Die Salbung in Betanien (Joh 12,1-11)

betanien_2.jpgMaria von Betanien salbt Jesus die Füße. Es sind die letzten Tage Jesu mit seinen Jüngern und Freunden. Ein letzter Liebesdienst. Doch Maria tut mehr an Jesus, als sie selbst erahnt: Sie huldigt in spontaner Liebe Jesus als dem König, der in den Tod gehen wird, um sein Volk zu erlösen.

Die Salbung Jesu, eine Verschwendung? Einige hätten das kostbare Öl lieber verkauft und das Geld den Armen gegeben. Aber beides ist wichtig, der Dienst an den Armen und der Dienst an Jesus. Man darf beides nicht gegeneinander ausspielen.

Tätigkeit ohne Gebet kann unfruchtbar bleiben, weil sie nicht aus der Mitte lebt, die Jesus Christus ist. Daher müssen wir auch immer wieder im Gebet beim Herrn verweilen, denn er gibt uns Kraft und zeigt uns, wie wir handeln sollen.

„Wenn das Gebet uns zu tieferer Einheit mit dem mitleidenden Christus führt, wird es immer konkretere Dienste nach sich ziehen. Und wenn konkrete Dienste uns wirklich enger mit den Armen, den Hungernden, den Kranken, den Sterbenden und Unterdrückten solidarisieren, werden sie immer ins Gebet einmünden. Betend begegnen wir Christus und in ihm allem menschlichen Leid. Dienend begegnen wir den Menschen und in ihnen dem leidenden Christus.“ (Henri Nouwen)