Marias persönliches Pfingsten

In der Heiligen Schrift ist nicht oft von Maria die Rede, aber wenn wir ihr dort begegnen, dann an den entscheidenden Wendepunkten, die bis heute die Geschichte der Welt bestimmen.

Die Menschwerdung Gottes beginnt mit dem Ja Mariens. Wir hören von Marias ganz persönlichem Pfingsten. „Der Heilige Geist wird über dich kommen,“ (Lk 1,35) so verheißt es ihr der Engel Gabriel. Maria ist so die erste, die das Wirken des Heiligen Geistes in seiner ganzen Fülle an sich erfährt.

Wir erfahren in dieser Begegnung Marias mit dem Heiligen Geist auch etwas über uns. Auch uns ist diese Begegnung mit dem Heiligen Geist verheißen. Nur so können wir Gottes Willen – und Gott hat mit jeder und jedem von uns einen Plan – erkennen und erfüllen. Der Heilige Geist will jeden Menschen erfüllen und ihn in seiner Einzigartigkeit rufen in die persönliche Begegnung mit Gott.

„Es ist die eigentliche Funktion des Heiligen Geistes, menschliche Wesen als Personen zu erfüllen. Der Heilige Geist ist für jeden Menschen das höchste Geschenk der Einzigkeit, dieser Einzigkeit, die den ewigen und absoluten Wert jeder Person begründet. Gott ist für jeden Menschen eine einzigartige und persönliche Enthüllung, als sähe jede Person in Gott in einer ausschließlichen Beziehung, in einer einzigartigen Liebe und in persönlichster Gemeinschaft ein einzigartiges, ihr zugewandtes Antlitz.“ (Alexander Schmemann)

Maria zeigt uns, wie diese persönliche Begegnung mit Gott im Heiligen Geist gelingen kann. Wenn wir ihrem Beispiel folgen und unser Ja zu Gott im entscheidenden Moment sagen und unser ganzes Leben lang wiederholen, dann wird auch unser Leben zu seiner höchsten Erfüllung gelangen, einer Erfüllung, von der wir vielleicht jetzt noch gar kleine Vorstellung haben.