Liebt einander! (Joh 13,34)

Das Leben Jesu war ein einziges Tun der Liebe. Allen, die seine Hilfe brauchten, hat er sich zugewandt. Er war frei von Vorurteilen. Jesus nahm sich der Menschen an, ohne Ansehen der Person.

Diese Liebe, die Jesus gelebt hat, sollen auch seine Jünger leben. Doch kein Mensch ist fähig, diese Liebe ganz nachzuahmen. Wir werden immer hinter dieser Forderung Jesu zurückbleiben.

Warum hat Jesus uns dann diese Liebe aufgetragen? Weil er uns Menschen etwas zutraut. Weil er in uns seine Hoffnung setzt.

Wie viele winken da resigniert ab. Solche Liebe funktioniert nie. Wir müssen Macht und Stärke zeigen, wenn wir es zu etwas bringen wollen. Wer liebt, der zeigt Schwäche und der rutscht auf den letzten Platz.

Der letzte Platz, das war der Ort, an dem Charles de Foucauld Jesus suchte. Jesus hat tatsächlich den letzten Platz eingenommen. Ja, er kam als König, doch nicht um sich seinen Thron zu erkämpfen. Sein Liebesthron war das Kreuz. Hier hat sich seine Liebe am stärksten offenbart.

Und doch hat die Liebe eine Macht, die ihr nicht genommen werden kann. Gerade weil sie nicht auf irdischer Stärke beruht. Die Mächtigen können zwar die Liebenden töten, die Liebe aber werden sie dadurch nicht auslöschen. Ihr Feuer brennt durch alle Zeiten und wo man meint, seiner Asche jede Glut geraubt zu haben, bricht es ganz neu hervor.

Wir sind Zweifler und glauben nicht an diese Macht der Liebe. Wir wollen mit unserer Kraft nachhelfen, um der Liebe zum Sieg zu verhelfen. Doch gerade so verstoßen wir gegen die Liebe und weisen sie von uns.

Jesus Liebe folgen, heißt Jesus in seiner Schwachheit folgen, an den letzten Platz, an dem es keine Macht und Gewalt mehr gibt, sondern allein nur noch die Liebe.

Vater, in deine Hände lege ich mein Leben. Umfange mich mit deiner Liebe. Lass mich ganz deiner Liebe hingeben. Lass mich vertrauen, dass du mich in deiner Liebe trägst. So will ich zu den Menschen gehen. Getragen von deiner Liebe.