Johannes Maria Vianney, Heiliger Pfarrer von Ars

Vianney_Beichte

Dem Pfarrer von Ars ging es um das Heil der Seelen. Die Menschen kamen zu ihm, weil sie sich von ihm eine besondere Art der Vergebung versprachen. Sicher, im Sakrament wirkt Gott und gewährt die Vergebung der Sünden unabhängig von der Heiligkeit des Priesters. Doch Vianney hatte in besonderer Weise die Gabe der Seelenschau, mit der er seine Beichtkinder zu einer tieferen Erkenntnis ihrer Sünden führte und damit auch eine tiefe Reue ermöglichte. Vianney sagte klar, dass Sünde die Schuld des Menschen ist. Noch wichtiger aber war es ihm zu sagen, wie sehr sich Gott danach seht, den Menschen zu vergeben. Er konnte nie verstehen, warum Menschen das Angebot der Liebe Gottes ausschlagen konnten.

Ich weiß, dass wir schwach sind, dass wir in die Sünde fallen können. Trotzdem ist es unsere Schuld, denn der liebe Gott verwehrt uns seine Gnade nicht. Aber in der Sünde zu verharren, wo man doch alle Mittel hat, um sich von ihr befreien zu können – das konnte ich nie verstehen.

Wie kann man für die Wohltaten des Bußsakraments unempfänglich sein? Weil man die Wohltaten der göttlichen Barmherzigkeit überhaupt nicht sucht, die in diesem Sakrament so grenzenlos zu finden sind.

Der Pfarrer von Ars besaß die Fähigkeit, direkt in die Seelen der Menschen zu blicken. Die Menschen waren gefesselt, wie er es vermochte, Sünden klar zu benennen, eine tiefe Gewissenserforschung und Reue hervorzurufen und gleichzeitig die Liebe Gottes im Verzeihen spürbar werden zu lassen.

Die Beichte ist das Sakrament, in dem Gott seine Gerechtigkeit zu vergessen scheint, um nur sein Erbarmen zu zeigen. Seine größte Freude ist es, uns zu verzeihen. Machen wir also dem Vater diese Freude: Kehren wir um zu ihm, und wir werden glücklich!

Menschen jeden Standes und Ranges, Reiche und Arme, Gelehrte und selbst Würdenträger der Kirche, wie der Bischof seiner Diözese kamen zu ihm. Hier gab es jemanden, der erkannte, was sie quälte, wofür sie sich schämten und bei ihm konnten sie es Gott übergeben, konnten sie ihre Sünden abladen, weil sie wussten, dass der heilige Priester sie zusammen mit ihnen vor Gott trug. Johannes Maria Vianney trug auch selbst schwer an den Sünden der Menschen. Er übernahm in Stellvertretung für andere einen großen Teil der Bußleistung. So sagte er über seine Beichtkinder:

Ich gebe ihnen eine kleine Buße, den Rest leiste ich selber für sie.

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