2. Fastensonntag – Gemeinschaft mit dem Herrn

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Ahmt auch ihr mich nach, Brüder, und achtet auf jene, die nach dem Vorbild leben, das ihr an uns habt. Denn viele – von denen ich oft zu euch gesprochen habe, doch jetzt unter Tränen spreche – leben als Feinde des Kreuzes Christi. Ihr Ende ist das Verderben, ihr Gott der Bauch; ihr Ruhm besteht in ihrer Schande; Irdisches haben sie im Sinn.

Unsere Heimat aber ist im Himmel. Von dorther erwarten wir auch Jesus Christus, den Herrn, als Retter, der unseren armseligen Leib verwandeln wird in die Gestalt seines verherrlichten Leibes, in der Kraft, mit der er sich alles unterwerfen kann.

Darum, meine geliebten Brüder, nach denen ich mich sehne, meine Freude und mein Ehrenkranz, steht fest in der Gemeinschaft mit dem Herrn, liebe Brüder. (Phil 3,17-4,1)

 Es ist ein inniges Anliegen, das Paulus hier am Herzen liegt und sichtlich schmerzt. Er erinnert sich an viele, die ihm wohl seit der Zeit seiner Missionstätigkeit sehr vertraut waren. Jetzt aber gehen sie andere Wege. Sie halten sich nicht an das Evangelium, das Paulus in seinen Gemeinden verkündet hat. Was sie genau zu Feinden des Kreuzes Christi gemacht hat, erwähnt Paulus nicht. Vielleicht haben sie ihre Position in der Gemeinde zu ihrem eigenen Vorteil ausgenutzt, haben es dann mit dem Glauben nicht mehr so ernst genommen und sich eine eigene Religion zusammen gebastelt, die dem nicht mehr entsprach, was Paulus über Jesus Christus verkündet hat.

Umso mehr ermahnt Paulus diejenigen, die ihm und seinem Evangelium bisher treu geblieben sind, das auch weiterhin zu bleiben. Wer seinem Beispiel folgt, geht sicher auf dem Weg des Heiles und soll sich von anderen vermeintlichen Heilsbringern nicht verunsichern lassen.

Unsere Heimat ist im Himmel. Jesus Christus, der für und gestorben und auferstanden ist, ist Garant für unser Heil. In ihm ist Gott uns nahe gekommen und bleibt uns nahe. In ihm hat Gott uns die Gemeinschaft mit sich angeboten.

Paulus weist darauf hin, dass der Leib vergänglich ist. Christus wird unseren Leib verwandeln. Er meint damit sicher nicht, dass wir unseren Leib vernachlässigen sollen, aber wir sollen ihn auch nicht vergöttern. Der Leib ist das irdische Zuhause unserer Seele und sie soll es dort gut haben, im Himmel aber bekommt sie eine neue Wohnung von Gott geschenkt.

Daher lohnt es nicht, nach Irdischem zu streben. Es ist vergänglich und Christus wird es sich letztlich unterwerfen. Als Christen sind wir schon zu Bürgern des himmlischen Reiches geworden. Auch wenn wir jetzt noch in der Fremde leben, ist Christus uns dennoch nahe.

Weil aber unsere wahre Heimat noch verborgen ist, lassen sich viele beirren. Noch dazu, wenn es so viele Irrlehrer gibt. Was ist richtig, was ist wahr? Wie kann ich bei all dem den richtigen Weg finden?

Das Richtige ist nicht immer das, was sich gut anhört und selbst auch nicht immer das, was sich gut anfühlt. Es gilt auch einige Entbehrungen auf sich zu nehmen und Durststrecken zu durchschreiten, um zum Ziel zu gelangen. Aber doch ist der Weg nicht so schwer, dass das Ziel unerreichbar wäre.

Es ist gut, Vorbilder im Glauben zu haben, wie Paulus ein Vorbild für seine Gemeinden war. Wir brauchen solche Vorbilder. Das sind Menschen die mehr gesehen haben von Gottes Größe, wie die drei Apostel am Berg Tabor oder Paulus bei seiner Berufung vor Damaskus, als ihm der Herr begegnet ist. Solche Menschen können uns den Weg weisen, uneigennützig, und mit einer tiefen Sehnsucht im Herzen, dass alle das Heil erlangen.