Heiliger Laurentius

Der Überlieferung nach wurde Laurentius in Spanien geboren, studierte in Saragossa und lernte dort den späteren Papst Sixtus II. kennen, der ihn dann mit nach Rom nahm. Während Sixtus Priester und Gelehrter war, entschied sich Laurentius für das Amt des Diakons, in welchem er seine Liebe zu den Menschen durch den Dienst an den Armen und Bedürftigen zum Ausdruck bringen konnte.

Zwischen Sixtus und Laurentius entstand eine Freundschaft und Vertrautheit, die im Laufe der Zeit noch zunahm und sich festigte. Als Sixtus im Jahr 257 zum Bischof von Rom erhoben wurde, machte er Laurentius zum ersten Diakon der Stadt. Er war nun zusammen mit den anderen Diakonen unermüdlich unterwegs, sammelte Spenden und verteilte diese an die Armen, Kranken und Behinderten, Witwen und Waisen. Bei den Bürgern Roms gewann Laurentius wegen seines Einsatzes hohes Ansehen.

Doch es waren unruhige Zeiten und das Misstrauen gegen die sich immer weiter ausbreitende Gemeinschaft der Christen wuchs. In Kaiser Valerian fanden die Gegner der Christen einen mächtigen Verbündeten. Der Kaiser wollte vor allem die Führungselite der Christen, Bischöfe, Priester und Diakone, ausschalten und sich an den Gütern der Kirche bereichern. Bereits damals hatte die Kirche vor allem durch Schenkungen frommer Christen einen gewissen Reichtum erlangt.

Am 6. August wurde Papst Sixtus zum Martyrium geführt. Nun begann Laurentius, die gesamten Schätze der Kirche unter den Armen zu verteilen. Dabei soll er auch einen Blinden durch das Zeichen des Kreuzes geheilt haben. Nach drei Tagen wurde er schließlich, wie ihm Sixtus verheißen hatte, selbst gefangen genommen. Der Kerkermeister Hippolytus, der Laurentius bewachen sollte, bekehrte sich, als er den Mut und die Standhaft des Laurentius sah. Als ihn schließlich der Kaiser zwingen wollte, die Schätze der Kirche herauszugeben, führte Laurentius viele Arme in den kaiserlichen Palast und sagte:

Sieh her, dies ist der Reichtum der Kirche. – Die Armen sind der wahre Schatz der Kirche.

Der erboste Valerian ließ Laurentius daraufhin mit Bleiklötzen schlagen und zwischen glühende Platten legen. Er bot ihm an, diese Qualen zu beenden, wenn Laurentius den heidnischen Göttern ein Opfer bringt. Doch Laurentius blieb standhaft und so befahl der Kaiser schließlich, ihn über stetig geschürtem Feuer auf einem Rost langsam zu Tode zu martern. Selbst in diesen Qualen bewahrte der Heilige sich seinen Humor und neckte den Henker, er solle ihn auf dem Feuer wenden, der Braten sei auf der einen Seite schon gar.

Diese Seite ist gut durch, dreh um und iss.

So soll Laurentius dem Kaiser zugerufen haben, bevor er starb. Und Ambrosius fügt hinzu:

So hat er durch seine Tapferkeit die Glut des Feuers besiegt.

Bis heute gehört Laurentius zu den bekanntesten und beliebtesten Heiligen. Die Sternschuppen, die Anfang August oft besonders zahlreich zu sehen sind, werden ihm zu Ehren als “Laurentiustränen” bezeichnet. Laurentius schenkt uns so ein Zeichen des Lichtes, in das er selbst eingegangen ist, und zeigt uns, dass es keine Nacht gibt, so finster sie auch sein möge, die stärker sein könnte als Gottes Licht, wie wir in der Vesper am heutigen Festtag beten:

Der heilige Laurentius sprach: Meine Nacht kennt keine Dunkelheit, sie ist hell wie der Tag.

Gewissheit der Liebe Gottes

Paulus hat im 8. Kapitel des Römerbriefes viele Bilder gebraucht, um die Zuversicht zum Ausdruck zu bringen, die ihn als Glaubenden erfüllt. Doch alle Bilder verblassen angesichts der Erfahrung, die er gemacht hat. Nur wer sich selbst auf Jesus Christus einlässt, kann erfahren, was Paulus hier meint. Und um seinen Worten Nachdruck zu geben, spricht er am Ende des Kapitels noch einmal ganz deutlich. Er ist sich gewiss. Das was er sagt, steht für ihn unumstößlich, ohne jeden Zweifel fest. Nichts kann größer sein als die Liebe Gottes und nichts kann uns trennen von diesem liebenden Gott.

Ein großes Wort! Aber wir verstehen es nicht, weil wir nicht dieselbe Liebe haben wie Paulus. Und dennoch, der Apostel will zeigen, dass alles, so groß es auch sein mag, nichts ist im Vergleich zu der Liebe, mit der Gott uns umfängt. …
Der Sinn dieser Worte ist folgender: Was ist es nötig, von zeitlichen Drangsalen zu reden, von Leiden, die das Los dieses Lebens sind? Wenn mir einer von den gewaltigen Wesen des Jenseits reden würde, von Tod und Leben, von Engeln und Erzengeln, von der ganzen jenseitigen Welt, das alles kommt mir gering vor im Vergleich zur Liebe Christi. Wenn mir auch jemand mit dem Tod im Jenseits drohen würde, der niemals stirbt, um mich von Christus zu trennen, wenn mir jemand nie endendes Leben in Aussicht stellte, ich würde auch einen solchen Antrag zurückweisen. Gar nicht zu reden von irdischen Königen und Konsuln, von diesem oder jenem Mächtigen. Ja wenn du mir auch von Engeln sprichst, von allen himmlischen Mächten, von allem, was jetzt ist und was sein wird, so erscheint mir das alles klein und unbedeutend, alles auf der Erde und im Himmel und unter der Erde und über dem Himmel, im Vergleich zu jener Liebe.
Und als ob das noch nicht genug wäre, geht er noch über das Gesagte hinaus, um die Liebe, die ihn beseelt, auszudrücken, und fügt hinzu: “Noch irgendetwas anderes Erschaffenes”. Das heißt: selbst wenn es noch eine andere Welt gäbe, so groß wie die sichtbare und so herrlich wie die Geisterwelt, auch sie könnte mich von jener Liebe nicht trennen. Das sagte er nicht, als ob die Engel oder die andern seligen Geister je einen Versuch dieser Art machen würden, nein, sondern er wollte nur das Übermaß der Liebe ausdrücken, die er zu Christus hat. Er liebte nämlich Christus nicht wegen der von ihm zu erwartenden Gaben, sondern er liebte diese wegen Christus, und nur eines schwebte ihm als etwas Entsetzliches vor Augen, nur eines fürchtete er, nämlich, dass er seine Liebe verlieren könnte. Das war für ihn entsetzlicher als die Hölle selbst, wie andererseits das Verbleiben in dieser Liebe ihm begehrenswerter vorkam als das Himmelreich selbst. (Johannes Chrysostomus)

Vertrauen

Herr, schenke auch mir ein hörendes Herz, das auf deine Stimme achtet. Lass mich nicht auf die Stimmen hören, die mich dazu drängen, immer mehr zu besitzen, lass mich nicht auf die Stimmen hören, die über andere lästern, lass mich nicht auf die Stimmen hören, die mir Angst machen wollen, vor dem was kommt. Lass mich auf deine Stimme hören, die mir zeigt, was wirklich wichtig ist im Leben, lass mich mit deinem Blick der Liebe auf die Menschen schauen und gib mir die Zuversicht, dass du in allem, was geschieht, zu mir sprichst und du alles zum Guten führen wirst, wenn ich auf dich vertraue. Amen.