dass du von allen Geschöpfen gelobt wirst.
Gewähre mir, Vater, dass alle Sünder sich bekehren, alle Gerechten in der Gnade verharren und wir alle die ewige Herrlichkeit erlangen.
Amen.

Paul vom Kreuz

Ich möchte der ganzen Welt sagen, dass man doch erkenne, welch große Gnade Gott in seinem Erbarmen erweist, wenn er Leiden schickt, vor allem, wenn das Leiden ohne Trost ist. Denn dadurch wird die Seele wie Gold im Feuer gereinigt. sie wird schön und leicht, um so den Höhenflug zu ihrem höchsten Gut anzutreten, das heißt, zur seligen Umformung zu gelangen, ohne es jedoch wahrzunehmen. Sie trägt das Kreuz mit Jesus und weiß es nicht. (Paul vom Kreuz)

Heiliger Franziskus

Allmächtiger, ewiger, gerechter

und barmherziger Gott!

Verleihe uns Elenden,

um deiner selbst willen das zu tun,

von dem wir wissen, dass du es willst,

und immer zu wollen, was dir gefällt,

damit wir, innerlich geläutert, innerlich erleuchtet

und vom Feuer des Heiligen Geistes entflammt,

den Fußspuren deines geliebten Sohnes,

unseres Herrn Jesus Christus, folgen können

und allein durch deine Gnade

zu dir, Allerhöchster, zu gelangen vermögen,

der du in vollkommener Dreifaltigkeit

und in einfacher Einheit lebst und herrschst

und verherrlicht wirst als allmächtiger Gott

von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Peter Claver (1580-1654)

Petrus Claver wurde 1580 in Spanien geboren. Während seines Theologiestudiums trat er 1602 in den Jesuitenorden ein. Ab 1605 studiere er an der Missionsschule in Palma de Mallorca und erlangte dort über die Berichte von Mitbrüdern Einblick in die Nöte der Schwarzen, die man als Sklaven nach Amerika verschiffte. Neben deren körperlichen Leiden beschäftigte ihn vor allem auch der Gedanke, dass sich niemand um das Seelenheil dieser Menschen kümmerte.

Im Jahr 1610 sandte ihn der Orden schließlich nach Cartagena, einem für den Handel mit Spanien wichtigen Hafen in Kolumbien. Dort wurde er 1616 zum Priester geweiht und diese Stadt bildete von nun an das Zentrum seines Wirkens. Cartagena war damals ein wichtiges Handelszentrum Spaniens in Amerika und als solches eine Drehscheibe für die Ausfuhr von Gold und Edelmetallen nach Spanien und die Einfuhr von Sklaven aus Afrika.

Petrus kümmerte sich in selbstloser Nächstenliebe um die Sklaven, die hier eintrafen und weiterverkauft wurden. Immer, wenn ein Sklavenschiff ankam, war er vor Ort. Für uns ist es wahrscheinlich unvorstellbar, wie es auf einem solchen Sklavenschiff zuging. Um den Sklavenhandel möglichst profitabel zu halten, wurden so viele Sklaven wie möglich (300 bis 500) auf dem Schiff im dunklen Unterdeck zusammengepfercht und ihnen wurde nur so viel Wasser und Nahrung gegeben, dass sie gerade so überleben konnten. Schon in Afrika wurden die Sklaven auf brutale Weise gefangen genommen, wenn sie dann in Amerika ankamen, waren sie von den Entbehrungen und Misshandlungen gezeichnet, viele waren krank. Petrus Claver brachte ihnen Lebensmittel und Kleidung und hatte im Jesuitenkolleg eine eigene Ambulanz für die Kranken eingerichtet.

Den Kranken galt die besondere Sorge des Heiligen. So besuchte er 14 Jahre lang täglich einen alten Afrikaner, der in einer elenden Hütte am Rande der Stadtmauer dahinsiechte. Oft sah man den Pater im Spital die demütigsten Dienste verrichten. Im Spital von St. Lazarus am Stadtrand widmete er sich den Leprakranken. Hier kannte seine Liebe keine Grenzen und keine Vorsicht. Er legte die Kranken auf seinen eigenen Mantel, so dass seine Begleiter den Gestank kaum ertragen konnten, und der Mantel oft bis zu viermal am Tag gewaschen werden musste. Es gibt Zeugen, die berichten, dass Petrus Claver die von den Handschellen und Ketten verursachten Wunden der Sklaven geküsst habe.

Die gesunden Sklaven verbrachten oft nur wenige Tage in Cartagena, weil sie so schnell wie möglich weiterverkauft wurden. Petrus Claver gab ihnen in dieser kurzen Zeit eine Einführung in den katholischen Glauben. Mehr als 300.000 Sklaven soll er getauft haben. Vor allem aber sollte ihnen das Vorbild christlicher Nächstenliebe im Gedächtnis bleiben. Die Hilfe für die Nöte der Sklaven stand bei ihm an erster Stelle. So sagten Sklaven später über ihn:

Er war für alle Schwarzen Zuflucht und Schutz. Zu ihm kamen sie mit ihren Nöten, um Trost und Hilfe zu erlangen, denn er tröstete sie nicht nur mit Worten, sondern trat auch bei ihren Herren dafür ein, dass sie nicht gequält und unnötig bestraft wurden.

Durch seine Anwesenheit konnte er zumindest etwas die Brutalität der Sklavenhändler zähmen, die die geschwächten Menschen vom Schiff zum Sklavenmarkt trieben. Auch den weißen Sklavenhaltern war er ein Stachel im Gewissen. Viele von ihnen begegneten ihm mit Feindschaft, einige aber unterstützen seine Tätigkeit. Er selbst führte ein asketisches Leben, fastete viel und schlief auf einer einfachen Matratze. Er nannte sich selbst stets den “Sklaven der Sklaven” – im Volksmund wurde er der “Apostel der Schwarzen” genannt. 38 Jahre lang verrichtete er diese Tätigkeit, das Ende seines Lebens ist gezeichnet von verschiedenen Krankheiten, die ihn ans Bett fesselten. Er starb 1654 im Jesuitenkolleg von Cartagena. Bei seiner Beerdigung war die ganze Stadt zugegen. Sein Leichnam ruht in einem Kristallsarg unter dem Altar der nach ihm benannten Jesuitenkirche.