Ostern

Anastasis_1Christus erstand von den Toten,

er zertrat den Tod durch den Tod,

und denen in den Gräbern

schenkte er das Leben.

Dieser Gebetstext der orthodoxen Kirche wird lebendig, wenn wir die Auferstehungsikone betrachten. Christus, der Auferstandene, tritt die Tore der Unterwelt nieder. Kreuzförmig liegen die Türflügel zu seinen Füßen, was darauf hinweist, wie er es geschafft hat, diese Tore aus den Angeln zu heben: durch das Kreuz, das Werkzeug des Todes, hat er den Tod besiegt.

So liegt denn auch der Tod, durch eine schaurige Figur symbolisiert, gefesselt am Boden und seine Werkzeuge liegen verstreut umher. Er kann sie nicht mehr gebrauchen. Vielmehr weist ihn ein Engel deutlich darauf hin, wer nun die Herrschaft über sein Reich übernommen hat: der Auferstandene Christus. Er holt die aus den Gräbern, die seit Urzeiten darin gefangen sind. Adam und Eva stehen für alle Menschen, die der Tod seit Anbeginn der Welt unter seiner Macht hatte. Sie sind nun frei, frei mit Christus in das Leben einzugehen.

Christus kommt, um den gefangenen Adam und die mitgefangene Eva von ihren Schmerzen zu erlösen, er, zugleich Gott und der Eva Sohn. Er fasst Adam bei der Hand und spricht: „Wach auf, Schläfer, und steh auf von den Toten, und Christus wird dein Licht sein! (Eph 5,15) Ich habe dich nicht geschaffen, damit du im Gefängnis der Unterwelt festgehalten wirst.

Zum Leben hat uns Gott erschaffen und um uns dieses Leben zu schenken, ging Gott selbst in den Tod. Doch der Tod konnte ihn nicht bezwingen. Das Leben ist stärker als der Tod. Christus hat für uns alle den Sieg über den Tod errungen, damit wir mit ihm zusammen leben. Christus wollte nicht für sich alleine auferstehen, sondern will uns alle in seiner Auferstehung zum Leben rufen in seinem Reich.

Halleluja! Jesus lebt und er hat uns das Leben neu geschenkt! Freuen wir uns, dass wir mit Christus Sieger sind über den Tod! Halleluja!

Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Osterfest und die Freude des Auferstandenen!

Clemens August Graf von Galen

Galen_2„Glaubt nicht, dass eure Bischöfe leichtfertig Mahnungen oder Warnungen aussprechen, ohne Erkenntnis der Verhältnisse und der Schwierigkeiten, sie zu befolgen. Glaubt nicht, dass eure Bischöfe sorglos Gefahren übersehen, wenn sie noch schweigen, während ihr nach Wegführung verlangt! Seid versichert: Zentnerschwer lastet jeden Tag das Bewusstsein der Verantwortung für eure Seelen auf ihnen, und sie wissen, dass sie ihre eigenen Seelen nicht retten können, wenn sie zur Unzeit schweigen oder sprechen. Gern werde ich von anderen, auch von Laien, auch von wohlmeinenden Andersgläubigen Informationen über die Zeiterscheinungen, Wünsche und auch guten Rat annehmen. Aber ich weiß, dass die Pflicht zur Entscheidung über erforderliche Weisungen und Warnungen für meine Diözesanen auf mir allein und auf meinem Gewissen lastet, und von niemand mir abgenommen werden kann. Nicht Menschenlob, nicht Menschenfurcht soll jemals mich hindern, diese Pflicht zu erfüllen.“