Zehn Gebote – Teil 7

zehn_gebote_7.jpgAchtung vor dem Lebensraum des anderen Menschen bedeutet, dass wir seinen Besitz respektieren. Es sollte selbstverständlich sein, dass wir anderen nichts stehlen. Aber Besitz fängt schon früher an. Es muss einem Menschen auch möglich sein, etwas zu erwerben. Auch die Arbeitskraft gehört zum Besitz eines Menschen. Wenn einer diese Arbeitskraft anderen zur Verfügung stellt, hat er das Recht auf einen gerechten Lohn. Es ist Raub, wenn Menschen unter Wert beschäftigt werden und andere sich ihren Lohn einstecken.

Wer anderen den gerechten Lohn vorenthält, macht sie zu Arbeitssklaven. Neben der Arbeit sollte auch genügend Zeit sein, dass ein Mensch sich geistig entfalten kann und dass er Zeit hat für Familie und Privatleben. Ungerechte Arbeitsverhältnisse rauben einem Menschen nicht nur den gerechten Lohn, sondern auch wertvolle Zeit seines Lebens. Um wirklich Leben zu können, braucht ein Mensch eine Lebensgrundlage und genügend Lebensraum. Dies zu ermöglichen und zu schützen ist eine Forderung der Zehn Gebote.

Es ist die Gier, die Menschen dazu antreibt, andere auszubeuten. Man möchte selbst immer mehr haben und nimmt dabei auf nichts und niemanden Rücksicht. Wer die Macht hat, meint diese uneingeschränkt für seine eigenen Zwecke einsetzen zu dürfen.

Jesus schlägt einen anderen Weg vor, den Weg des Schenkens und Verzichtes. Es gibt andere Werte als Geld und Macht. Dies gilt es gerade in unserer heutigen Gesellschaft den Menschen wieder vor Augen zu stellen. Aber Geld macht blind und so ist es schwer, die anderen Werte zu sehen, auch wenn Jesus die Schönheit des Verzichtes in ansprechenden Bildern darstellt:

Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde, wo Motte und Wurm sie zerstören und wo Diebe einbrechen und sie stehlen, sondern sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Wurm sie zerstören und keine Diebe einbrechen und sie stehlen. Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.

Sorgt euch nicht um euer Leben und darum, dass ihr etwas zu essen habt, noch um euren Leib und darum, dass ihr etwas anzuziehen habt. Ist nicht das Leben wichtiger als die Nahrung und der Leib wichtiger als die Kleidung? Seht euch die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln keine Vorräte in Scheunen; euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie?

Und was sorgt ihr euch um eure Kleidung? Lernt von den Lilien, die auf dem Feld wachsen: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht. Doch ich sage euch: Selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht gekleidet wie eine von ihnen. (Mt 6,19-21.25-29)